Zeitschrift und Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins
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Zeitschrift und Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

Die Zeitschrift des D. u. Ü. A. V. ist wiederum ein sehr stattlicher Band von 396 Seiten Lexikonformat und enthält eine Reihe größerer Beiträge wohlbekannter Autoren. Dieselben sind: Prof. Dr. F. Frech: Über Muren; Ferdinand Löwl: Rund um den Großglockner; Albrecht Penck: Der Illecillewaetgletscher im Selkirkgebirge; F. Pax: Das Leben der Alpenpflanze; Adolf v. Guttenberg: Über Waldmißhandlung in unsern Alpenländern; F. Ramsauer: Die Berechnung der Sehweite; H. v. Zwie-dineck-Südenhorst: Die Ostalpen in den Franzosenkriegen II ( eine Fortsetzung der letztes Jahr charakterisierten vorzüglichen Studie ); R. v. Strele: Wetterläuten und Wetterschießen; Dr. August Kubier: Das Tannheimer-thal; W. Rickmer Rickmers: Der Ushba im Kaukasus; A. v. Rydzewsky: Ersteigung des Piz Badile über den Westgrat; Otto Benesch: Die Raxalpe und der Wiener Schneeberg; M. Zeno Diemer: Der Kaunsergrat; Frido Cordon: Die Hafnergruppe; E. T. Compton: Aus der südlichen Ortlergruppe; Georg Geyer: Über die Hauptkette der karnischen Alpen; Hans Seyffert: Aus der südlichen Marmolatagruppe; Hans Forchler-Mayr: Die Rosengartengruppe II. Teil ( von dem Verfasser übernommen an Stelle des erkrankten und seitdem verunglückten Herrn L. Norman - Neruda. Die Illustration ist, wie gewohnt, die Glanzseite der Zeitschrift. 22 Vollbilder, 89 Bilder, 13 Figuren und 4 Kärtchen im Text schmücken den Band. Die artistische Ausstattung liegt ganz in der Hand der Verlagshandlung F. Bruckmann, die in der Auswahl der Sujets, in der Aufnahme der Bilder und in den Reproduktionsmethoden sich nur von ästhetischen Gesichtspunkten braucht leiten zu lassen und bei Malern wie E. T. Compton und A. Heilmann und Photographen wie Fritz Benesch und V. Sella be- stellen kann, was sie nötig hat, ohne sich um anderes als die Qualität zu bekümmern. Ich gestehe, nicht neidlos, aber ohne mich besonders zu schämen, zu, daß ans den eben angedeuteten Gründen die Zeitschrift dieses Jahrbuch in der artistischen Ausstattung überholt hat; es kommt eben hier viel auf die zur Verfügung stehenden künstlerischen und finanziellen Mittel an. Interessant war mir, daß die Zeitschrift zu dem von dem Referenten gegen manche Anfeindungen festgehaltenen System, auch farbige Bilder zu bringen, wenigstens im Titelbild: Pizzo Tresero vom Val Furva ( Aquarell von Compton, Druck der lithographischen Anstalt von Hubert Köhler in München ) resolut und mit gutem Erfolg übergegangen ist. Die Lichtdrucke sind von F. Bruckmann, die großen Autotypien von Angerer und Göschl gemacht und tadellos, was auch von den kleinern Bildern im Text gilt. Die Beilagen enthalten eine Art Panorama: Der östliche Teil der Hafnergruppe, vom Steinwandeck gesehen, gezeichnet von E. T. Compton, und eine Karte der Rosengartengruppe im Maßstab von 1: 25,000, gezeichnet von S. Simon, ausgeführt vom kartographischen Institut von Gieseke & Devrient in Leipzig.

Aus dem überreichen Inhalt der Mitteilungen will ich nur diejenigen Artikel citieren, die von besonderem Interesse für schweizerische Leser sind, und diejenigen, die von ganz allgemeinem Interesse für ein alpines Publikum sind. Zu den erstem rechne ich: Aus Teils Heimat. Ferienerinnerungen von Dr. J. Schsefler. f Christian Almer, von W. A. B. Coolidge. Zur Katastrophe am Piz Palü, von Dr. M. Borchardt. Zur Geschichte der Scesaplanabesteigungen, von H. Hueter. Zu den letztern: Zur Frage der Abwehr der Schutzhüttenberaubungen. Die Schutzhütten im Jahr 1897, von Dr. Joseph Rosenthal. Die Hochalpenunfälle 1897, von Gustav Becker. Zur Verproviantierung der Schutzhütten im Jahr 1898, von Prof. Dr. Emil Pott. Die Führerkurse des D. u. Ö.A.V. 1898. Berichte über die wissenschaftlichen Unternehmungen des D. u. Ö.A.V. Zur Vorbereitung auf die Sommerreise, von Dr. Magnus Fritzsch. Der Berg, eine landschaftlich-morphologische Betrachtung von Friedrich Ratzel. Über die Kleidung auf Alpenwanderungen, von Oberstabsarzt Dr. Lichtenstein. Ist der Alpinismus zu den Künsten zu rechnen? von Dr. Hans Modlmayr. Über eine neue Methode kartographischer Darstellung, von Dr. Friedrich Benesch. Das Wohlgefallen an der Schönheit der Landschaft, von Prof. E. Richter. Über Skitouren in den Hochalpen und die Ausrüstung zu solchen, von Oskar Schuster. Auch zu dieser Publikation kann man den thätigen und geschickten Redaktor, H. Heß, nur beglückwünschen.

Der D. u. Ö.A.V. zählte am 15. März 1899 43,849 Mitglieder in 255 Sektionen und besaß ein Vermögen von 132,903 Mk. 60 Pfg. auf 31. Dezember 1898.

Redaktion.

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