Die neuen SAC-Führungsstrukturen
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Die neuen SAC-Führungsstrukturen

Die Statutenrevision anlässlich der Abgeordnetenversammlung vom 26. Oktober 1996 in Aarau bildete den Höhepunkt eines zweijährigen Prozesses, währenddessen im SAC die Grundsätze erarbeitet wurden, die seine Tätigkeiten inskünftig bestimmen sollen.

Auch die neuen Führungsstrukuren sind eine Konsequenz aus dem in den Statuten, im Leitbild und im Dokument Clubpolitik neu formulierten Selbstverständnis unseres nationalen Verbandes, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, seine Überzeugungen und sein Engagement in komplexen Problembereichen zur Geltung zu bringen. Dies kann nur in Form eines sinnvollen Zusammenspiels und eines gegenseitigen Meinungsaustauschs zwischen zentralen Organen und Sektionen geschehen. Die entscheidende Frage dabei ist natürlich, wie dieser Prozess konkret geregelt ist, welche Stellung die einzelnen Funktionsein-heiten einnehmen, wie sie zusammengesetzt sind und auf welche Weise sie zum Tragen kommen.

ihrer proportionalen Vertretung die Mitgliederstärke der Sektionen ein wesentliches und natürlich auch notwendiges Element bildet.

Der Zentralvorstand Er ist das Führungsorgan des SAC. Die Spannungsfelder, in denen der SAC heute steht, ergeben sich nicht zuletzt daraus, dass wir nicht über eine homogene Mitgliederbasis mit grundsätzlich gleichgerichteten Interessen und Vorstellungen verfügen. Vielmehr gibt es teilweise starke und keineswegs zu beschönigende Gegensätze - eine Erscheinung, die wir allerdings auch praktisch in allen anderen Lebensbereichen täglich beobachten können. Diese Tatsache erfordert einen Vorstand, der mit Sachkompetenz die divergierenden Anliegen aufnehmen und zusammenführen kann. Die Wahrnehmung dieser Kompetenz erfordert zusätzlich eine verstärkte Kontinuität der Führungsarbeit, also die Möglichkeit einer massvoll verlängerbaren Amtsdauer und eine gesamtschweizerische Repräsentanz im Vorstandsgremium.

e a. < In der Natur trifft man überall auf die verschiedenartigsten Strukturen - im grossen wie im kleinen ( Südflanke des Doldenhorns ). Zukunftsgerichtete tragfähige Strukturen braucht auch der SAC, damit er seinen vielfältigen Aufgaben gerecht werden kann.

Editorial

Leserbriefe

Diesen Anforderungen kann das traditionelle Vorortsprinzip nicht mehr S; genügen, weshalb es zugunsten einer ^ zeitgemässen und sachgerechten c Regelung aufgegeben worden ist. a * Geschäftsprüfungskommission 5 Schliesslich obliegt die Kontrolle ^m der Tätigkeiten und des Zusammen-14 spiels der Organe einer von der AV eingesetzten Geschäftsprüfungskommission.

Kommunikation ist alles Die besten Strukturen bringen jedoch nichts, wenn die handelnden Personen nicht über die erforderlichen Möglichkeiten verfügen, sich über die Vorgänge zu informieren, die sie betreffen und die in ihren Ver-antwortungs- oder Aktionsbereich fallen. Zugleich sollten sie selbst ebenso in der Lage sein, ihrer aktiven Informationspflicht auf rationelle und sinnvolle Weise nachzukommen.

Es ist hauptsächlich die Aufgabe der Geschäftsstelle, hier als operatives Zentrum zu wirken, indem sie unter Einbezug der sich ständig erneuernden technischen Instrumente die Kommunikationskanäle zweckmässig ausgestaltet und ihre Tauglichkeit laufend überprüft.

Sinn muss es machen Wie man sieht, werden im SAC Führungsaufgaben in mannigfacher Weise und auf verschiedenen Ebenen ausgeübt: in den Sektionen, den Kommissionen, an Konferenzen, Versammlungen und in exekutiven Gremien. Der Wert einer Führungsarbeit insgesamt lässt sich am besten in der Lösung von Konflikten, im Beseitigen von Reibungsflächen ermessen. Führen heisst, auf ein vereinbartes und definiertes Ziel hin zu arbeiten. Daher wird alles davon abhängen, inwieweit wir fähig sind, Toleranz gegenüber abweichenden Meinungen zu üben und andererseits, falls es not tut, Erkenntnisse und Beschlüsse konsequent und nachhaltig umzusetzen. Schliesslich dienen alle Anstrengungen einem einzigen Zweck: in uns und unseren Nachfahren die Verlockungen alpinistischer Herausforderungen in einer schönen und intakten Bergwelt am Leben zu erhalten.

