Zwischen Kastanien und Blöcken
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Zwischen Kastanien und Blöcken

Je kühler, desto besser der Grip: Das demonstrieren zurzeit etliche Boulderer eindrücklich.

Bouldern

Giuliano Cameroni1 (16) kletterte mit The Dagger (8b+) in Cresciano im November seinen ersten Boulder in diesem Schwierigkeitsgrad, später gelang ihm dort auch Les Feux de la Vampe (Fb 8b) und der Stehstart von Dreamtime (Fb 8a+). In Osogna knipste er noch I portici (Fb 8a+) ab.

Ronny Birchler2 (36) konnte mit Soliwork und Doctor Jump zwei Mal 8a+ in Chironico bouldern.

Martin Keller (36) hängte an seinen Boulder A cat on a hot thin roof in Chironico einen logischeren, tieferen Start an. A cat on a hot thin roof (low) (Fb 8b) wartet jetzt auf Wiederholer.

Die Tessinerin Prisca Calzascia3 knackte im Herbst gleich zwei Highballs: Confessions of a crap artist (Fb 7c) in Chironico und dann noch Scary Xmas (Fb 8a) am Gotthardpass.

Der in Norwegen lebende Schweizer Nicolas Delaleu war zu Besuch und hat einige Boulder gezogen, unter anderem Dulcifer (Fb 8a+) in Schöllenen.

Samuel Ometz (18) boulderte zwei Mal 8b in Massongex mit Aquila und Classe tous Risques, ausserdem noch Astérie (Fb 8a+) und Taurus (Fb 8a) im Murgtal.

David von Allmen (30) war Anfang Dezember noch in Fontainebleau (F), wo er nach der berüchtigten Platte Duel (Fb 8a) gleich noch den Klassiker Karma (Fb 8a+) knackte.

Routen

Chris Frick (45) gelang im Oktober die vermutlich erste Rotpunktbegehung der dritten Seillänge von La ­Cathédrale an der Paroi des Romains bei Moutier, die er auf 8b einschätzt.

Andi Winterleitner wiederholte vermutlich als Erster Caresse Mentale (8c) in den Gastlosen.

Während bei uns der Winter dann früh Eiszapfen produzierte, waren etwas weiter südlich die Bedingungen für längere Routen perfekt: Nina ­Caprez kletterte am 7. Dezember Guère d’usure (8c) in Claret.

Und die Genferin Anouk Piola (25) konnte im Dezember im zweiten Versuch Highlander (8a+) in Orpierre klettern.

Wände

Etwas länger liegt es schon zurück und muss hier dennoch erwähnt werden: Der 21-jährige Hasliberger ­Jonas Schild4 hatte im Juli Zahir (8b+) in den Wendenstöcken klettern können. Vier Mal musste er einsteigen, bis er die acht Seillängen der Mehrseillängenroute an einem Tag durchsteigen konnte.

Und last, but ziemlich sicher nicht least der Exploit von Roger Schäli5 (35): Er konnte sich sieben Jahre nach der Eröffnung über die Rotpunktbegehung seiner Route Emergency Exit (8a) am Eiger Rotstock freuen: Am 12. Juni 2013 gelang Roger die komplette sturzfreie Durchsteigung aller zehn Seillängen. Die Eigernordwand scheint den Profikletterer nicht mehr loszulassen. Im August realisierte er mit Robert Jasper in 14 Stunden «harter und sehr exponierter Kletterei die erste freie Begehung der berühmten Ghilini–Piola Direttissima.» Die geschätzte Schwierigkeit 7c «kombiniert mit brüchigem Fels, eine Wandhöhe von 1400 Metern und grösstenteils sehr zweifelhafte Sicherungen machten diese Extremkletterei zu einem äusserst ernsten Unterfangen», schreibt Schäli.

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