Hausstock-Ruchi
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Hausstock-Ruchi

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Hausstock-Ruchi Eine Herbstfahrt im Clubgebiet.

M. Rosenmund, Section Uto.

Von Wenn ich es unternehme, über die Tour Hausstock-Euchi, obwohl sie bereits und zwar von gewandter Feder im Jahrbuch V des S.A.C. geschildert worden ist, in diesen Zeilen noch einmal Bericht zu erstatten, so bewegen mich dazu verschiedene Gründe. Einmal fand sie sich auf dem Excursionsprogramm der Section Tödi nach der freien Vereinigung in Glarus verzeichnet, wurde aber damals wegen ungünstiger Witterung nur zum mindesten Theil ausgeführt, wesshalb ich mich verpflichtet fühle, den damaligen Theilnehmern, sowie allen denen, welche sich dafür interessirten, einen kleinen Bericht abzustatten. Dann aber regt mich zu diesen Zeilen namentlich noch der Wunsch an, einen Vorwurf von mir abzuwenden, welcher der jungen Generation des S.A.C. in einem letztjährigen Circular ( 1876 ) seitens der verehrten Redaction des Jahrbuches gemacht wurde, den Vorwurf zu geringer Betheiligung an den Aufgaben des Clubs und. zu lässiger Unterstützung des Jahrbuches. Diese allerdings gerechtfertigte Ermahnung lag mir nun schon lange genug auf dem Gewissen, obwohl ich glaube, mich und meine jungen Collegen theilweise dadurch entschuldigen zu dürfen, dass wir es eben nicht wagten,, unsere Beschreibungen neben diejenigen unserer reiferen Mitclubisten und Veteranen zu stellen. Muss es aber dennoch sein, so sind wir bereit, zu zeigen, dass wir trachten, unseren Pionnieren nachzueifern, wenn auch vielleicht einstweilen unsere Federn noch nicht recht zugeschärft sind* ).

Der Sommer war bereits vorüber und hatte wohl manchem Mitclubisten diese oder jene genussreiche, vielleicht auch wässerige und trübe Tour geboten. Was mich anbetrifft, so hatte ich mich über die vergangene Jahreszeit nicht im Mindesten zu beklagen; doch, wie es bei uns zu geschehen pflegt, hat man Vieles glücklich durchgemacht, so lässt man auch nicht gerne das Missglückte stehen und wiederholt neue Versuche. So erging es diesmal auch mir. Da die Excursion Ruchi-Hausstock nicht hatte ausgeführt werden können, so nahm ich mir vor, die Geschichte einmal 32Rosenmund.

umzukehren und Hausstock-Ruchi zu probiren, obgleich bereits schon die dichten Herbstnebel sich über unsere Vaterstadt Zürich gelagert hatten.

Als ich den Plan meinen Kleeblattfreunden Hilgard und Epper vorlegte, waren wir bald einig: eine solche Herbstspritzfahrt sollte baldmöglichst noch ausgeführt werden, und zwar wollten wir diessmal unsere -alleinige Leistungsfähigheit auf die Probe stellen und die Besteigung ohne Führer versuchen. Meine beiden Mitverschwornen hatten vergangenen Sommer schon bedeutende Besteigungen in Graubünden gemacht, und -auch ich hoffte durchzukommen, besonders da ich den Gratübergang zwischen Hausstock und Ruchi zu inspiciren bereits Gelegenheit gehabt Uns Schloss sich noch als vierter im Bunde Herr Dr. Gröbli an.

Als nun nach einigen regnerischen Tagen am 9. September die Sonne wieder freundlich zu uns hernieder lächelte, da hiess es: Morgen wird aufgebrochen, sei das Wetter, wie es wolle. Die Studienbücher wurden also in eine Ecke der Bude geworfen und statt der x und y, der Differentiale und Integrale wurde der Bergstock zur Hand genommen, um in frischer Bergluft wieder einmal den Geist ausruhen zu lassen, und einige Stunden der Bewunderung der lieben Heimath zu widmen.

Montag den 10. September fand sich, auch das liederliche Kleeblatt pflichtgetreu und wohlgemuth am Bahnhof. Nur unser Doctor erschien nicht, so dass wir ohne ihn abdampfen mussten. Den Grund seines Wegbleibens konnten wir leicht errathen; denn gegen die Glarnerberge hin lagen noch dicht geballte Nebelmassen.

In Glarus angelangt, wandten wir uns ohne Aufenthalt sofort Schwanden zu, aus Furcht, man möchte uns etwa als schlechte Wetterpropheten auslachen. In letztgenanntem Orte trennt sich das Thal in zwei Arme, das Sernfthal und das Linththal. Bevor wir uns dem ersteren derselben zuwandten, beschlossen wir, da auch unsere Magen schon zu knurren- begannen, noch unserem Mitclubisten Störi im Adler einen Besuch abzustatten, woselbst uns zum Frühschoppen auch ein ausgezeichneter « Munggenschenkel »vorgesetzt wurde.

