Th. Meyer: Vom reinen Druck und Schnee
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Th. Meyer: Vom reinen Druck und Schnee

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

Nur der Ordnung wegen und als Empfangsbestätigung zeige ich hier eine ganz kleine Broschüre ( oder Separatabdruck ?) an, welche am 5. Juli 1909 der Redaktion des Jahrbuchs, offenbar zur Besprechung, eingereicht worden ist. Tatsächlich weiß ich mit diesem kleinen Beitrag zur Föhnfrage, welcher von dem Verfasser „ dem Andenken an Herrn Louis Favre, Professor am Collège des Terreaux in Neuchâtel, meinem verehrten Lehrer 1861/2, gewidmet " wird, nicht viel anzufangen, und er liegt jenseits meines Verständnisses. Vielleicht werden einzelne Leser klüger daraus, wenn ich ein paar Proben mitteile. An der Spitze steht die These: „ Bei reinem Druck wird Wärme gebunden, bei aufgehobenem Druck wird Wärme frei. Der Druck ist rein, wenn er die Moleküle in ihrer Anordnung nicht stört; ist letzteres der Fall, so hat man es mit Reibung zu tun. Der Druck der stabilen Gase und Flüssigkeiten ist rein; nur bei außerordentlichen Geschwindigkeiten tritt Reibung ein; so z.B., wenn ein Fremdkörper aus dem Weltall in die Luftschichten der Erde gelangtAnm. des Rez.: Aufgepaßt! der Komet kommt !). Diese Lehr- sätze werden nun besprochen am Schnee, und es wird eine „ Schneewärme " und eine „ Schneekälte " unterschieden und deren Erscheinungen tabellen-artig in 14 Sätzen einander gegenübergestellt. Erzeuger der Schneewärme ist der Föhn, dessen Heimat die tiefeingeschnittenen Täler der Alpenkette sind; die Schneekälte müssen wir auf den gegenüberliegenden Höhen des Jura aufsuchen. In diesem werden die sog. Cuvetten, die Cuvette de la Brévine, des Lac de Joux in Beziehung auf die Schneekälte besprochen und vergleichsweise das dem Föhn ausgesetzte Becken von Engelberg herangezogen mit folgendem Satze, der mir zu denken gibt: Engelberg, 1019 m ., das sich mitten in einer großartigen Gletscherwelt ungefähr auf gleicher Höhe wie La Brévine, 1042 m ., und Le Sentier, 1008 m ., befindet, erleidet nicht von ferne so grausame Temperaturen. La neige et la haute pression, voilà pourquoi l' hiver est tellement court à la Brévine et voilà pourquoi les dames de la montagne sont tellement lestes, si belles et aimables. " Wie wäre es, wenn wir am Clubfest den projektierten Ausflug auf den Creux du Van, der doch auch wohl eine Cuvette ist, durch einen zu den schönen Damen von La Brévine ersetzen würdenBedaMion.

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