Bergsturz im Tödigebiet und seine Folgen
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Bergsturz im Tödigebiet und seine Folgen

Bergstürze wie jener vom Januar und März 1996 im Tödigebiet verändern die Landschaft nachhaltig. Ihre Folgen sind ganz unterschiedlicher Art: Wanderer, die von Linthal und Tierfed in Richtung Pianura-, Fridolins- und Grünhornhütte aufsteigen, werden von der « Mondlandschaft » bei der Talenge der Vorderen Sandalp zutiefst beeindruckt. Die kleine Gemeinde Betschwanden hat mit grossen finanziellen Fol-geproblemen zu kämpfen.

Die Sennen und Alphirten im Glarnerland sind Kummer mit der Natur gewöhnt. Seit Jahrhunderten steigen sie mit ihren Tieren durch die lange und wilde Linthschlucht, wo eine erste Brücke bereits 1459 bestand, auf die Vordere und Hintere Sandalp und von dort weiter auf die Alp Ober Sand am Nordfuss des mächtigen Tödi. Und dies bei Wind, Regen oder Schnee. Das Tal ist eng und rauh, umschlossen von felsdurchsetzten und abweisenden Bergflanken. Dafür ist die Erde auf der Sandalp fruchtbar und bringt saftiges Gras hervor. Für Wanderer und Bergsteiger, die sich eine der zahlreichen SAC-Hütten oder einen der noch zahlreicheren Pässe oder Gipfel vorgenommen haben, bedeutet die Gegend fast ein « Mekka »: ein Pilgerziel mit ständig neuen Ein- und Aussichten.

Als der Berg kam Als der Zuetribistock am 24. Januar und am 3. März 1996 Felsblöcke, zum Teil so gross wie Einfamilienhäuser, ins Tal donnern liess, wurde alles anders. Die Gesteinsmassen veränderten das Tal; sie deckten eine grosse Fläche Weideland zu und zerstörten die Gebäude der Vorderen Sandalp. Seither steht das Vieh bei Regen und Schneetreiben in einem provisorischen Melkunterstand, der mehr schlecht als recht vor der Witterung schützt, und der Senn kann kein Heu mehr auf der Alp lagern. Der Wiederaufbau war nur eines der Probleme, die sich nach dem Bergsturz stellten. Zur Standortfrage - im engen Talkessel gibt es kaum einen lawinensicheren Ort - gesellten sich die finanziellen Belastungen der Gemeinde Betschwanden als Alp-Besitzerin.

Alp Ober Sand: abgelegener geht 's kaum mehr Wir wandern weiter, vorbei an den Alpgebäuden von Hinter Sand und am Ausgleichsbecken des Kraftwerks, in engen Serpentinen durch die steilen, 600 Meter hohen Ochsenplanggen nach Ober Sand. « Mein Grossvater arbeitete jahrelang als Werkmeister der Gemeinde an diesem Weg, den Lawinen und Erdrutsche immer wieder ins Tal beförderten », erzählt Urs Figi.. " " .Gemeindepräsi- Alp Ober Sand am Kreuzungspunkt verschiedener Wanderwege und Zugänge zu mehreren SAC-Hütten dent von Betschwanden. Auch heute existiert noch keine Strasse, der einzige « Luxus » ist eine Materialseilbahn, mit der die wichtigsten Güter transportiert werden können. Der Schweiss rinnt uns übers Gesicht, während wir auf dem teilweise über Fels führenden Pfad aufsteigen. Neben den weitverbreiteten Alpenblumen wie Astern, Anemonen und Alpenrosen wachsen hier Orchideen und Edelweiss in grossen Mengen. Nach dem Gewitterregen dampft die Erde, Nebelschwaden ziehen um die Berghänge von Selbstsanft, Bifertenstock und Tödi.

Und wieder öffnet sich ein kleines Paradies: Ober Sand ist ein weiter, ebener Talboden, den ein märchenhaft mäandrierender Bachlauf durchzieht. Ober Sand ist auch ein wichtiger alpinistischer Kreuzungspunkt in den Glarner Alpen. Mehrere SAC-Hütten können vom Wegweiser, der vorne im Tal bei « Löcher » ( 1997 m ) steht, erreicht werden: die Clariden-Hütte ( 2453 m ) nördlich über die Beggilücke, die Pianura- ( 2947 m ) und die Hüfihütte ( 2334 m ) über Sandpassweidli und Hüfifirn, die Fridolinshütte ( 2111 m ) und die Grün-horn-Hütte ( 2448 m ) via Unter Röti und Bifertengrätli und die Camona da Cavardiras ( 2649 m ) über die Fuorcla da Cavrein ( 2844 m ). Zum Klausenpass kommt man via Chammlijoch ( 3031 m ), und über den Sandpass ( 2781 m ) ist der Abstieg nach Disentis ins Vorderrheintal möglich.

Die Erhaltung der Alpen bedeutet Leben Inmitten dieser prächtigen Natur liegt die von weitem idyllisch anzusehende Alp. Beim Näherkommen änderte sich noch bis vor kurzem das Bild: Die Alpgebäude befanden sich in einem desolaten Zustand, durch die Wände pfiff der Wind, im Früh- Alp Hinter Sand mit dem Bergsturzkegel hinter dem Ausgleichsbecken ling mussten die Älpler jeweils den Schnee eimerweise aus der Hütte tragen. Nun lärmt ein Bagger, scheppert eine Beton-Mischmaschine, denn die Alp Obersand wird saniert.

Das Erhalten und Bewirtschaften von Alpen ist ein Weiterführen von Traditionen und gleichzeitig eine wichtige volkswirtschaftliche Aufgabe.. " " .Vielfach sind es aber kleine, fi-nanzschwache Gemeinden, die mit meist abgelegenen Alpen überfordert sind; Gemeinden wie Betschwanden, auf 597 Metern im Glarner Hinterland gelegen, 169 Einwohner, 950 ha Fläche. Ohne die Hilfe der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden würden sie es nicht schaffen, die dringenden Sanierungsvor-haben anzugehen, damit auch in den nächsten Jahren diese Alpen bestossen werden können.

Peter Donatsch, Maienfeld e « a.

»port- und lettkampf klettern

Arrampicata libera di competizione

Escalade libre / Zompétition

men. Fünf Stunden habe ich für die Anreise gebraucht, zwei Übernachtungen mussten organisiert werden. Ganze sechs Stunden habe ich in der Turnhalle, die als Isolationsraum dient, ausgeharrt. Keine einzige Person habe ich bisher klettern gesehen. Die Wettkämpfer dürfen beim On-sight-Klettern den andern Teilnehmern nicht zuschauen, da sie sonst einen Vorteil hätten, würden sie doch als nachfolgende Kletterer den Routenverlauf kennen.

Endlich in der Wand Ich beginne mich seriös aufzuwärmen, an einer kleinen Boulderwand sensibilisiere ich mich für die Kletterbewegungen. Die Zeit schleicht dahin. Die Routen werden für unsere Kategorie umgebaut. Wie die meisten Kameraden versinke ich in eine kleine Trance, gehe die Route an der Kunstwand noch einmal vor dem geistigen Auge durch und versuche, mich mental optimal vorzubereiten. Ach, dauert das eine Ewigkeit! Ärger steigt wieder in mir auf. Zur Beruhigung höre ich noch ein wenig Musik vom Walkman. Das Wettkampfklet- Anna Tina Schultz und...

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