The Canadian Alpine Journal
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The Canadian Alpine Journal

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

Diese beiden Publikationen sind ein erfreulicher Beweis dafür, wie rasch sich im gebirgigen Teil von Nordamerika und speziell in Kanada die alpine Forschung, sowohl in touristischer als in wissenschaftlicher Beziehung, durch Betätigung der Einheimischen entwickelt, nachdem einmal durch Einwirkung von außen, England und Schweiz, der offenbar auch dem Kanadier innewohnende Trieb zum Bergsteigen angeregt worden ist. Und eben darum, weil Schweizer Bergsteiger und Schweizer Berg- führer in diesen Gegenden mit so großem Erfolg als Pioniere gewirkt haben, möchte ich in diesem Jahrbuche kurz auf diese Bücher aufmerksam machen, obschon sie schon 1907, resp. 1905 erschienen sind, und möchte sie den Sektionsbibliotheken zur Anschaffung und den Mitgliedern zur Lektüre und zum Studium lebhaft empfehlen. Sie werden sich jedenfalls dabei nicht langweilen. Und Vereinsleitungen, welche um ein sensationelles Sommerprogramm in Nöten sind, möchte ich auf die Schilderungen von Frank Yeigh über Canada's first Alpine Club Camp ( im Canadian A.J. vol. I, pag. 47—58 ) aufmerksam machen. Es macht einem beim Lesen ordentlich Sehnsucht, stracks über den Atlantischen Ozean zu fahren, um solch ein fröhliches zehntägiges Lagerleben auf dem 6000 Fuß hohen Yohopaß und die von dort aus organisierten Clubtouren auf die umliegenden bis über 10,000 Fuß ansteigenden Gipfel mitzumachen. Und nota bene, die neun Besteigungen, die 1906 unter der Leitung von erprobten Clubmitgliedern und mit zwei Schweizer Führern gruppenweise gemacht wurden, sind, nach den Beschreibungen und den Abbildungen zu schließen, keineswegs leicht oder harmlos gewesen; sie dienten ja zugleich als Examentouren für die jüngeren Mitglieder, Herren und Damen, welche von „ graduating " zu „ active members " promovieren wollten; es waren deren im ganzen 44, darunter 15 Damen, auf ein Maximum von 100 Kampierenden. Das Ganze hat den Zweck, die Erforschung der Kanadischen Rockies durch die Kanadier selbst zu fördern, die Jugend für den Bergsport und die Erkenntnis der Schönheit der heimischen Bergwelt zu erziehen und so eine Garantie zu schaffen gegen das Vulgarisieren der Naturschönheiten und einen wirksamen Naturschutz. In diesem Sinne wirken zusammen die Behörden, die Privaten, welche sich im Kanadischen Alpenclub vereinigt haben, und die Eisenbahngesellschaft, welche vom Glacier House und anderen dazu geeigneten Stationen aus Wege und Seitenbahnstrecken bis ins Herz der Rockies, aber beileibe nicht auf die Gipfel, vortreibt und durch Organisation des Führerdienstes und Errichtung von Unterkunftsgelegenheiten den Besuch und die Erschließung des Hochgebirgs fördert. Und dieses unter möglichster Schonung der Natur, der Fauna und Flora der Rockies und mit durchaus loyalen Mitteln. So wird der „ Wild West " in Kanada der Kultur erschlossen und doch nicht zugleich verdorben. Auch die Wissenschaft wird gefördert, und auch hierin gehen Behörden, Club und Eisenbahngesellschaft Hand in Hand. Ich will, weil mir der Raum zu weiteren Ausführungen fehlt, aus beiden oben zitierten Büchern nur die Titel der einzelnen Artikel nennen, damit der Leser einen Begriff von dieser eigenartigen Tätigkeit bekomme: In vol. I der „ Selkirk Range " schildert der Autor Arthur O. Wheeler ( Topographer, Department of the Interior ), der zugleich Präsident des C. A. C. ist, zunächst in drei Kapiteln, betitelt: Over the Selkirks, the survey, beyond the sky-line, die von ihm selbst vorgenommene Vermessung des Gebirges; dann in drei Kapiteln, betitelt: a brief review, the coming of the C. P. R., through the range, die mit der Anlegung von Straßen und dem Bau der Canadian Pacific Railway verbundenen Vermessungsarbeiten anderer; hierauf in fünf Kapiteln, betitelt: Before the completion of the railway, first topographical survey, Rocky mountain triangulation, topographical surveys in the Lower Selkirks, notes on upper and lower Kootenay valleys and Cakes, die früheren Vermessungen; endlich in sechs Kapiteln, betitelt: earliest recorded climbs, the Swiss Alpine Club, the Appalachian Club of Boston U. S. A., subsequent to the introduction of Swiss Guides, lady mountaineers in the Selkirks, other matters of interest, die Geschichte des Bergsteigens in diesem Gebiete seit 1883. Es folgen dann noch mehrere Appendices von verschiedenen Mitarbeitern über Höhenbestimmungen längs der C. P. R., über die Naturgeschichte der Selkirks, über die geologische Struktur der Selkirks, über das Klima des oberen Inlandes von British Columbia, über Major A. B. Roger's erste Expedition im Illeciwaettal 1881, eine kurze Beschreibung der C. P. R. durch die Selkirks, das Wildschutzgesetz von 1898 und eine ähnliche Akte zum Schutz der Wälder gegen Feuersbrünste. Band I enthält zahlreiche Abbildungen ( Porträte, Landschaften, Gipfel, Gletscher, Genrebilder u. s. w. ) und Band II entspricht der Mappe unseres Jahrbuches, indem er die größeren Karten, Zeichnungen, Pläne und Profile in einem Kartonumschlag birgt. Beide Bände sind solid und schön gebunden.

