20 WM-Medaillen für Skialpinisten. Ein Traumwinter für den Skialpinimus!
Unterstütze den SAC Jetzt spenden

20 WM-Medaillen für Skialpinisten. Ein Traumwinter für den Skialpinimus!

Alpinismus, Berg-u.a.. Sportarten

Alpinismo e altri sport di montagna

Alpinisme et autres sports de montagne

Ein Traumwinter für den Skialpinismus!

20 WM-Medaillen für Skialpinisten

Schon vor Austragung der Wettkämpfe Trofeo di Bivio, Tris Rotondo, Airolo und der legendären Patrouille des Glaciers brach der Winter 2003/04 alle Rekorde: 20 Medaillen an den Weltmeisterschaften in Val d' Aran/E, der Weltcupsieg von Rico Elmer und ein sensationeller Teilnehmerrekord an der 57. Trophée du Muveran mit 870 Läuferinnen und Läufern.

Erstmals umfasste der Schweizer Cup zehn Skialpinismuswettkämpfe. Mit Tête de Balme/Trient, Trilogiski/Morgins, Valerette Altiski/Choex, Dents Blanches/ Champéry und Trophées du Muveran/ Les Plans sur Bex waren dabei fünf traditionelle Austragungsorte in der Westschweiz vertreten. Dass die Wettkämpfe eine gute Trainingsgelegenheit für die Patrouille des Glaciers von Zermatt nach Verbier sind, zeigte sich in den Teilnehmerzahlen. Teilnehmerrekorde gabs bei der Trophées du Muveran mit 870 Läuferinnen und Läufern und der Trophée des Gastlosen von Jaun mit 546. Der erstmals in der Zentralschweiz durchgeführte Skialpinismuswettkampf im Wintersportgebiet Stoos mit 140 Teilnehmenden löste beim Publikum einiges Staunen – und Bewunderung für deren Tempo – aus. Das Diamir Race im Diemtigtal/ Berner Oberland, das sympathische Treffen von Deutschschweiz und Romandie, verzeichnete 170 Startende. Bei Redaktionsschluss konnte der erste Ski-alpinistenwettkampf im Tessin, der Tris Rotondo, noch nicht durchgeführt werden. Mitte März lag im Valle Bedretto über ein Meter Neuschnee, was eine Rennverschiebung auf den 18. April notwendig machte.

Medaillensegen An der Skialpinismus-WM im Val d' Aran in den spanischen Pyrenäen war die Schweiz die erfolgreichste der 29 anwesenden Nationen. Das Swiss Team gewann in den fünf Wettkämpfen Team-, Einzel-und Staffellauf, in Verticale ( Aufstieg mit den Fellen ohne Abfahrt ) und bei den Juniorenwettkämpfen insgesamt 20 Medaillen – 10 Gold-, 4 Silber- und 6 Bronzemedaillen – und die Nationenwertung vor Italien, Frankreich, Spanien und Tschechien. Fünf Siege bei fünf Starts verbuchte die Ausnahmekönnerin Cristina Favre-Moretti, Sion. Im Teamwettkampf teilte sie die Goldmedaille mit Catherine Mabillard, Troistorrents, vor den Silbermedaillengewinnerinnen Isabella Crettenand-Moretti, Sion, und Jeanine Bapst, Châtel-sur-Montsal-vens/FR. Weltmeisterehren holten sich Rico Elmer, Elm, im Einzelwettkampf,

Mit einem Lächeln auf den Lippen startet Rico Elmer ( vorne l. ) an der Trophée du Muveran, während sein Swiss-Team-Kollege Alexander Hug ( ganz r. ) sich schon mal mit geschlossenen Augen einstimmt. Auf die Wettkämpfer warten je 2560 Höhenmeter im Aufstieg und in der Abfahrt.