Nachdem wir in Schwanden ein gemüthliches Stündchen verlebt, nahmen wir Abschied und bogen nun seitwärts auf der ansteigenden Poststrasse in das von dunklem Waldesgrün umrahmte Kleinthal ein, begleitet von den besten Glückwünschen auf besseres Wetter. Diese schienen sich jedoch nicht erfüllen zu wollen, denn schon bevor wir Engi erreicht, begann auch der Regen wieder in Strömen hernieder zu rieseln, so dass wir uns ins erste beste Wirthshäuschen flüchten mussten. Freund Hilgard machte ob diesem schlechten Beginn ein noch viel bedenklicheres Gesicht als der Himmel, und erst als letzterer endlich ein Sonnenlächeln durchblicken liess, stimmte auch er wieder in unsere noch unausgelöschte Fröhlichkeit mit ein.

Es war diess der letzte Regen für diesen und die nächsten Tage gewesen; das Wetter heiterte sich immer mehr auf und wohlgemuth zogen wir auf der fast ebenen Landstrasse durch das fabrikreiche Engi und unter den darüber liegenden Schieferbrüchen vorbei.

* ) Mungg = Munk = Murmelthier.

Mit klingendem Spiel, d.h. beim Klang meiner Blech-pfeife, in langem Zuge von der Dorfjugend verfolgt, durchzogen wir Matt und langten bald darauf in Elm an, wo wir bei Richter Eimer einstweilen unser Quartier aufschlugen, um unseren Freund Gröbli zu erwarten, welcher uns telegraphirt hatte, er werde so schnell wie möglich nachfolgen. Und siehe da! schon um 4 Uhr Abends, noch ehe wir ihn erwartet, stand er in unserer Mitte.

Da das Wetter keinen Zweifel mehr zuliess, wurde beschlossen, die Wanderung sogleich fortzusetzen, und zwar wo möglich noch bis zum oberen Staffel der Jätzalp vorzudringen, den letzten Sennhütten diesseits des Panixerpasses. Als wir ins Freie traten, dehnte sich das frischblaue Himmelsgewölbe über uns aus, und nur dort hinten der Hausstock hatte den Schleier über seinem Haupte noch nicht abgeworfen. « Doch warte nur, Kerl, willst du dich nicht von weitem sehen lassen, so rücken wir dir zu Leibe! » Mit Sing und Sang zogen wir fröhlich dem westlichen Arme des Sernfbaches entlang aufwärts, anfangs noch auf einem Fahrsträsschen, welches sich gegen die Alpen unterhalb des Richetli hinzieht, bogen dann aber bald nach links in das wilde Panixerthal ein. Dasselbe ist ziemlich eng und bildet zwei über einander gelegene, circus-artig sich von einem Thalhänge zum anderen erstreckende Terrassenstufen, welche uns ihrer Form nach an natürliche Thalsperren erinnerten. Unter der zweiten befindet sich die obere Jätzalp. Während wir uns nun am östlichen Gehänge hinzogen, neigte sich auch schon das Tagesgestim zu seinem Untergange, und sandte uns auf indirektem Wege seinen Abschiedsgruss zu, indem es das Schneekäppchen des Vorab, welcher über den jähen, mit Wasserfällen gezierten Felshängen noch emporragte, auf wunderbare Weise vergoldete. Die Luft war vollkommen ruhig, der Himmel rein und in uns regte sich jenes sonderbare Gefühl, welches den Bergsteiger bei derartigen Wetter anregt und ihn zu den Höhen hinaufzieht.

Schon brach die Dämmerung ein, als wir die ersehnten Hütten erreichten. Diese waren zwar schon verlassen; jedoch fanden wir sie offen und schickten uns auch sofort an, uns möglichst bequem einzurichten. Nachdem die Tornister vom Rücken, genommen waren, wurde in der Hütte herumgestöbert, und zu unserer grossen Freude fanden wir auch noch einen hübschen Holzvorrath darin, und im nebenstehenden Gaden, auf dem oberen Bretterboden, ein ganz ordentliches Heulager. Was kann sich ein Clubistenherz mehr wünschen für eine Nacht? Unter solchen Umständen war es denn auch nicht anders möglich, als dass die Gemüthlichkeit eine ganz unübertreffliche wurde, und bald loderte schon ein helles Feuer in der Hütte empor. Nur Vorsicht! dachte ich, als ich dieses Geprassel und die hoch gegen das Dach aufschlagende Flamme wahrnahm; sie war nicht überflüssig, denn siehe da, schon hatten einige Schindeln zu glühen angefangen. Befehl zum Auslöschen. Kaum war er gegeben, so flog schon eine Menge Steine in 's Feuer, die angebrannten Schindeln wurden abgeschnitten, und einige Augenblicke später hatten wir über unseren Herd eine grosse Schieferplatte gedeckt, welche sich in der Hütte vorfand, und sassen wieder lachend und scherzend über das komische Intermezzo um denselben herum.

