Bergsteigen auch mit Zöliakie!
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Bergsteigen auch mit Zöliakie!

Zum Beitrag « Bergsteigen trotz Diabetes » ( DIE ALPEN 10/97, S. 24/25 ) Ich leide an einer anderen lebenslänglichen Krankheit, an Zöliakie. Somit sind Weizen ( Brot und Teigwaren, Kuchen ), Hafer, Roggen und Gerste verboten. Infolge der späten Entdeckung, als ich 45 Jahre und bereits schwer krank und untergewichtig war, leide ich auch an andern Un-verträglichkeiten wie Traubenzucker ( keine Rosinen ), Nüsse und Öle. Also gibt es für mich auch keine der jetzt so beliebten Kalorienstengel. Das ist ein Problem, denn der Blutzucker-wert sinkt bei mir oft plötzlich alarmierend ab, und ich brauche sofort Kalorien. Zudem ist mein Blutdruck fast ständig zu tief, ausser ich befinde mich auf 1800 m Höhe. Es gibt zwar Diät-«Brote », aber da diese auch Soja enthalten, das mir ebenfalls chronische Verdauungsstörungen verursacht, ist dies auch keine Lösung. Dennoch: Der Piz Palü, der Morteratsch, der Piz Kesch und kürzlich das Weissmies sind die grossen Höhepunkte in meiner Bergsteigertätigkeit.

Wie ich das mache? Ich nehme getrocknete Ananas von zuhause mit, da es sie meistens anderswo nicht zu kaufen gibt, esse fast dauernd davon, ferner packe ich Bananen, Joghurt, einen Servelat oder einen Salametti in meinen Rucksack und trinke wegen meines Blutdruckmangels unterwegs schwarzen Kaffee. Zudem habe ich im Engadin einen Bergführer, der jeweils dafür besorgt ist, dass mir in der SAC-Hütte geschwellte Kartoffeln oder Kartoffelstock ( ohne Öl und Fett ) auch schon zum Morgenessen gekocht werden. Ohne diesen Bergführer wären solche Tourenziele für mich niemals möglich geworden, da man in den SAC-Hütten normalerweise keine Zeit für eine solche ausgefallene Diät hat. Ich bin bereits 62 Jahre alt gewesen, habe dennoch wieder mit Skifahren angefangen, nach etwa 14 Jahren Pause, weil ich zu 2 Dazu gehören auch das Rettungswesen, das dem Bergsport den notwendigen sicherheitstechnischen Rahmen gibt, sowie der Bereich der Publizistik ( Verlag/Zeitschrift ), in dem zentrale Informationen über den Bergsport vermittelt werden.

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schwach und zu kränklich war, ohne damals zu wissen weshalb. Aber immer, auch auf harmlosen Pisten, habe ich den Rucksack dabei, denn ich brauche meinen Diät-Lunch, wo immer ich auch bin, und meine Zwischenverpflegungen, damit mir nicht schwindlig wird. Zudem könnten meine nur 43 Kilogramm Körpergewicht infolge des niedrigen Blutdrucks plötzlich unterkühlt sein. Auch da muss ich unbedingt Vorsor-gen. Aber Glühwein ertrage ich und geniesse ihn gern unterwegs! Ich hoffe, noch viele leichtere Hochtouren in den kommenden Sommern unternehmen zu können: Die Berge geben mir alles!

Elisabeth Weiss, Küssnacht ( ZH )

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