Den jungen Bergsteigern die Wege ursprünglich überlassen
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Den jungen Bergsteigern die Wege ursprünglich überlassen

Zum Leserbrief Übertriebene Markierungen zu den Routen, «Die Alpen» 09/2020

Es hat mich sehr gefreut, die Sicht dieses Leserbriefautors zu erfahren. In den letzten Jahren ist es leider zunehmend in Mode gekommen, möglichst viele anspruchsvolle Alpinwanderungen und weglose Zugänge zu Hochtouren sowohl mit einer Unmenge von Farbkleksen zu versehen als auch mit Hilfsmitteln wie Fixseilen und Eisentritten auszurüsten. Man könnte meinen, dass es den heutigen Bergsteigerinnen und Bergsteigern je länger, je weniger um das Erlebnis der Bergtour selbst (mit all seinen verschiedenen Facetten wie Wegsuche, Orientierung, Abschätzen und Bewältigen der Gefahren usw.) als um das kopflose Erreichen des Ziels geht. Unschöne Beispiele von Farbpunkten beinahe alle zwei Meter sind der Zugang von der Almagellerhütte SAC zum Zwischbergenpass wie auch zum Rottalgrat, der Westgrat des Rheinwaldhorns, der Nordgrat des Schlierens, der Zustieg zur Nordostwand des Schafberges beim Graustock, der Schafweg am grossen Mythen, der Stollenweg am Widderfeld usw. Es wäre doch sinnvoll, auch der jungen Generation von Nachwuchsbergsteigern viele Wege im ursprünglichen Zustand zu überlassen und ihnen so dieselben Abenteuer zu ermöglichen, die wir älteren Semester vor längerer Zeit erleben durften.

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