146. Abgeordnetenversammlung (AV) in Bern. SAC – Bindeglied zwischen den Regionen
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146. Abgeordnetenversammlung (AV) in Bern. SAC – Bindeglied zwischen den Regionen

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SAC – Bindeglied zwischen den Regionen

146. Abgeordnetenversammlung ( AV ) in Bern

Die Abgeordneten genehmigten an der 146. AV sowohl das neue Hüttenreglement als auch das Reglement der Aus- und Fortbildungspflicht für Tourenleiter. Im Rahmen der Mehrjahresplanung stimmten sie den Strategiezielen Frauenförderung und der Neuausrichtung des SAC vom Alpin- zum Bergsportverband zu.

Mit seiner Begrüssung machte der Zentralvorstand ( ZV ) deutlich, dass der SAC ein Club für alle ( Sprach-)Regionen ist: Die 202 Abgeordneten aus 94 Sektionen im Kultur-Casino Bern wurden von Zentralvorstandsmitglied Leo Condrau in Romantsch willkommen geheissen. ZV-Mitglied Adriano Censi fuhr auf Italienisch weiter, Vizepräsidentin Catherine Borel begrüsste auf Deutsch und Zentralpräsident Frank Urs Müller auf Französisch. Anstoss für die sprachlich herausfordernden Einleitungen waren die Rücktritte des Tessiners Adriano Censi und des Romands Théo Engel aus dem Zentralvorstand. Damit ist die Vizepräsidentin nun einziges nicht deutsch- sprachiges ZV-Mitglied. Eine Situation, die der ZV so schnell als möglich ändern möchte.

Zu wenig Romands, Tessiner und Frauen

Die ungleiche Vertretung der Sprachgruppen zeigt sich auch in der Mitgliederentwicklung. Zwar ist der SAC in seinen 111 Sektionen auf rund 111 000 Mitglieder angewachsen. Der Zuwachs erfolgte aber vor allem in der Deutschschweiz. Eines der drei Ziele des SAC für die kommenden Jahre ist deshalb, die Mitgliederzahlen im Tessin und im Welschland anzuheben. Besonderes Augenmerk gilt weiterhin den Frauen: Ihr Mitgliederan-teil soll auf 35% steigen. Eine Arbeitsgruppe ist dabei, herauszufinden, wie sich die Frauen im SAC fühlen und was geändert werden könnte. Drittes Strate-gieziel ist die neue Ausrichtung des SAC weg vom Alpin- hin zum Bergsportverein. « Der neue Hut ist grösser », begründet der Zentralpräsident diesen Schritt.

« Knackpunkt » Hüttenreglement

Am meisten zu diskutieren gab – wie erwartet – das neue Hüttenreglement, das eine Weiterentwicklung der « Hüttenpolitik 2000 » darstellt. « Es sind sehr viele Hüttenkommissionspräsident Reto Jenatsch ( r. ) musste bei den Abstimmungen zum neuen Hüttenreglement Standvermö-gen beweisen: 41 Anträge waren eingegangen.

Wechsel in der Geschäftsprüfungskommission ( v. l. ): die neuen Mitglieder Jürg Guggisberg und Annette Zimmerli und der scheidende Werner Neff mit GPK-Präsident Max Lustenberger Der Zentralvorstand in seiner ganzen Breite: Zentralpräsident Frank Urs Müller ( mitte ) wusste mit seiner prägnanten Sprache die 202 Abgeordneten zu packen.

Fotos: Dieter Spinnler Leo Condrau Adriano Censi Catherine Borel Anträge von den Sektionen eingegangen. Das zeigt, dass die Hütten auch heute noch sehr wichtig sind », leitete Frank Urs Müller die Diskussion und anschliessende Abstimmung ein. Zwei Stunden und 41 Anträge später stimmte die AV dem neuen Reglement endgültig zu. Engagierte Voten in der von kollegia-lem und konstruktivem Geist geprägten AV gab es vor allem rund um das Thema Selbstkochmöglichkeit. Sie bleibt, wo die Infrastruktur vorhanden ist, weiterhin bestehen. Wenn allerdings der Hüttenwart anwesend ist, besteht kein Anspruch darauf. Es liegt jedoch in den Händen der einzelnen Sektionen, in Absprache mit den Hüttenwarten die genauen Konditionen festzulegen. Neu müssen die Sektionen pro Jahr 15% des Bruttoum-satzes der Übernachtungen und 2,5% des Bruttoeinkommens im Gastrobereich an den Hüttenfonds abliefern. Anstoss für die Neuerungen hatte die langfristig schlechte Perspektive des Hüttenfonds gegeben. Das Reglement war in dreijähriger Arbeit entstanden. Bis Ende 2005 leitete Daniel Suter, ZV-Ressortleiter Hütten, die Arbeitsgruppe. In den sechs Monaten bis zur AV hatte Reto Jenatsch, Präsident der Hüttenkommission, das Zepter inne. Sie und die Arbeitsgruppe erhielten für ihre grosse Arbeit viel Applaus. Das Reglement tritt auf den 1. November 2006 in Kraft.