Nun sollten aber auch unsere leiblichen Bedürfnisse nicht vergessen werden; jeder holte aus seinem Tornister, was er eben hatte, und regalirte seine Freunde. Da kam denn Einem in den Sinn, wie gut jetzt ein Kaffee wäre. Ja wohl, Herr Doctor, ein Kaffee würde uns allerdings schmecken, doch woher das Geschirr nehmen? So viel wir auch in der Hütte suchten, die Sennen hatten keines mehr zurück gelassen. Aber hier hatte unser Doctor schnell wieder den richtigen Gedanken erwischt; er hatte nämlich das Kaffeepulver in einer Blechbüchse mitgebracht, und diese musste uns jetzt den Kochtopf ersetzen, während deren Deckel die Rolle einer Spirituslampe spielen sollte. Ganz vortrefflich! Also jetzt los mit dem Kochen! Das Wasser wurde üher 's Feuer gebracht, das Sieden ungeduldig abgewartet, nun das Pulver hineingethan, einige Löffel voll condensirte Milch beigefügt und der Kaffee stand bereit.

Endlich um 9 Uhr fanden wir es an der Zeit, unsere Kocherei aufzustecken und uns in den Kuhstall unter Morpheus Schutz zu begeben. Leider war aber dieses Vergnügen nur kurz; denn schon um 3 Uhr fing unser Doctor wieder an, seine " Witze zu reissen und zu plaudern, bis wir auch mit ihm einstimmten. Nach 4 Uhr erhoben wir uns von unserem Nachtlager und wieder musste ein Kaffee gebraut werden, obgleich ich lieber direct aufgehrochen wäre; diese Verzögerung kam uns denn auch später sehr schlecht zu Statten.

Erst um 5V2 Uhr wurde abmarschirt, als auch schon wieder die Firnkappe des Vorab durch den Morgenglanz vergoldet worden. Es war ein herrlicher Tag, die Luft ruhig, vollkommen rein, und der Himmel so klar, wie er es nur nach langem Regen sein kann. Munter stiegen wir auf dem Panixerpfade über die steilen Grashalden oberhalb der Hütten empor, dann steuerten wir thaleinwärts und zogen uns am linken Gehänge über Geröll und einige Schneeflecken hin, und schon nach zwei Stunden gelangten wir auf die Passhöhe, von wo aus zu unserer Rechten heute zum ersten Male sich das Felshaupt des Hausstockes vor unseren Blicken entfaltete. Er sah majestätisch, ich möchte fast sagen für uns etwas abschreckend aus, und schon beim ersten Anblick desselben fiel mir eine frappante Aehnlichkeit seiner Form mit der des Matterhorns, von der italienischen Seite gesehen, auf. Seine höchste Spitze liegt nämlich auf einem fast eben erscheinenden Grate, welcher dann steil gegen Osten und Süd-Süd-Osten abfällt, auf welch'letzterer Seite er etwas weiter vorn noch einen zweiten, niedrigeren, pyramidalen Gipfel* ) bildet, entsprechend dem Signal Tyndall am Matterhorn. Auch fiel uns an diesem Berge ein helles schmales Bändchen von Röthidolomit und grauem Jura auf. welches sich der ganzen Quere nach darüber hinzieht, und welches auf dem Grate zwischen Hausstock und Ruchi wieder zu Tage tritt.

Wir machten hier eine längere East, nahmen eine kleine Skizze von dem zu erklimmenden Gipfel auf, recognoscirten und beriethen den einzuschlagenden Weg. Wir beschlossen, zuerst den Meergletscher ( Bezeichnung nach der Excursionskarte ) oder Hausstockfirn ( nach der Ziegler'schen Karte des Kantons Glarus ) in Angriff zu nehmen, um dann, uns südwestlich wendend, den oben erwähnten Grat von südsüdöstlicher Eich-zu erreichen und zwar an einem Punkte, der vom Hausstock weiter entfernt war, als der Pseudo-Pic Tyndall, wie wir von jetzt an der Analogie halber jenen vorderen Gipfel benannten. Von diesem Grate aus hofften wir dann von hinten den Hausstock ohne erhebliche Schwierigkeiten erreichen zu können. Bevor wir nun wieder aufbrachen, wurde uns von Freund Gröbli noch ein heimlich gebrautes Getränk dargereicht, dessen Geschmack man sich ungefähr vorstellen kann, wenn man erfährt, dass es aus Wein, Zucker, Cognac, Kaffee, condensirter Milch und weiss der Himmel aus was noch für Kräutern und Eecepten zusammengesetzt war.

