Walliser Dreieinigkeit
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Walliser Dreieinigkeit

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

Von Hanns Barth.

I.

Ich kenne einen Berg, das weisse Horn, Es ist von überirdscher Schöne.

Sein Anblick wirkt als wie ein Wunderborn — Wo bleiben Farben, Worte, Töne?

Gen Himmel strebt es, heiiges Auferstehn In keuscher, engelhafter Reine. Soviel auch über seinen Gipfel gehn, Sie sind doch Sieger nur zum Scheine.

Denn über Nacht ein Flockenfall genügt, Der Menschen Spuren auszumerzen. Und wieder ragt zu hehrem Schwung gefügt, Der höher schlagen macht die Herzen, Das unbefleckte Weisshorn!

IL Kennst du das Riesenhorn, der Berge Berg, Das stolz und frei sich aufreckt sondergleichen? Wenn nirgends sonst, fühlt dort der Mensch sich Zwerg, Zugleich verlockt, den Gipfel zu erreichen.

Doch launisch ist der Berg und tückevoll: Jetzt göttlich, hehr verklärt von Huld und Gnade; Verwandelt jäh, ein Dämon, wild und toll, Blutopfer heischend, heut wie an dem Tage, Da Menschen ihm genaht zum erstenmal. Ein göttliches Symbol, ein Ungeheuer, Das steingewordne Höhenideal, Der Alpen Sphinx, ein Hort der Abenteuer — Dies alles ist das Matterhorn!

III.

Im Wallis steht ein Silberschloss Inmitten eisger Wildnis, Zum Himmel türmend sein Geschoss, Ein märchenschönes Bildnis.

Einst stand, wo heute Fels und Eis, Ein Rosengarten offen; Den hat auf Gottes Strafgeheiss Vernichtungsfluch getroffen.

Doch steigt im letzten Sonnenbrand Der alte Schatz zutage — Dann lodert wieder weit ins Land Der Rosenberg der Sage:

Der mächtige Monte Rosa!

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