Hanspeter Schmid, Zentralpräsident

posta dei lettori

Zourrier des lecteurs

Feinorten - wie, wann, warum und für wen?1

Stellungname des Autors des Beitrages « Feinorten im Kreis » In den ALPEN 11/96 ( S. 32/33 ) wurde vom Unterzeichneten ein neues Fein-ortungssystem für LVS-Benützer vorgestellt, das sofort auf starkes Interesse gestossen ist. Entsprechend gross war dann auch die Nachfrage nach Lehrunterlagen. Gleichzeitig ist mit dem Beitrag eine engagierte Diskussion um den ganzen Problembereich « Feinorten ja oder nein ?» ausgelöst worden.

Die Frage, ob mit einem neuen und damit auch nicht allgemein anerkannten System an die Öffentlichkeit getreten werden soll, hat sich der Autor vorgängig ebenfalls gestellt. Anderseits muss jedes neue System erst einmal eine gewisse Publizität erhalten, um überhaupt beachtet und damit auch ernsthaft diskutiert zu werden. Dem Unterzeichneten war beim Verfassen seines Beitrages bekannt, dass die Feinortung nicht erste Priorität in der Lawinenrettung hat und haben kann. Dies geht auch ganz eindeutig aus dem neuen J+S-Merkblatt LVS-Einsatz hervor, in dem « Feinorten im Kreis » erst in der Ausbildungsstufe « Fortgeschrittener/ Experte » aufgeführt ist. Das Setzen der richtigen Prioritäten in der Ausbildung liegt wie immer weitgehend bei den Ausbildnern.

Zur Frage « Feinorten ja oder nein?« gilt es im weiteren festzuhalten, dass die Vorteile jedes Feinor-tungssystems sicher erst bei überdurchschnittlichen Verschüttetentie-fen genutzt werden können. Trotzdem ( oder gerade deswegen ) hat Feinorten im Kreis in der Ausbildungsstufe « Fortgeschrittener/ Experte » eine echte Berechtigung. Der Fortgeschrittene/Experte wird mit einer gezielten Feinortung ( nach der Methode « Feinorten im Kreis » ) gerade den Zeitaufwand für das Ausgraben wesentlich verringern können.

.'Mit dieser Stellungnahme wird die Diskussion in den ALPEN zum Thema « Feinorten im Kreis » abgeschlossen, bis seitens der für diesen Aktivitätsbereich verantwortlichen 5 AC-Gremien weiterführende Untersuchungsergebnisse vorgelegt werden. ( Die Red. ) Daraus lassen sich folgende Schlussfolgerungen ziehen:

- Dem regelmässigen Training der Organisation auf dem Unfallplatz, der primären Suchphase und der Grobortung muss auch weiterhin immer die grösste Wichtigkeit zugemessen werden.

- Fortgeschrittene und Experten, die auch in Extremfällen ( bei grossen Verschüttetentiefen ) so effizient wie möglich retten müssen, können nach folgendem Grundsatz vorgehen: In der primären Suchphase und der Grobortung gilt es vor allem, rasch voranzukommen, während in der letzten Phase langsam und konzentriert an die « Feinortung im Kreis » heranzugehen ist - der dadurch bedingte minimale Zeitaufwand wird sich lohnen!

Manuel Genswein, Meilen

Schneeschuhwandern: zusätzliche Anregungen

Zum Leserbrief von Charles Lehmann in den ALPEN 1/97 ( S. 10 ) Abgesehen von den Besorgnissen des Autors, die ich teile, ist es nötig, die Öffentlichkeit umfassend zu informieren, um zu vermeiden, « dass diese Tätigkeit streng reglementiert wird ». Hier noch einige Anregungen:

- Warum stellen unsere Wintersportorte den Schneeschuhläufern nicht markierte Pisten zur Verfügung und verhindern dadurch, dass sie überall herumlaufen?