Auf der Höhe des Panixerpasses fanden wir auch zu unserem grössten Erstaunen ein steinernes Häuschen, dem Aussehen nach ähnlich einer Clubhütte, verschlossen durch eiserne, seitlich verschiebbare Thüren. Es mag das wohl ein Heim für Gemsjäger sein, oder diente vielleicht gar Arbeitern, welche Eeparaturen am Saumweg zu machen haben, als Unterkommen, was uns erklären würde, wesshalb wir Pickel und Schaufeln darin fanden* ). Ich erwähne das nur für Solche, welche vielSchirmhütte, vergleiche pag. 27 u 28. Anni. d. Red.

leicht vorziehen, schon am Abend dem Ziele etwas näher zu kommen, wie wir es uns nachträglich wohl auch gerne gewünscht hätten.

Nach 8 Uhr erst machten wir uns wieder auf den Weg, schwenkten rechts vom Panixerpfad ab und zogen uns über die Moränen direct dem Gletscher zu, welchen wir nach circa einer halben Stunde erreicht hatten. Daselbst beschlossen wir, uns ans Seil zu binden, da wir den Firn nicht kannten. Ich sollte diessmal den Führer spielen, währenddem Freund Hilgard der Ehrenplatz der Nachhut zugewiesen wurde. Anfangs ward der Hausstockgipfel als Richtpunkt angenommen, als jedoch die Neigung des Gletschers beträchtlicher wurde, wandten wir uns links dem schon erwähnten Grate zu. Hier mahnten uns einige Schrunde etwas zur Vorsicht, aber die Schneebrücken, welche darüber hinführten, waren noch fest genug, und als endlich jenes erste vorgesetzte Ziel, welches über die einzuschlagende Richtung entscheiden sollte, wieder in Sicht kam, da liessen wir einen frohen Jauchzer in die Welt hinaus erschallen. Statt des Echo's vernahmen wir gleich darauf drei leise Gemspfiffe. Wir hielten einen Augenblick an und schauten nach der Richtung hin, woher sie gekommen, in der Hoffnung, vielleicht ein Rudel jener behenden Thierchen zu sehen. Wirklich sahen wir in den Felsen etwas sich bewegen, nun erhob es sich — es war jedoch keine Gemse, sondern ein Gemsjäger, welchem wir nun direct zusteuerten. Als wir uns auf dem Grate um ihn gelagert, theilte er uns mit, wir hätten ihm einige Gemsen verscheucht; dennoch war er sehr freundlich. Während wir mit ihm uns hier über allerlei unterhielten, und ihn besonders auch um seinen Rath über den einzuschlagenden Weg befragten, warf er sich plötzlich zu Boden, und gab uns ein Zeichen, dessgleichen zu thun. Im selben Augenblicke sahen wir auch zwei Gemsen dem Grate zueilen, auf dem wir uns befanden. Wir thaten, was uns befohlen war, und beobachteten nun im Verstecke die niedlichen Thiere, Dieselben mussten uns aber schon gesehen haben; denn sie setzen weiter vorn über den Grat, ohne sich darauf aufzuhalten, und eilten dann abwärts dem Fluazgletscher zu, während der Gemsjäger noch einige Zeit in ruhiger Anschlagstellung verharrte. Obgleich uns dieser kleine Unterbruch viel Vergnügeri bereitete, so gönnten wir im Stillen doch diesen eigentlichen Sinnbildern unserer freien Schweiz, dass sie munter ihre Bahn fortsetzen konnten.

Unterdessen war es nahezu 11 Uhr geworden und wir machten uns bereit zum Aufbruch; denn es lag noch ein bedenkliches Stück Arbeit vor uns, und zudem hatte uns der Gemsjäger nichts weniger als gute Hoffnung eingeflösst, so dass sogar Einige schon anfangen wollten, Bedenken zu hegen. Ich commandirte jedoch vorwärts, frisch gewagt ist halb gewonnen, und nachdem wir Abschied genommen von dem Gebirgsmann zogen wir uns an der linken Flanke des Grates hin. Hier fingen auch bald schon die Schwierigkeiten anr indem wir in einigen Schieferrunsen, welche zum Theil noch beeist waren, auf einer Seite hinunter und auf der andern wieder emporsteigen mussten, was uns wegen der Vorsicht, welche wir hiebei anwenden mussten, schon eine beträchtliche Zeit kostete. Auch spürten Hausstock-Buchi.4î wir hier schon, welches Hinderniss ein selbst getragener Tornister auf Bergtouren darbietet, besonders-in Felsen, wo man bald damit hängen bleibt, bald auch davon wieder herunter gezogen wird. Endlich gelangten wir auf eine Schieferhalde, und während sich meine-Freunde niedersetzten, um ein wenig zu verschnaufen, band ich mich vom Seil los und ging auf Kundschaft aus. Bald bemerkte ich, dass ein weiteres Vorgehen in der Richtung wohl nicht rathsam, dass vielmehr. vorzuziehen wäre, uns direct dem schon erwähnten Vorgipfel des Hausstockes zuzuwenden, wo sich ein ganz " gut aussehendes Couloir befand. Gesagt, gethan. Meine-Begleiter waren mit mir einverstanden, und einige Minuten später schon waren wir aus dem Schieferschutt " heraus und auf dem anstehenden Felsen. Der Bachr welcher über die zu überwindende Rinne herunter plätscherte, war noch theilweise überfroren, auch musstere wir wegen der herabfallenden Steine sehr vorsichtig sein. Doch ging Alles gut und wir gelangten fast nach, der » höchsten Punkte dieses Vorgipfels, worauf wir wieder einige Meter abwärts nach der Einsattelung steigen mussten.

