Unnötig und kontraproduktiv
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Unnötig und kontraproduktiv

Der Zentralverband des SAC lehnt den Abbau des Landschafts- und Heimatschutzes ab.

Die ständerätliche Kommission für ­Umwelt, Raumplanung und Energie schlägt eine Änderung des Natur- und Heimatschutzgesetzes (NHG) vor. Sie ist von ­grosser Relevanz für folgende drei Bundesinventare: die Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN),
die schützenswerten Ortsbilder (ISOS) und die historischen Verkehrswege der Schweiz (IVS). Heute gilt bei diesen Objekten
das Prinzip der ungeschmälerten Erhaltung, ausser bei gleich- oder höherwertigen ­nationalen Interessen. Neu soll eine Abwei­chung von der ungeschmälerten Erhaltung auch bei kantonalen Interessen möglich sein. Zudem sollen die Gutachten der Eidge­nössischen Natur- und Heimatschutz­kommission (ENHK) weniger Gewicht ­haben.

Der Zentralverband des SAC lehnt die vorgeschlagene Änderung des NHG ab: ­Ins­gesamt würden die Hürden für neue Bau­projekte gesenkt. Die Vermischung
von nationalen und kantonalen Interessen führe zu mehr Rechtsunsicherheit,
einem uneinheitlichen Vollzug in den Kantonen und stehe auch in Schieflage zur Bundesverfassung, so der Verband. Er
ist für eine sinnvolle Entwicklung im Berg­gebiet. Aber der Abbau des Landschafts- und Heimatschutzes sei keine Lösung für die wirtschaftlichen und planerischen ­Herausforderungen – im Gegenteil: «Mit mehr baulichen Eingriffen in die schönsten Landschaften unseres Landes gefährden wir langfristig unsere nationale Identität, aber auch das touristische Kapital der Schweiz», sagt Philippe Wäger, Ressort­leiter Umwelt und Raumentwicklung
im SAC-Zentralverband. Insbesondere die hochalpin gelegenen BLN-Gebiete gehören zu den letzten grossflächigen unerschlossenen Naturräumen der Schweiz. Aus Sicht des SAC spielen die Fachgutachten der ENHK für die Beurteilung von Eingriffen in diese Landschaften eine zentrale Rolle. Der SAC will naturnahen Bergsport in
einer intakten Natur ermöglichen. Er setzt sich daher für den Schutz natürlicher Landschaften und den freien Zugang zu diesen Gebieten ein. Ab den 1960er-Jahren war der SAC massgeblich an der Ausar­beitung der heutigen BLN-Gebiete beteiligt.

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