Gefiederter Gruss vom Mönch
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Gefiederter Gruss vom Mönch

1917 installierte die Schweizer Armee den Brieftaubendienst, der sich erstaunlich lang neben immer moderneren Übermittlungsmethoden und -maschinen behaupten konnte. Die Brieftaubensoldaten bezeichneten ihre Tiere denn auch als «selbstreproduzierende Kleinflugkörper» – mit verblüffenden Fähigkeiten. Allerdings fragt sich, warum die Hochgebirgspatrouille des Brieftaubenzuges 15 am 10. Oktober 1941 die Taube nicht vom Jungfraujoch, sondern vom Gipfel des Mönchs auf die Flugreise schickte, und erst noch am späten Nachmittag! Ob Henri Guisan die in der Fusshülse verpackte Grussbotschaft von Wachtmeister Theodor Strübin, dem stellvertretenden Kommandanten des Brieftaubenzuges 15, gelesen hat, ist leider nicht übermittelt. Sie hat – oder hätte – den General, der die Symbol- und Widerstandskraft der Schweizer Alpen hochschätzte, sicher erfreut. In Gefiederte Kuriere. Der Brieftaubendienst der Schweizer Armee 1917–1994 überschaut Carl Hildebrandt detailreich die Geschichte dieser ganz speziellen Gattung, ohne den Gruss vom Mönch zu erwähnen.

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