Nun waren wir anfangs im Zweifel, ob wir wohl den Meerfirn, welcher hier oben steil vom Hausstock: herabhängt, nochmals quer traversiren sollten, um dan » auf dem östlichen Grate die Besteigung zu vollenden,, oder ob wir es versuchen sollten, gerade über die obersten Felsen hinan den Berg zu erstürmen. Ersteresr schien uns zu viel Zeit zu rauben wegen des Stufenhauens, und zudem hätte wohl leicht einer von uns ausgleiten und die ganze Gesellschaft mit sich reissen können. Desswegen zogen wir vor, zu versuchen, direct emporzusteigen, obgleich wir auch hier einige Zweifel hegten; denn wir sahen nur bis zu einer gewissen Stelle ein Kamin in der abschüssigen Wand. Was weiter oben unser wartete, wussten wir nicht. So fingen wir denn an, empor zu klettern und zu turnen, va es nöthig war wohl auch das Seil zu Hülfe ziehend; und als wir endlich diese erste Klippe überwunden, sahen wir zu unserer grössten Freude, dass uns eine zweite Rinne zur weitern Erklimmung forthelfen konnte, und hofften durch diese nahezu den Gipfel zu erreichen, jedoch immer noch ungewiss, wohin wir eigentlich kommen. Aber auch diessmal ging es uns gut, und als ich um eine Ecke bog, sah ich nur wenige Schritte vor mir die kleine halb zerfallene Steinpyramide. Mit lautem Hurrah wurde das ersehnte Reiseziel, die Hausstockspitze, begrüsst; ein weniger angenehmes Gefühl beschlich uns jedoch, als wir nach der Uhr sahen, denn es lag bereits die vierte Nachmittagsstunde hinter uns. Sollte es uns also nicht vergönnt sein, nur ein Stündchen auf dem Gipfel zu verweilen, bei dem klaren Himmel, wo schon jeder einzelne Berg für sich zu bewundern gewesen wäre? Wie verführerisch ziehen dort die Bündner Alpen mit ihrem Könige Bernina, und dahinter das stolze Haupt des Ortler unsere Blicke auf sich. Und wende ich mich um, so erfasst mich wieder ein geheimes Sehnen nach jenen fernen Berner Oberländern hin, welchen ich jetzt kaum Zeit haben soll, vor den Schrecken des Winters nochmals meinen Abschiedsgruss zuzusenden. War es uns auch nicht mehr vergönnt, unsere Blicke auf dem fernen Heimatlande, den schönen Geländen des lieblichen Zürichsees ruhen zu lassen? Vor uns die Glarner Berge mit dem majestätischen Tödi, dahinter die Gebirge der Kantone Uri und Unterwaiden, nördlich in der Ferne der Spiegel des Bodensees und im duftigen Flachlande noch mehrere andere silberglänzende Seen und Ströme — von Allem musste Abschied genommen werden. Fort, fort, reisst eure Blicke los von dem schönen Bilde! wir müssen vorwärts; denn bereits neigte die Sonne sich dem Horizonte zu, und obschon wir wohl wussten, dass Linththal diesen Abend auf keinen Fall mehr erreicht werden könne, so bestanden wir doch noch lebhaft darauf, den Uebergang nach dem Kuchi zu erzwingen, uns dieses Mal nicht mehr zurückschlagen zu lassen und dann an letzterem, welchen ich ja genügend kannte, in den Felsen ein sicheres, geschütztes Nachtquartier aufzuschlagen. Wir wollten jedoch nicht fort, ehe wir noch auf dem Hausstockgipfel eine Flasche im Steinmannli untersucht, welche neun Wahrzeddel barg, den letzten ~von 1874. Von einer späteren Besteigung war keine Spur mehr zu entdecken. Herr Hauser, Anführer einer Gesellschaft von Clubisten, meist aus der Section Tödi, « rzwang mit den Führern J. Zweifel und Stüssi zum ersten Male den Uebergang vom Ruchi nach dem Hausstock im Jahre 1867, nachdem ein Versuch in umgekehrter Richtung einige Jahre vorher wegen plötzlich eingetretener Aenderung im Wetter gescheitert war.* ). Wir waren meines Wissens die ersten, welche den Weg umgekehrt vom Hausstock nach dem Ruchi machten,Siehe Jahrb. des S.A.C. Bd. V. Anm. der Eed.