- Im Rahmen der Kurse für Tourenleiter im Mittelgebirge könnte der Zentralvorstand des SAC Kurse für Leiter von Schneeschuh-Touren einführen. Wenn diese Ausbildung von den offiziellen Tourismusorganisatio-nen anerkannt würde, hätte sie zudem das Verdienst, einige Arbeitsplätze zu schaffen. Man könnte sich sogar von diesen Tourenleitern organisierte Informationsveranstaltungen vorstellen.

- Zur Zeit ist es Sache der Bergführer, ein Angebot zu schaffen und damit ihre Winterprogramme zu bereichern.

- Schliesslich sollten wir nicht die Schneeschuhe für alle Übel verantwortlich machen. Vergessen wir nicht, dass auch Skiwandern mit Fellen Umweltschäden verursacht. Die von Ch. Lehmann für Schneeschuhwanderer aufgestellten Regeln gelten auch für Skiwanderer.

Laurent Herbelin, Ayent/VS ( ü )

Für Skitourenfahrer, Bergsteiger und -wanderer

»er l' alpinista, lo sciatore l' escursioni sta

randonneur' our l' alpiniste, le skieur ït le randonneur

Vor allem auf harter Schneeunterlage ist mit dem Carvingski das Fah ren extremer Kurven möglich.

Neues Kurvengefühl auf Skitouren

Die neuen Carvingskis eignen sich auch für Skitouren. Besonders bei frühlingshaften Schneeverhältnissen bietet dieser Ski ein neues, kraftsparendes Fahrgefühl. Allerdings hat der neue Skityp im Aufstieg bei harter Unterlage gewisse Nachteile, und bei der Abfahrt im Tiefschnee verlangen Carvingskis ein gutes Fahrgefühl.

In diesem Winter hat die Skiindustrie den Carvingski mit grossem Werbeauf-wand lanciert. Dieser neue Ski vermittelt zweifellos eine neues Fahrgefühl, indem auf gut präparierten Pisten die Kurven mit Aufkanten gefahren werden. Da nun dieser Ski extrem tailliert ist - das heisst, an den Spitzen und Enden ist er bis zu elf Zentimetern und in der Skimitte nur sechs Zentimeter breit -, können allein auf den Kanten extreme Radien von 10 bis 20 Metern gefahren werden. Solche Skis vermitteln deshalb ein Gefühl wie Fliegen auf Schnee, wobei die Kurven regelrecht in den Schnee geschnitten werden. Mit den Carvingskis lässt sich nebst dem eigentlichen Carven auch die gesamte Palette der Skischwünge fahren. Der Ski ist durch seine grosse Längsflexibili-tät und seine geringe Querverwindung sehr spurtreu und drehfreudig. Die Frage ist nun, eignen sich diese Skis auch für Skitouren?

Vor allem für frühlingshafte Verhältnisse geeignet hart sein kann, müssen mit dem Carvingski zwei Punkte beachtet werden: Die Taillierung bewirkt, dass im Bindungsbereich der Bodenkontakt vermindert wird, was den Halt der Steigfelle verringert. Bei harten Schneeverhältnissen müssen also die Harscheisen früher als mit normalen Skis montiert werden. Unbedingt zu empfehlen sind auch auf die Taillierung des Skis zugeschnittene Steigfelle, damit die Kanten blank bleiben und eisige Stellen problemlos überwunden werden können.

Gute Skibeherrschung im Pulverschnee Voraussetzung Auch in Bruchharsch oder schwerem Schnee ist mit den Carvingskis gut zu fahren. Einzig im tiefen Pulverschnee haben Carvingskis Nachteile. Trotz der breiten Skispitzen und -enden hat der Ski die Tendenz abzusinken. Dieses Verhalten ist auf die geringe Skibreite im Bindungsbereich zurückzuführen. Mit viel Gefühl und gutem Fahrkönnen bietet aber der Carvingski ebenfalls im Tiefschnee Fahrgenuss, nur ist er eben Allein schon durch Aufkanten lassen sich Kurven in den Schnee ziehen.

je nach Skityp schwieriger zu kontrollieren. Erstaunlich verhält er sich aber im Bruch- oder Windharsch. Bei solchen allgemein wenig beliebten Schneedek-kenverhältnissen kann -vorausgesetzt die harte Schneeschicht ist nicht allzu dick - mit hohen Tempi durchaus gecarvt werden. Dank seiner grossen Spurtreue schneidet sich der Ski durch die Harschschicht hindurch und ist relativ leicht zu kontrollieren.

