Beliebte Avalanche Training Centers
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Beliebte Avalanche Training Centers

In Skigebieten finden die Avalanche Training Centers immer mehr Anklang. Seit der Lancierung 2002 hat sich ihre Zahl vervielfacht.

Auf der Freeriding-Welle surfen ist gut fürs Image vieler Skigebiete. Dass etliche auch eine Trainingsmöglichkeit für die Suche nach Lawinenverschütteten anbieten, zeugt von Verantwortungsbewusstsein. In diesem Winter verfügen in der Schweiz 24 Skiorte über ein Avalanche Training Center (ATC). Das sind acht mehr als 2010 («Die Alpen» 12/2010).

Wachsendes Interesse

Als der Walliser Skiort Zinal 2002 das weltweit erste ATC einrichtete, reagierte er auf ein dringendes Bedürfnis. «Die Leute wollten weg von den Pisten, aber sie hatten keine Ahnung, wie man ein LVS bedient», erinnert sich Pascal Bourquin, Direktor der Remontées Mécaniques d’Anniviers und Initiant des Projekts. Statt Verbote auszusprechen, richtete der Skiort im Val d’Anniviers lieber eine teilweise abgesicherte Freeride-Zone ein und ein Jahr darauf ein ATC.

Heute fahren noch viel mehr Leute abseits der Pisten Ski und Snowboard, und die ATC finden grossen Zuspruch. Es ist zwar schwierig, eine Aussage darüber zu machen, wie häufig die ATC benutzt werden, da sie frei und gratis zugänglich sind. Aber ihr Erfolg ist dort messbar, wo Kurse organisiert werden. «Wir haben zwischen dem Winter 2013/14 und letztem Winter eine Zunahme der Teilnehmerzahl um fast 30% festgestellt», freut sich Raphaëlle Derivaz von Televerbier. Und ergänzt: «Das Publikum ist sehr gemischt, viele kommen mit der ganzen Familie zum Training.»

ATC: nur ein Teil der Antwort

Bruno Hasler, Verantwortlicher Ausbildung im SAC, empfiehlt wärmstens, sich in den ATC mit der Bedienung des LVS vertraut zu machen. Er erinnert allerdings gleichzeitig daran, dass es nicht ausreiche, das Material gut zu kennen, obschon das natürlich sehr wichtig sei: «Die richtige Handhabung eines LVS kann dazu beitragen, den Schaden nach einem Lawinenabgang zu begrenzen, aber damit ist man noch nicht vor einem Lawinenunfall gefeit», mahnt er. Man müsse sich deshalb mit der Lawinenprävention auskennen. Dieses Wissen könne man sich am besten in Lawinenkursen aneignen. Auch danach müsse man sich ständig mit der komplexen Materie Schnee befassen.

Das Prinzip der ATC

Von einer Steuerzentrale aus aktiviert man nach dem Zufallsprinzip Sender, die innerhalb eines gesicherten Bereichs im Schnee eingegraben sind. Nun geht es darum, diese Sender mithilfe seines LVS zu finden und sie mit einer Berührung zu deaktivieren. Die Übung ist beendet, wenn es gelingt, die gewählten Sender innerhalb einer festgelegten Zeit zu deaktivieren. Einzig das Ausgraben eines Opfers lässt sich nicht üben, da die Sender unverrückbar eingegraben sind.

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