Aus- und Fortbildungspflicht

Neu gibt es im SAC für Tourenleiter – mit einer Übergangsregelung bis 2010 – eine Aus- und Fortbildungspflicht. « Im Vordergrund steht die Sicherheit. Wenn es da auch nur eine kleine Möglichkeit gibt, diese zu verbessern, muss man die Chance ergreifen », begründete der Zentralpräsident das neue Reglement. Ob ein Tourenleiter unter das Reglement fällt, entscheidet sich an der Schwierigkeit der geplanten Tour. « Bestimmend ist die Aktivität und nicht die Gruppe, die die Aktivität unternimmt », betonte ZV-Mitglied Brigitte Holderegger. Unter ihrer Federführung war das neue Reglement entstanden. Der laut Zentralpräsident « verbandspolitisch heikle Entscheid » war dann in der Abstimmung gar nicht so heikel. Mit nur zehn Gegenstimmen nahm die AV das Reglement an. Es tritt per sofort in Kraft. Einstimmig angenommen wurden auch Jahresrechnung und Jahresbericht 2005.

Verabschiedungen und Wahlen

Verabschiedet wurde ZV-Mitglied Adriano Censi. Schwerpunkte seiner achtjährigen Amtszeit waren die Reorganisation der alpinen Rettung, ihre 100-Jahr-Feier und die erfolgreiche Gründung der Stiftung Alpine Rettung Schweiz. Finanzchef Théo Engel demissionierte nach drei Jahren Mitgliedschaft im ZV. Der SAC möge zum « Brückenbauer werden, der Menschen zusammenbringt », war der Abschiedswunsch des « kreativen Querdenkers » und Hüters der SAC-Gelder. Den Finanzchef-Posten übernimmt ZV-Mitglied Gabi Huber ad interim. Wahlen in den ZV fanden trotz der beiden Rücktritte nicht statt. Dies, weil man keine geeigneten Kandidaten aus dem Tessin oder der Romandie mit gleichzeitiger Eignung für die Funktion des Finanzchefs fand. Als Mitglieder der Geschäftsprüfungskommission wurden Annette Zimmerli, Präsidentin Sektion Uto, und Jürg Guggisberg, Präsident Sektion Oberaargau, mit grossem Applaus gewählt. Sie ersetzen den zurücktretenden Werner Neff und füllen die bestehende Vakanz auf.

Gäste und Wettbewerb

Unter den anwesenden Gästen wies der neue Direktor von swisstopo, Jean-Philippe Amstein, in seiner Grussbotschaft auf die grossen Veränderungen im Kartenwesen hin. Er betonte, dass die swisstopo, die frühere Landestopographie, immer für Besichtigungen von Gruppen offen stehe.

Im Rahmen der AV wurden auch die Preisträger des PurePower-Fotowettbe-werbs bekannt gegeben. Die ersten drei Preise gingen an Arno Mainetti, Chur, Veronika Meyer, St. Gallen, und Simon Bischof, Basel. a Alexandra Rozkosny, Bern Zentralpräsident Frank Urs Müller verabschiedet die ZV-Mitglieder Adriano Censi und Théo Engel bei einem Glas Rotwein.

Blick auf die preisgekrönten Arbeiten des PurePower-Foto-wettbewerbs. Im Bild die ersten vier der jurierten Werke Ein SAC für alle Sprachregionen: ZV-Mitglied Leo Condrau begrüsste auf Romantsch, Adriano Censi auf Italienisch, Catherine Borel auf Deutsch und Zentralpräsident Frank Urs Müller schloss in Französisch.

Frank Urs Müller

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