Wie die Skiexperten empfehlen, sollte der Carvingski 10 bis 20 Zentimeter kürzer gefahren werden als normale Skis. Bei den Carvingskis wird zwischen dem Race-Typ, dem Easy und Fun-Carver unterschieden. Für Touren eignet sich der Easy mit einem Kurvenradius von ungefähr 20 Metern. Der Ski sollte aber nicht zu kurz ausgewählt werden, denn bei harten Schneeverhältnissen und gewichtigen Rucksäcken ist ein längerer Ski stabiler zu fahren.

Felix Maurhofer, Steffisburg

tLPEN-Nachrichten

notiziario delle ALPI

unterwegs, und 70 Bergsteiger betraten ihren Gipfel. Der zahlenmässig grösste Erfolg wurde jedoch am Cho Oyu ( tibetische Seite ) verzeichnet, wo nicht weniger als 77 Personen den Gipfel erreichten. Eine vom Spanier Oscar Cadiach geleitete Expedition erreichte den 8201 m hohen Gipfel über den zuvor unbegangenen, steilen und eindrücklichen Nordgrat.

Im Herbst 1996 besuchten übrigens auffallend viele Teams aus Südostasien den nepalesischen und angrenzenden tibetischen Himalaya: Abgesehen von den Japanern und Südkoreanern sind nun auch immer häufiger Bergsteiger aus Malaysia, Singapur und Indonesien an den hohen Bergen der Welt anzutreffen.

Schwierige Erstbegehung an der Annapurna I Einer Gruppe von zehn Bergsteigern ( acht Polen, ein Ukrainer und ein Amerikaner ) gelang der bisher unbegangene, wundervolle Nordwestgrat der Annapurna I ( 8091 m ). Der Expeditionsleiter Michal Kochanczyk meinte, diese Route sollte zur Normalroute an der Annapurna I werden, da sie « sicher und logisch » sei. Einer seiner Teamkolle- a.

Jouvelles des ALPES

Die Herbstsaison 1996 im nepalesischen Himalaya

Neue Routen an Annapurna I und Cho Oyu trotz grosser Schneefälle Der Monsun 1996 brachte dem nepalesischen Himalaya aussergewöhnlich viel Schnee und Regen und war gefolgt von weiteren Schneefällen im September und Oktober. Dennoch gelang es verschiedenen Expeditionen, neue Routen zu begehen oder gar Erstbesteigungen durchzuführen. Allerdings wiesen viele Bergsteiger auf die gefährlichen Schneeverhältnisse des Herbstes 1996 hin, die zum vorzeitigen Abbruch verschiedener Expeditionen führten.

Niedrige Erfolgsrate Die ausserordentlich ausgiebigen und wiederholten Schneefälle führten dazu, dass der bekannte amerikanische Bergsteiger Alex Lowe und sein Kollege Conrad Anker gar nie zu dem Berg gelangten, den sie eigentlich besteigen wollten: Sie hatten die Erstbegehung des Südostpfeilers der Annapurna III ( 7555 m ) geplant, konnten aber wegen des hüfthohen Schnees keinen einzigen Versuch unternehmen. Ähnlich erging es der französischen Spitzenalpinistin Chantal Mauduit, die an der Südwand der Annapurna I ( 8091 m ) nur bis auf 6600 m gelangte. Zwei Amerikaner verloren wegen des vielen Schnees gar ihr Leben: Sie erstickten Anfang Oktober bei anhaltenden Schneefällen an der Annapurna IV ( 7525 m ) im Schlaf in ihrem Zelt.

Nur die knappe Hälfte aller Teams ( 38 von 82 Mannschaften ) konnte einen Gipfelerfolg verzeichnen. Die Erfolgsrate war dementsprechend mit 46% ungewöhnlich niedrig, deutlich tiefer etwa als im Frühling 1995 ( 70% ) oder im Herbst 1994 ( 61 Ein Viertel aller Expeditionen war an der eleganten Ama Dablam ( 6812 m ) 16 Das Hochtal von Pisang -Manang nördlich des Anna-purna-Massivs gen, Andrzej Marciniak, der bereits den extrem schwierigen Westgrat des Everest erklettert hatte, bemerkte aber, es sei eine « viel schlimmere und viel schwierigere Route als der Eve-rest-Westgrat »! Marciniak und der Ukrainer Vladyslav Terzyul gelangten am 2O. Oktober, dem letzten Schönwettertag vor einer Schlechtwetter-phase mit viel Schnee und starken Winden, auf den Gipfel.