Unter den andern Zeddeln interessirte uns noch ganz besonders derjenige von A. Escher v. d. Linth, datirt von 1867, mit einer geologischen Skizze vom Hausstock, und noch heute bereue ich es, dass ich, obgleich nur Dilettant der Geologie, dieselbe nicht copirte. Aber wenn man eben in der Hast ist, so denkt man oft nicht an das, was einen später am meisten freuen würde. Der Gipfel des Hausstocks selbst liegt auf einem Kamme, bestehend aus Verrucano, von welchem Gestein wir auch noch einige spärliche Ueberreste auf der obersten Spitze des Euchi vorfanden.

Nun so lebe denn wohl, Hausstock! nochmals mit dem Blick die Runde gemacht und dann, so weh uns das Scheiden thut, vorwärts, dem Grate zu, der den Hausstock mit dem Ruchi verbindet. Den Abstieg auf der Hausstockseite hatten wir uns schwieriger vorgestellt als er es war; wir konnten aber hier bald einige Schutthalden entdecken, über die hinunter wir schnell nach einem kleinen Plateau gelangten, wo wir zu unserer Freude Wasser antrafen. Yon da aus nahmen wir unseren Weg über die Firnkuppe ( 3044 m ), Cap der Umkehr, wie sie Herr Hauser benannte, da er hier bei seinem ersten Versuche durch schlechtes Wetter zur Rückkehr gezwungen wurde. Daselbst; mussten wir uns mit Stufen nachhelfen, da auf denn harten Eise nur noch eine dünne Schneeschicht lag. Auf der anderen Seite des Schneerückens gab es noch eine kleine Rutschpartie, und wir befanden uns wiederum auf einem breiten Kamme, welcher allmälig in einen scharfen, gezackten Schiefergrat auslief und sich dann plötzlich steil nach der tiefsten Einsenkung des Ueber- gangs hin abstürzte. Es ist diess gerade die Stelle, wo sich vom Hauptgrate jener seitliche abzweigt, welcher die Trennung bildet zwischen den beiden Gletscher-Überresten von Fluaz und Cavirolas. Die Schichtung der Schieferplatten ist hier sehr steil und nach dem Cavirolasgletscher zu geneigt. Bald hatten wir die Unmöglichkeit eingesehen, auf dem Grate selbst weiter zu kommen, und so beschlossen wir denn, unseren Weg links über die Felsen hinunter zu versuchen. Trotz der Steilheit glaube ich dennoch, dass wir hier vielleicht die beste Stelle gefunden, und vermuthe, dass auch unsere Vorgänger denselben Weg eingeschlagen. Doch waren wir hier alle in einer gewissen Aufregung, besonders da wir auf der andern Seite, dem Ruchi zu, noch neue Schwierigkeiten zu sehen glaubten, und meine Freunde mussten mir es nicht verargen, wenn ich sie hier wohl etwas barsch anschnauzte, als sie mir erklärten, der Uebergang könne nicht mehr vor Dämmerung vollendet werden. Ich hatte das zwar auch -schon lange eingesehen, doch dachte ich, wir müssen möglichst schnell vorwärts gehen und am ersten etwas bequemen und geschützten Platz unser Nachtquartier aufschlagen.

Nun also zur That! Hilgard hatte meinen Blick bald verstanden, als ich ihn ans Seil band und ihm die Aufgabe des Wegbahnens übertrug. Er stieg behutsam abwärts, während ich mich fest zwischen zwei Felsen hinein postirte und die mir von ihm gegebenen Commando's: « Fest hebe », « lugg la » getreulich befolgte. Endlich, nachdem unser Freund ungefähr 50 Fuss Seillänge abwärts gestiegen war, gelangte er zu einem festen Standpunkte, band sich los und schickte uns das-Seil zurück. Aber schon sandte auch die Sonne ihre Abschiedsstrahlen zu uns herüber, und kaum war sie untergegangen, so kam auch schon der kühle Abendwind und machte hier auf dem Grate seine Anwesenheit bald intensiv fühlbar. Ich ermahnte desshalb mein& Freunde, sich etwas zu beeilen. Jetzt war endlich auch schon der letzte unten angelangt, sowie die ans Seil gebundenen Stöcke, und nun folgte ich, unterstützt von meinem getreuen Eisbeil, das auch diessmal mir seinen sichern Dienst nicht versagte. Kaum war ich vom Grate fort in den Felsen, so war es auch schon wieder wärmer, und wenige Minuten später stand icb. neben meinen Freunden. Nochmals wurde nun auf kürzere Strecke dieselbe Expedition wiederholt, und als schliesslich Hilgard das Endcommando gab: « Feuf Schuh Seil ,'s git en Gump! » da konnten wir uns trotz der kritischen Lage des Lachens doch nicht enthalten. Der