Fotos: Gérard Berthoud DIE ALPEN 5/2004

Marie Troillet, Lourtier, bei den Elite Juniorinnen, Pierre Bruchez, Fully, bei den Junioren, und Emilie Gex-Fabry, Val d' Illiez, bei den Juniorinnen. Gold auch für die Schweizerinnen in der Staffel mit Isabella Crettenand, Catherine Mabillard und Cristina Favre. Die Herrenstaf-fel mit Rico Elmer, Elm, Alexander Hug, Sargans, Pierre Bruchez, Fully, und Alain Richard, Evionnaz, gewann die Bronzemedaille. Schweizer Erfolge gabs auch bei Verticale: Sébastien Epiney wurde Dritter, die beiden Walliserinnen Cristina Favre-Moretti und Isabella Crettenand-Moretti feierten einen Doppelsieg, und die beiden Junioren Pierre Bruchez, Fully, und Alain Richard, Evionnaz, gewannen Gold und Silber. Und schliesslich glänzte die Schweiz auch in der Kombination: Gold für Cristina Favre, Silber für Catherine Mabillard und Bronze für Isabella Crettenand. Für Nationaltrainer Jeff Cuennet ist « dieser Medaillensegen weit mehr, als wir uns je erträumt haben. Wir hofften, in der Welthierarchie des Skialpinismus einen Rang nach vorne zu rutschen. Jetzt haben wir die Nationenwertung gewonnen und sind absolute Weltspitze !»

Noch mehr Siege Einen weiteren internationalen Erfolg erzielte der Glarner Rico Elmer im Weltcup der Einzelläufer. Nach dem vierten Platz von Morgins/Unterwallis siegte er in Andorra und Salt Lake City/USA, was ihm zum souveränen Gewinn des Weltcups verhalf. Erfolge auch für die Damen im Weltcup: Cristina Favre-Moretti und Catherine Mabillard siegten in Bormio im Teamwettkampf und in der Kombination. Sehr starke Resultate lieferte auch der Nachwuchs mit je einer Goldmedaille im Europacup durch die Elite-Junio-rin Marie Troillet, Lourtier, und den Junior Alain Richard, Evionnaz. Die Jungen haben übrigens den Skialpinismus entdeckt: Am Europacupwettkampf in Morgins waren 70 Athletinnen und Athleten zwischen 15 und 20 Jahren am Start, und erstmals nahmen drei Equipen des Swiss-Teams-Nachwuchses an der « kleinen » Patrouille des Glaciers von Arolla nach Verbier teil.

Leise Enttäuschung Nebst den so erfreulichen Erfolgen mussten die Verantwortlichen des Skialpinismus auch eine Enttäuschung einstecken. Noch vor kurzer Zeit wurde vermeldet, dass Skialpinismus an der Win-terolympiade in Turin 2006 als Demonstrationssport zugelassen werde. Bereits machte man sich berechtigte Hoffnungen, dass Skitourenrennen wie vor Jahrzehnten wieder in die Reihen der olympischen Sportarten aufgenommen werden. Die Schweizer Verantwortlichen des Skialpinismus unterstützten die Bestrebungen des internationalen Verbandes. Die Blockierung des Dossiers – an der Olympiade 2006 wird es keine Skialpinismuswettkämpfe geben – ist deshalb eine Enttäuschung. Denn junge Skialpinisten und -alpinistinnen warten darauf, ihren Sport auch auf der Weltbühne demonstrieren zu können. Weltmeister und Weltcup-Sieger Rico Elmer hat es ihnen vorgemacht. 1 a

Ruth Oehrli, Gstaad 1 Infos über den Skialpinismus erteilt Romain Ducret, Präsident Schweizer Skialpinismus-Komi-tee, Tel. 026 409 77 20, 079 607 43 38.

Im Kampf gegen sich selbst: Auch für Spitzenläufer wie Jean-Yves Rey, Pierre-Marie Taramarcaz und Jean-Daniel Masserey ( v. r. ) sind Aufstiege wie am Altiski Valerette Kraft raubend. Der Blick in die Tiefe zeigt die bereits beachtliche Distanz zwischen dem Spitzen-team und den übrigen Wettkämpfern. Cristina Favre-Moretti im Training oberhalb von Verbier DIE ALPEN 5/2004

ach zwei Stunden Kletterei gratulieren uns zwei Slowenen zum Gipfelerfolg: « Dober dan! Guten Tag !» Abgesehen von den beiden Einheimischen sind wir alleine auf dem Triglav ( sprich: Triglau ), der mit 2864 m höchsten Spitze Sloweniens. Sie waren vor uns

N

T E X T / F O TO S Bernard van Dierendonck, Zürich

Feedback