Erfolgreiche Expeditionen an « kleineren » Gipfeln Im Herbst 1996 wurden auch « kleinere » Gipfel erstbestiegen: Der Mt. Ratnachuli ( 7035 m ) nördlich des Manaslu an der nepalesisch-tibeti-schen Grenze wurde von acht Japanern, drei nepalesischen Polizisten sowie fünf nepalesischen Hochträgern bestiegen. Ein japanisches und ein französisch-italienisches Team schafften die Erstbesteigung des Jasamba ( 7351 m ); der Gipfel wurde vor drei Jahren offiziell in Pasang Lama Chuli umgetauft. Grossen Erfolg verzeichnete ein kleines slowenisches Team, das im fernen Westnepal unterwegs war: Der Mount Bobaye ( 6808 m ) wurde von einem Alpinisten, dem bekannten Tomaz Humar, auf einer schwierigen Route im Allein- Die Annapurna South ( 7219 m ), einer der vielen Cipfel des Annapurna-Mas-sivs gang erstbestiegen. Seine Freunde Matija Jost und Peter Meznar eröffneten kurz darauf eine neue Route -zugleich war es die Zweitbesteigung -am bekannteren Nampa ( 6755 m ). Weitere drei Teammitglieder bestiegen gleichzeitig den Api ( 7132 m ) über eine neue Linie. Damit waren die Slowenen, die ohne Sherpas, ohne Fixseile und ohne feste Lager unterwegs waren, bei all ihren Projekten erfolgreich.

Erfolglose Everest-, Lhotse- und Nuptse-«Trilogie » Eine von bedeutenden Sponsoren unterstützte, vorwiegend deutsche Expedition, die ebenfalls eine « Trilogie » zum Ziel hatte, war erfolglos: Die von Ralf Dujmovits geleitete Gruppe erreichte bei ihrem Vorhaben, Everest, Lhotse und Nuptse innerhalb der gleichen Expedition zu besteigen, nur den Gipfel des Nuptse. Im Unterschied zur slowenischen Kleinexpedition ging die deutsch-österreichische Mannschaft ihr Unternehmen mit Hightech-Ausrüstung, vielen Sherpas, Fixseilen und Sauerstoffflaschen an. Vor und während der Reise wurde eine intensive Öffentlichkeits- und Pressearbeit betrieben. Doch nur Ralf Dujmovits und Axel Schlönvogt erreichten den Nuptse-Gipfel ( 7855 m ), bevor Dujmovits die Expedition wegen des vielen Schnees und schlechten Wetters am 5. Oktober abbrach. Am 21. September waren ein Franzose und zwei Sherpas, darunter Lobsang Jangbu, der Sirdar von Scott Fischer bei dessen unglücklich verlaufener Everest-Expedition vom Mai 1995, in einer Lawine in der Lhotse-Westflanke ums Leben gekommen.

Der Walliser Bergführer Jean Troillet wollte zusammen mit dem Franzosen Pascal Arpin mit Snowboard bzw. Ski über die Nordseite des Everest abfahren. Obwohl die Mannschaft über zweieinhalb Monate lang auf der tibetischen Seite des höchsten Berges verweilte, wurde ihr Vorhaben durch Schnee und Wind vereitelt. Jean Troillet und Dominique Perret aus La Chaux-de-Fonds erreichten mit zwei Nepali eine Höhe von 8300 m, bevor sie ihr Projekt abbrachen. Erfolgreicher war der Italiener Sergio Martini, der am 27. September auf dem Gipfel des Manaslu und damit seinem zwölften Achttausender-Gip-fel stand. Er ist erst der siebte Mensch, der mindestens zwölf Achttausender bestiegen hat.

Der Dhaulagiri ( 8167 m ) und der Tukuche Peak ( 6920 m ) über dem Kali-Gandaki-Tal Vom Unglück verfolgte slowenische Bergsteiger Am Mount Kabru in der Nähe des Kangchenjunga in Ostnepal verschollen im vergangenen Herbst die beiden bekannten slowenischen Alpinisten Bojan Pockar und Ziga Petric. Sie waren am Kabru für eine Akklimatisationstour unterwegs; ihr Ziel war die Erstbegehung der fast senkrechten Ostwand des Jannu. Mit dem tragischen Tod von Petric und Pockar hat Slowenien seit 1995 sieben bekannte Bergsteiger verloren; neben Pockar hatten vor allem Stane Belak, Slavko Sveticic, Vanja Furlan und Jasna Brata-nic durch hervorragende bergsteigerische Leistungen Aufsehen erregt.

