Heidi-Schelbert-Horn statt Agassizhorn
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Heidi-Schelbert-Horn statt Agassizhorn

Zum Artikel Agassizhorn behält Namen, «Die Alpen» 09/2020

Als Ausweg aus der verfahrenen Situation um das Agassizhorn schlage ich vor, dieses in Heidi-Schelbert-Horn umzubenennen. Jetzt ist die Zeit der Götterdämmerung für falsche Idole. In der Jungfrauregion sind bereits etliche Orte nach bekannten Forschern benannt. Es darf nicht mehr sein, dass Männer die besten Landmarken mit ihren Namen besetzt halten, weil sie das damals noch konnten. Es gibt auch Forscherinnen. Es ist höchste Zeit, ebenfalls bekannte Wissenschafterinnen bei der Benennung von prominenten geografischen Punkten angemessen zu berücksichtigen. Dafür wird ein Mann, der den Massstäben nicht genügt, den Platz räumen müssen.

Heidi Schelbert-Syfrig war die erste Volkswirtschaftsprofessorin an der Universität Zürich. Sie wurde ferner Dekanin, hat das Institut für Umweltökonomie aufgebaut und bezüglich Umweltwissenschaften Pionierarbeit geleistet. Sie war überdies eine berühmte Spitzenalpinistin. Sie hat viele junge Frauen motiviert, sich mit Pickel und Seil in die Berge zu wagen. Sie hat gezeigt, dass Frauen eigenständig höchst anspruchsvolle Touren führen können. Selbstverständlich hat sie sich auch in Sachen Gleichstellung in Wissenschaft und Gesellschaft engagiert.

Machen Sie Platz, Monsieur Agassiz! Damit dieser 3946 Meter hohe Gipfel im Jungfraumassiv endlich den Namen einer seiner würdigen und ethisch einwandfreien Schweizer Pionierin im Bereich Umweltökonomie und Alpinismus tragen kann: Heidi-Schelbert-Horn!

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