Das Canadian Alpine Journal enthält nach zwei einleitenden Artikeln: Greetings, by William Whyte. und The Alpine Club of Canada, by Elizabeth Parker, zuerst Miszellen, nämlich: Memories of the Mountains, by Sir Sandford Fleming; dann eine diesem hervorragenden Techniker selbst gewidmete biographische Skizze; hierauf The Canadian Rockies, a field for an Alpine Club, by Arthur O. Wheeler; dann How we climbed Cascade, by the Rev. C. W. Gordon ( eine sehr amüsante Er-zählungendlich Camping in the Canadian Rockies, by Mary M. Vaux. Die Mountaineering Section, unsern Freien Fahrten entsprechend, enthält von verschiedenen Autoren Besteigungen des Mt. Godsir, des Mt. Hungabee, des Mt. Ball, des Mt. Assiniboine, des Mt. Hermit, des Central Peak of Mt. Bagheera ( erste Ersteigung ), des Mt. Macoun, von Crow's Nest Mountain, der Mts. Marpole und Amgadamo, des Mt. Stephan; endlich ein Glossary of Mountaineering terms ( viele deutsche Worte dabei ). Unsern Abhandlungen entspricht die Scientific Section mit drei Artikeln: The Mountain Wildflowers of Western Canada, by Julia W. Henshaw; Glacier Observations, by Geo. Vaux jr. and William S. Vaux; Observation of the Yohoglacier, by Arthur O. Wheeler. Dem offiziellen Teil, der Chronik des Club, entnehmen wir die Tatsache, daß der Club auf Ende 1906 7 Ehrenmitglieder ( darunter Edw. Whymper ), 10 associate members, 100 active members ( deren bisherige Besteigungen kurz angegeben werden ), 133 graduating members ( Kandidaten ) und 2 subscribing members zählt. Der Kanadische Alpenclub ist also in erfreulichem Wachstum und geht einer sicheren Zukunft entgegen.Redaktion.

Redaktion.

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