Adieu Yvette!
Die Genferin Yvette Vaucher, eine Pionierin des Alpinismus in den 1960er Jahren und seit 2010 Ehrenmitglied des Schweizer Alpen-Clubs, ist Ende September verstorben.
Aus Ungehorsam gegenüber ihren Eltern wurde sie zu einer Pionierin des Frauenalpinismus. Die Genferin Yvette Vaucher ist am Abend des 30. September friedlich verstorben. Am 11. November hätte sie ihren 94. Geburtstag gefeiert.
Yvette trat im Juli 1965 erstmals in Erscheinung, als sie zusammen mit ihrem Mann Michel Vaucher die Matterhorn-Nordwand über die Schmid-Route durchstieg. Sie war damit die erste Frau, die diese legendäre Wand bezwang. Ebenfalls mit Michel eröffnete sie 1966 die Direttissima in der Dent-Blanche-Nordwand. In der Folge war das Paar bis in den 1970er Jahren erfolgreich, unter anderem am Eiger, an den Grandes Jorasses und am Pizzo Badile.
Nachdem ihr die Mitgliedschaft im SAC bis 1979 verwehrt blieb, wurde Yvette Vaucher zunächst Tourenleiterin und 1995 Präsidentin der Genfer Sektion. Im Jahr 2010 wurde sie neben der berühmten Gipfelstürmerin Loulou Boulaz, mit der sie mehrere Besteigungen vollbracht hatte, zum Ehrenmitglied des SAC ernannt. Auch wenn Yvette als Feministin nicht so stark engagiert war wie Loulou, hat sie sich in einer von Männern dominierten Domäne bewährt und ist so zu einem Vorbild für Generationen von Bergsteigerinnen geworden.
Lies hier das Porträt, das wir ihr 2010 gewidmet hatten.
