Digitalisieren, um vorne zu bleiben
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Digitalisieren, um vorne zu bleiben Abgeordnetenversammlung 2014

Die Zukunft des SAC ist digital. Die Abgeordnetenversammlung vom 14. Juni in Thun genehmigte mit grossem Mehr die Mehrjahresplanung 2015–2017. Teil davon ist das Projekt Geodatenmanagement. Ab 2016 könnte eine interaktive Plattform in Betrieb gehen.

Eine Tour von A bis Z mit ein paar Klicks auf einer einzigen interaktiven Plattform planen, die laufend aktualisiert wird: Was für viele Tourengänger ein Traum ist, wird für den SAC in den nächsten Jahren zur Herausforderung. Nach Einführung der Onlinereserva­tion für die Hütten im letzten Jahr will der SAC einen weiteren Schritt in die Zukunft machen. Ziel ist es, alle in den zahlreichen Führern enthaltenen Informationen zu digitalisieren und daraus ein interaktives Tool zu schaffen, das Tourengängern zur Verfügung gestellt und laufend überprüft und ak­tualisiert wird.

Die Zukunft des SAC sei digital, sagte Rudolf Spiess, Leiter des Ressorts Publizistik und Kultur und Vizepräsident des Zentralvorstands. «Wenn der SAC seine Leaderposition in Sachen Wissen über die Bergwelt in der Schweiz behalten will, muss er auf die Bedürfnisse der Zeit reagieren, ohne allerdings Abstriche bei der Sicherheit zu machen», erklärte er vor den Abgeordneten.

Zusammen mit SchweizMobil

Bei den mehr als 12 000 Gipfeln und fast 42 000 Routen, die in seinen Führern beschrieben sind, steht der SAC vor einer gigantischen Aufgabe, die er nicht allein zu meistern vermag. Indem er eine Partnerschaft mit SchweizMobil eingeht, hat sich der Zentralvorstand ausdrücklich für den Weg der Zusammenarbeit entschieden. Mit diesem Partner von nationalem Format, der bereits eine qualitativ gute, von Wanderern und Velofahrern sehr geschätzte interaktive Plattform betreibt, kann sich der SAC in Zukunft auf eine Struktur und ein Netzwerk abstützen, das bereits funktioniert. Er kann ausserdem von Synergien mit weiteren Partnern wie etwa Schweiz Tourismus, SBB, Schweizer Wanderwege oder swisstopo profitieren.

In der Praxis könnten die Nutzer so umfangreiche Informationen zur Tourenplanung von der Website des SAC abrufen. Die Partner können im Gegenzug Basisinformationen aus derselben Datenbank nutzen. So könnte etwa SchweizMobil die interaktive Karte um eine Rubrik «Bergsport» erweitern. Im momentanen Planungsstand ist vorgesehen, dass ein Teil der Informationen gratis und ein anderer nur gegen Bezahlung erhältlich sein soll, zum Beispiel mit einem Abonnement. Voraussetzung ist, dass die Nutzer vom Mehrwert der zu bezahlenden Informationen überzeugt werden können. Dieser Aspekt wird wieder auf den Tisch kommen, wenn es darum geht, ein Modell für die Finanzierung zu finden, das die Betriebs- und Aktualisierungskosten deckt.

Finanzielle Hilfe durch Dritte

Trotz dem Trend zur Digitalisierung sieht Rudolf Spiess vorerst keine Gefahr für die Zukunft der gedruckten Führer. Die Digitalisierung bedeute nicht, dass man die bisherige Verlagsstrategie aufgebe. «Die Erfahrung wird zeigen, wie weit Druckwerke und digitale Welt nebeneinander existieren können», erklärte er. Der Vizepräsident schätzt die Gesamtkosten des Projekts auf etwas mehr als 6,6 Millionen Franken. Der SAC bemüht sich um externe Mitfinanzierung. Im besten Fall betragen die Kosten dann noch etwa 3.20 Franken pro Mitglied und Jahr während der sieben Jahre der Einführungsphase.

Im Herbst müssen Businessplan und Finanzierung stehen. Im Idealfall ist die Digitalisierung der ersten Daten für 2015 vorgesehen und dürfte bis 2020 andauern. Eine erste Auswahl von Touren, die alle Bergsportarten abdeckt, könnte so ab 2016 auf dem Web verfügbar sein.

Die wichtigsten Entscheide der AV 2014 auf einen Blick

Die AV 2014 wurde von 159 Abgeordneten besucht, die 91 Sektionen repräsentierten. Sie genehmigten einstimmig den Jahresbericht und die Rechnung 2013. Diese weist eine Zunahme des Vermögens um 655 483 Franken auf. Philippe Choffat, Verantwortlicher für den Bereich Finanzen und Logistik, erklärte das gute Ergebnis mit der «guten finanziellen Disziplin», die in den verschiedenen Finanzbereichen herrsche. Die Abgeordneten stimmten auch einstimmig der Mehrjahresplanung 2015–2017 zu, die trotz bedeutenden Belastungen durch das Projekt Geodatenmanagement positive Abschlüsse vorsieht.

Wiederwahl in den Zentralvorstand

Markus Weber und Erik Lustenberger wurden für eine zweite Amtszeit im Zentralvorstand wiedergewählt. Die Leiter der Ressorts Leistungssport und Recht waren 2010 in den Zentralvor­stand gekommen.

Wechsel in der Geschäftsprüfungskommission

Der Tessiner Roberto Alberio ersetzt Jürg Guggisberg, Mitglied der GPK seit 2006. Barbara Stüssi-Lauterburg wurde für eine zweite Amtszeit als Präsidentin wiedergewählt.

Zustimmung zu zwei Regionalzentren

Die Abgeordneten sagten Ja zur Schaffung von zwei Regionalzentren, nämlich Skialpinismus West (Sektionen Gruyère, Moléson und Dent-de-Lys) und Skialpinismus Ost (Sektionen Bernina, Davos, Prättigau, St. Gallen und Tödi).

Die nächsten Versammlungen

Präsidentenkonferenz, 8. November 2014, Ittigen/BE

Abgeordnetenversammlung und Zentralfest, 13./14. Juni 2015, Brig/VS

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