Christine Kopp, Flüelen1 c V a.

17 1 Quelle: Bericht von Elizabeth Hawley, Kathmandu, über das bergsteigerische Geschehen im nepalesischen Himalaya im Herbst 1996 Rettunc »it, Medizin, swesen a, medicina.

> i curez occors > in montagna îécurit médecine.

luvetage

SAC-Rettungs-18 kommission mit neuen Strukturen

Die Gesamterneuerung des SAC im Zuge des « SAC-Dynamique-Programms » hat auch im Bereich der Bergrettung zu einer organisatorischen Straffung geführt. Dabei konnte dank einer Neuauf-teilung der Aufgaben gleichzeitig die administrative Betreuung verbessert werden.

Warum müssen bestehende Strukturen eigentlich immer wieder geändert werden? Das Rettungswesen im SAC funktioniert doch gut! In der Tat ist der hohe Standard seiner Rettungsorganisation, ihres Ausbildungsniveaus und ihrer Mittel und Möglichkeiten allgemein anerkannt.

Finanzielle Probleme Das Bergrettungswesen wird heute ebenso wie andere Sparten von den jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen in Form von Budgetkürzungen, Sparmassnahmen und Restrukturie-rungen der öffentlichen Hand und im Versicherungsbereich betroffen. Das führt notgedrungen zu steigenden Defiziten.

Anlässlich der Abgeordnetenversammlung des SAC 1994 in Martigny wurde beschlossen, das Rettungswesen nur noch mit max. Fr. 1. pro SAC-Mitglied zu unterstützen, von dieser Seite kommen somit insgesamt nur noch 10% der notwendigen Einkünfte. Das bedeutet, dass die gesamte übrige Finanzierung des Rettungswesens ( d.h. 90% ) über andere Kanäle gesichert werden muss.

Sportliche Trends Das Bergrettungswesen wird heute von sportlichen Trends eingeholt, die z.T. ganz neue Unfallgefahren schaffen und neue Unfallsituationen mit sich bringen. Dieser Aspekt macht den Rettern in den Stationen zuneh- mend zu schaffen: Das Freizeitverhalten von vielen Sportlern hat sich hin zu Trendsportarten wie Mountain-Biking, Gleitschirmfliegen usw. verschoben. Snowboard-Trekking ist momentan « mega-in », und Schneeschuhläufer sind bereits in Gletscherspalten gefallen. Riverrafting, Hydro-speed, Bungee-Jumping und Steileisklettern gehören ebenfalls schon ins Wörterbuch von vielen Rettern. Jedermann möchte heute ein Individualist sein: nur nicht auf der sicheren Skipiste skifahren oder auf einem gut unterhaltenen Wanderweg wandern - das wäre zu langweilig! Diese Entwicklung hat das Bergrettungswesen in den letzten Jahren geprägt, und neue Techniken mussten gefunden werden, um jene, die in irgendeiner Form auf der Strecke geblieben sind und/oder sich selbst überschätzt haben, zu bergen. Für die Bergrettung des SAC entwickelt sich besonders die erhöhte Risikobereitschaft zunehmend zu einem Problem. Gerade bei jungen Sportlern muss der Adrenalinstoss möglichst hoch sein, sonst fehlt das prickelnde Gefühl. Dieses « ultimate feeling » gilt es mit allen Mitteln herbeizuführen. Videos in Sportgeschäften und Seilbahnstationen zeigen waghalsige Snöber, die knapp einer Lawine entkommen und anschliessend mit siegessicherer Organigramm der neuen Struktur des SAC-Rettungswesens Eine Rettung muss praktisch in jedem Gelände durchgeführt werden können. Das bedingt - meist in Zusammenhang mit dem Heli - die Entwicklung immer neuer Techniken, die auf Grund ihrer hohen Anforderungen an Mensch und Material sehr intensiv geübt werden müssen.

Miene in die Kamera lächeln. Dieser Drang nach Freiheit ist nun aber einmal da, er ist Bestandteil der heutigen Zeit. Er darf nicht unterschätzt werden, und wir haben mit ihm zu leben und uns auch darauf einzustellen. Viele suchen so in ein intensives Freiheitsgefühl einzutauchen, das den Stress im Beruf oder in der Schule vergessen lässt.

