Wundervolle Erinnerung an die Mont-Blanc-Besteigung 1957
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Wundervolle Erinnerung an die Mont-Blanc-Besteigung 1957

Zum Leserbrief 1963 den Mont Blanc für uns allein, «Die Alpen» 05/2019

In der letzten Ausgabe habe ich den Leserbrief von Camille Pittet gelesen. Da erinnerte ich mich an eine Besteigung des Mont Blanc mit einem Freund 1957. Wir waren 19-jährig, hatten eine Woche in einem JO-Lager verbracht und waren ziemlich gut in Form. Wir zelteten bei der Bergstation Montenvers oberhalb von Chamonix. Zuerst versuchten wir, einige Gipfel der Aiguilles de Chamonix zu besteigen, was uns aber nicht gelang, weil wir Schwierigkeiten hatten, den Weg zu finden. Dann wollten wir den Mont Blanc versuchen und stiegen an einem heissen Tag zur Grand-Mulets-Hütte auf. Ich trank Wasser aus jedem Rinnsal, mein Kollege Ruedi Haenny wollte den Durst für die Hütte sparen. Als wir sie dann erreichten, fanden wir nur noch eine überdachte Ruine vor, die nicht bewirtet war. Um zwei Uhr früh war Tagwache, nach einem kärglichen Frühstück begannen wir mit dem Aufstieg über den Dôme du Goûter zur Vallot-Hütte. Dort kamen uns die ersten Gipfelabsteiger entgegen. Dann ging es über den Grat auf den Gipfel, wo wir uns für eine Stunde alleine ausruhen konnten. Es war ein wundervoller Tag, dieser 3. August. Über die Brenvaflanke herauf kamen noch zwei Schweizer, mit denen wir einen Schluck aus der Feldflasche genossen. Nachher stiegen wir über den Mont Maudit und den Mont Blanc du Tacul zur Aiguille du Midi ab, wo wir noch knapp das letzte Bähnlein erwischten. Es ist eine wundervolle Erinnerung, die uns immer noch begleitet.

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