Es war ein überhängender Schieferfels, unter dem sich ein etwas geneigtes Plätzchen von ungefähr einem Quadratmeter befand, weiter unten kam wieder ein schmales Schutthäldchen und endlich wieder der steile Fels. Im Inneren dieses Ruheplätzchens befand sich aber ferner noch ein länglicher, prismatischer Stein, seitwärts fest in die Felsen eingekeilt, auf welchem zwei Personen zur Noth Platz hatten. Die zwei andern sollten sich vorne dran kauern. Der Sicherheit halber errichteten wir noch ein kleines Schutzmäuerchen, um unsere Füsse darauf stützen zu können. Epper spielte hiebei den Maurermeister und ich den Handlanger. Nachdem nun Alles für die kommende Nacht in Bereitschaft gesetzt und alles Warme, das wir mit uns trugen, angezogen war, banden wir uns wieder ans Seil, und zwar so, dass ich meine drei Kameraden neben einander an das eine Ende befestigte, dann dasselbe um einen Felskopf schlang und mich am andern Ende anband. Hierauf verkrochen wir uns in unser enges Local und verzehrten noch einen Theil der übrig gebliebenen Provisionen nebst dem letzten Schluck Rothwein; sonst hatten wir nun an Getränken nichts mehr bei uns als einige Feldflaschen voll Wasser. Epper hatte seinen Platz für die kommende Nacht in der Ecke auf dem Boden eingenommen; zwischen seine Beine gekauert sass Hilgard; auf dem Stein am Felsen befand sich Gröbli und neben ihm ich, jedoch nur noch einen halben Platz einnehmend und eher an die natürliche Bank anlehnend als darauf sitzend. Sa sollten wir also die ganze Nacht zubringen, wohl die längste, welche wir alle je durchgemacht. Unser Befinden war übrigens ganz gut und wir wären vielleicht zusammen die fröhlichste Gesellschaft gewesen, hätten wir hier noch einige Flaschen Wein und etwas mehr Platz gehabt, oder hätten wir nicht immer an die lange Nacht und den morgigen Uebergang denken müssen..

Einzuschlafen war nicht rathsam, und so entschlossen wir uns denn, alle wach zu bleiben und uns von Zeit .zu Zeit gegenseitig durch Zurufen davon zu überzeugen. Hell funkelten die Sterne am Himmelszelt, wahrlich eine Pracht, dieses Gewirre bis zu den verschwindend kleinen und die hell leuchtenden Sternschnuppen, " welche den Raum durchfurchten, zu betrachten. Anfangs suchten wir uns dadurch wach zu halten, dass wir uns von unseren Reiseerlebnissen erzählten und .auch nochmals das in den beiden letzten Tagen Durchgemachte recapitulirten. Schliesslich fing Dr. Gröbli an, uns über Astronomie zu dociren, was uns aber nicht wach hielt, sondern uns eher einzuschläfern begann. Bald drang Morpheus mit aller Gewalt auf uns ein, und wir riefen einander immer häufiger zu: « Seppli » oder « Higi, schläfst du? » « Nein », lautete regelmässig die Antwort, wenn auch der Gefragte oft nur mechanisch geantwortet. Jedoch zeigte dann oft das Folgende, dass der Betreffende dennoch geschlummert; denn in der fieberhaften Aufregung versanken wir jeden Augenblick wieder in aufgeregte Träumereien, so dass wir oft beim Erwachen noch das ungereimteste, unzu-sammenhängendste Zeug schwatzten. So glaubte einer plötzlich vor sich die « Riesenhöhlen am Schwarzhorn » zu sehen, und als man ihn fragte wo, so meinte er: « det ene, gsehnd er sie denn nüd? » bis er endlich auffuhr und anfing, über den Unsinn und seinen Schlaf zu schimpfen. Ebenso büsste Einer beim Einschlummern durch einen plötzlichen Ruck mit dem Kopfe seinen Hut ein, indem derselbe auf Nimmerwiedersehen seinen Weg dem

Später kamen wir sogar in eine solche Aufregung, dass wir unseren Augen und Ohren nicht mehr trauen durften. Auf dem jenseitigen Gehänge rollten nämlich während der ganzen Nacht Steine über die Felsen hinunter, und das Geräusch machte auf uns deü Eindruck, wie wenn ein Gemsjäger auf dem Gletscher ginge und seine Stockspitze an die Felsen stiesse. Noch mehr! wir sahen denselben sogar, sahen den Stock in seiner Hand und glaubten ganz genau seine Bewegungen wahrzunehmen, wie er still stand, als wir ihm zuriefen, aber unsere Rufe wurden nur vom Echo der uns umgebenden Wände beantwortet; unsere Augen hatten sich getäuscht!