Neue Struktur des SA C-Rettungswesens Mit den neuen Entwicklungen wurde eine Strukturbereinigung im alpinen Rettungswesens unumgänglich. Nach dem bisherigen Organi-gramm der Bergrettung standen zwei leitende Personen sozusagen auf gleicher Stufe: Der Präsident der Rettungskommission und der Zentralrettungschef. Ursprünglich waren die beiden Funktionen noch in Personalunion verbunden. Dies war eine Aufgabe, die viel Arbeit und persönliches Engagement erforderte. Mit der späteren Aufteilung der beiden Ämter wurden die Zuständigkeiten unklar, und eine klare Abgrenzung drängte sich immer mehr auf.

Neu ist nun die Bergrettung in die Bereiche Technik und Administration aufgeteilt. Dabei wurde die gesamte Verwaltung mit einem dafür zuständigen Administrator für Bergrettung in die Geschäftsstelle in Bern verlegt. Diese Stelle ersetzt diejenige des Zen-tralrettungschefs. Dem Präsidenten der Rettungskommission und den diversen Ressortleitern ( vgl. Organi-gramm ) obliegt die fachliche Kompetenz. Im neuen Organigramm werden nur noch folgende vier Ressorts unterschieden:

WinterrettungSommerrettungMaterialGrundlagen Diesen Ressorts steht die Technische Subkommission ( TSK ) vor, die sich aus Entscheidungsträgern aus allen Bereichen der Bergrettung zusammensetzt. Die TSK ist das Fachgremium schlechthin. Sie stellt der Rettungskommission Anträge für Ausbildungsund Einsatzrichtlinien, beschliesst über die Freigabe von neuem Material usw. Anhand von praxisbezogenen Tests werden Geräte im Einsatz getestet. Mehr über die TSK in einem späteren Heft.

Rettungswesen wohin?

« Wer sich nicht bewegt, wird selbst nichts bewegen. » Dieses Zitat gilt insbesondere auch für das Ret- Das Ausgraben eines Lawinenverschütteten ist sehr zeitaufwendig und muss immer wieder geübt werden ( Aufnahme anlässlich einer Rettungsübung ).

Nach jedem Lawinenunglück geht es praktisch um Sekunden. Entsprechend wichtig ist eine gute Ausbildung, so wie sie im Rahmen tungswesen. Starre Strukturen sind sehr bald überholt und nicht mehr genügend effizient, um die anstehenden Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. Die finanzielle Situation des Rettungswesens wird sich mit der Einführung des neuen KVG-Gesetzes nicht verbessern. Durch die Liberalisierung des Versicherungswesens und die stets steigenden Prämien sind Versi-cherungsausfälle und Unterversiche-rungen der Betroffenen voraussehbar. Die Finanzierung nach dem Verursacherprinzip, wie es heute bereits zur Anwendung kommt, deckt heute ( noch ) einen grossen Teil der Kosten für Ausbildung und Unterhalt der Stationen. Durch die Öffnung der Grenzen, den Freiheitsdrang der Menschen und die bereits erwähnten Entwicklungen im Versicherungswesen kann diese Form der Finanzierung wohl kaum längerfristig als gesichert gelten. Somit müssen neue Wege der Mittelbeschaffung gefunden werden, um die zunehmende Zahl von Einsätzen überhaupt noch finanzieren zu können.

Hans Jaggi, Rettungsadministrator SAC 19 des SAC-Rettungswesens angeboten wird ( Aufnahme anlässlich einer Rettungsübung ).

trenti p

Proposte di gite

Das Weissmies - der höchste Punkt des Gneismassivs, das sich vom Fletschhorn zum Portjengrat erstreckt - ist eine Pyramide mit vier Graten, die sich mehr oder weniger in die vier Himmelsrichtungen erstrecken. Die bekannteste Route ist jene über die Nordwestflanke, die als Tagestour begangen werden kann. Seltener wird der Berg über seine Ostflanke und den Südgrat bestiegen - und im Winter stellt diese weniger klassische Route eine echte Unternehmung dar.

Erstbesteigung durch einen « Amateur » Die Erstbesteigung des Weissmies gelang im August 1855 einer führerlosen Gruppe unter J. Zurbriggen e « a.

»uggeflions de courses

mmi Skiüberschreitung des 20 Weissmies

Das Weissmies ( 4023 m ) erhebt sich im Herzen des Wallis, gegenüber den Viertausendern rund um Saas Fee. Es ist ein einmaliger Aussichtspunkt, der einen lohnenden Abstecher verspricht - vor allem, wenn man die Überschreitung auf einer schönen Route in wilder Umgebung plant.

Auf dem Westgrat des Weissmies, der Normalroute. Die letzten 200 oft vereisten Meter werden üblicherweise zu Fuss zurückgelegt.

Frühmorgendlicher Blick vom Weissmies-Südgrat auf die Ostflanke des Täschhorn ( 4490 m ) über den erwähnten Südgrat. Obwohl Zurbriggen aus einer bekannten und alteingesessenen Walliser Familie stammte, wurde er von den einheimischen Bergführern heftig kritisiert, die seine Erstbesteigung anzweifelten. Man stelle sich vor: Zurbriggen war kein « Bergprofi » und darüber hinaus Notar - ein Beruf, den man damals schlecht mit Abenteuer und der Erforschung von hohen Gipfeln in Einklang brachte. In ihrem Stolz getroffen, machten sich ein paar Führer sofort auf den Weg - und stellten fest, dass Zurbriggen in der Tat auf dem Weissmies gestanden hatte.

Eben diese Route, die im Winter sehr selten begangen wird, möchten wir nun vorschlagen. Die Tour enthält alle Zutaten für einen schönen Wochenendausflug mit Ski: einen eigentlich ziemlich leichten Aufstieg, eine malerische und sehr gut gelegene Hütte, die perfekte Ankunft auf einem Viertausendergipfel und eine rassige Abfahrt über einen ziemlich stark zerschrundeten Gletscher.

Tourentip Auf dem Südgrat des Weissmies, auf ca. 3900 m, im Hin tergrund die Viertausender von Saas Fee Abfahrt über den Triftgletscher auf ca. 3000 m Höhe men, etwa zum Mittelrück ( 3363 m ) oder zum Sonnigpass ( 3147 m ). Die besten Monate sind März und April. Im Hochwinter kann der erste steile Aufstieg durch den Wald oberhalb von Saas Almagell lawinengefährdet sein.

Gebiet, Karte und Führer Wallis, Saastal. LK 1:50000, 284 S Mischabel. SAC-Skitourenführer Alpine Skitouren 3 - Walliser Alpen Praktische Angaben Allgemeines Diese hochalpine Skitour führt über einen luftigen Grat, der eine schöne, leichte Hochtour bietet. Die objektiven Gefahren halten sich in Grenzen, und die Umgebung ist im Winter abgeschieden und wild. Verfügt man über mehr Zeit, so kann man zuerst von der Hütte aus verschiedene Tagesausflüge unterneh- ( Philippe Metzker ) und SAC-Clubfüh-rer Walliser Alpen 5 ( Maurice Brandt ) Material LVS und Schaufel, Pickel, Steigeisen, Klettergurt, Seil ( die Abfahrt über die Nordflanke kann sehr stark zerschrundet sein ). Weiter sollte jeder Teilnehmer eine Steigklemme dabei haben.

Route Am ersten Tag steigt man zur Almageller Hütte auf ( 2894 m; Route siehe Führer ). Man rechnet mit ungefähr 4 Stunden Aufstieg von Saas Almagell ( 1673 m ). Der Winterraum ist klein ( 13 Plätze ). Man sollte sich deshalb vorgängig über die eventuelle Belegung informieren und die Übernachtung telefonisch reservieren ( Hüttenwart: H. Anthamatten, Tel.027/957 35 14; Tel. Hütte 027/957 11 79 ).

Am zweiten Tag steigt man zuerst von der Hütte nach SE gegen den Zwischbergenpass ( 3267 m ) auf. Man erreicht zuerst einen niedrigeren Sattel; von hier steigt man ca. 100 Meter über den genau nach S gerichteten Grat zum eigentlichen Pass auf ( evtl. Ski ausziehen ). Nun steigt man leicht gegen E ab und wendet sich dann nach links. Man hält sich ziemlich nahe am Grat und steigt bis gegen 3700 m auf, wo man die Ski auszieht.

ugend-lnfos,Berichte, Aktivitäten

attività dei giovani

ctivîtés jeunesse

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