Glücklicherweise waren wir in unserem Lager einigermassen vor Kälte geschützt, und nur selten erreichten uns leichte Luftzüge. Erst gegen Morgen wurde es frischer und wir fingen an, etwas zu frieren; immerhin konnten wir noch froh sein, dass die Temperatur nicht noch tiefer sank. Um 6V2 Uhr zeigte unser Thermometer noch2'C. Endlich nahte die Morgendämmerung, deutlich konnte man schon die Formen der uns umgebenden Zacken und Gräte unterscheiden, und schliesslich hatte auch schon der Ruchi den Morgengruss der Sonnenstrahlen erhalten. Nun aber frisch ans Werk, Freunde! bereitet Alles vor zur Abreise, und 4 60Bosenmund, sobald die Sonne unsere steifen Glieder wieder etwas erwärmt, heisst es: Ade Nachtquartier, auf Nimmerwiedersehn! Doch schon steigen die Morgennebel wieder empor-und die so sehr ersehnten Strahlen werden uns entzogen. So müssen wir denn ohne Sonne weiter ziehen und uns durch Bewegung die nöthige Wärme verschaffen. Glücklicherweise waren wir kaum fort, als auch der Nebel wieder wich, und wir mit frischem Muth dem Ruchigipfel zusteuern konnten.

Sobald es Tag geworden, hatte ich von unserem'Standpunkte aus den jetzt zu erzwingenden Grat genau beobachtet, war aber über die Ueberwindung desselben noch ganz im Unklaren, da ich nicht sehen konnte, ob dieser erste sichtbare Theil nicht noch durch eine Kluft von der Fortsetzung gegen den Ruchi zu getrennt war. Auf gut Glück brachen wir also um 7-Va Uhr auf und trotzdem einer der Gesellschaft dem Berggnomen seinen Stock weihte, ging doch Alles wider Erwarten gut. Allerdings erforderte der Abstieg nach der Einsattelung, sowie der folgende Grat, welcher auf der andern Seife emporstieg, vorsichtiges Vorgehen ( natürlich am Seil ), doch schon ehe wir es geglaubt, standen wir wieder auf einem breiten Schneerücken, der uns sicher zum Ruchigipfel führte. Dieser wurde schon nach einer Stunde Wegs mit frohem Jauchzen begrüsst, und behaglich breiteten wir uns hier oben auf die Steine hin, um uns von den Sonnenstrahlen recht wärmen zu lassen. Mit Freuden las ich auch hier wieder den Zeddel, welchen wir am 22. Juli nach der freien Vereinigung in Glarus deponirt hatten, und fügte der Flasche auch einige Zeilen über unsere vollbrachten Erlebnisse bei.

Hausstoek-Ruchi..öl Die Aussicht, wenn auch nicht so schön wie gestern, erfreute uns dennoch auf 's Neue, besonders da wir heute Gelegenheit hatten, derselben mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Namentlich die Berner Alpen standen in prächtiger Beleuchtung vor uns, wie wenn sie uns beglückwünschen wollten.

Nach 9 Uhr wurde der Abstieg nach dem Muttsee angetreten, welcher uns im Vergleich zu dem Durchgemachten wie ein Kinderspiel vorkam. Nur schade, dass wir nicht mehr die langen Kutschpartien machen konnten, wie am 22. Juli. Der Schnee war ganz weggeschmolzen und vom ganzen Ruchifirn blieb nur noch ein kleines Bestehen übrig. Wir traversirten dieses und gelangten hierauf über die Schutthalden hinunter nach dem Muttsee. Seit meinem letzten Besuche waren auch hier bedeutende Veränderungen vorgegangen. Damals * war die Existenz des Sees fast nur an einer weiten, ebenen Schneefläche zu erkerinen; heute war an deren Stelle ein blauer Spiegel, auf welcheih nur noch einzelne Eisplatten herumschwammen.

Vom Muttsee aus ging es munter Linththal zu, woselbst wir gerade noch früh genug anlangten, um uns vor Abgang der Post durch eines kräftigen Imbiss wieder herzustellen. Es war wohl nicht zu verwundern, wenn wir uns auf unserer Fahrt nach Glarus im Postwagen alle vier aufs Ohr legten und nach der Meinung eines Vorübergehenden schliefen « wie die Jünger am Oelberg. » In Glarus stiegen wir nochmals bei Frennd Brunner im Raben ab, wo man uns erst über das Vollbrachte aus-fragte, bevor man uns Glauben schenken wollte. Am selbigen Abend noch kehrten wir nach Zürich zurück, wiederum die Jünger am Oelberg spielend, und in unserer Vaterstadt angelangt, überraschten wir unsere Commilitonen in der Kneipe, in unserem Bergcostüm, allerdings nicht mehr in salonfähigem Zustande und mit einem Hut und einem Stock zu wenig.

Diese Hausstock - Ruchipartie aber wird wohl für immer meinem Gedächtnisse eingeprägt bleiben, und mich erinnern, dass wenn Vorsicht, Ausdauer und Willenskraft, sowie eine gute Gesundheit Hand in Hand gehen, der Bergsteiger auch ohne Führer Vieles durchzumachen und zu leisten im Stande ist.

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