Boulderraum: mehr als nur ein Trainingsort
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Boulderraum: mehr als nur ein Trainingsort

Zimmerberg-Jugend baut Boulderwand aus Seit über einem Jahr ist in der Mechanischen Seidenweberei Adliswil ( MSA ) unsere Boulderwand in Betrieb ( vgl. ALPEN 8/97, S. 12/13 ). Das Fazit aus diesem ersten Betriebsjahr ist eindeutig: Die Boulderwand entspricht einem Bedürfnis. Sie ist Treffpunkt, Trainingsort und gleichzeitig Im-pulsgeber für weitere Kletteraktivitäten. Nun hat uns das Baufie-ber erneut gepackt: Wir gestalten unseren Boulderkeller noch attraktiver.

Innert kurzer Zeit hat sich unsere Boulderwand zu einem Renner bei den Jugendlichen unserer Sektion wie auch angrenzender Sektionen entwickelt. Montag und Donnerstag ist jeweils « Boulder-Time » mit gemeinsamem Training, Neuigkeiten austauschen, plaudern, Musik hören, Pläne schmieden. Diese Abende haben sich zu einem festen Bestandteil in der Freizeitgestaltung unserer SAC-Jugend entwickelt. Natürlich steht der Boulderkeller an diesen Tagen auch dem Publikum offen. Daneben wird er von anderen Sektionen genutzt, steht für individuelles Training offen und wird von älteren Benutzern als willkommene Alternative zum Klettertraining geschätzt. Dies sind aber nicht alle Verwendungszwecke.. " " .Vergangenen November organisierten wir beispielsweise einen Boulderwettkampf, der dieses Jahr im Rahmen des Ostschweizer Cup am 14. November wiederholt wird. Dank der intensiven Nutzung konnten auch die finanziellen Fragen gelöst werden: Bei den Baukosten waren wir grosszügig von der Stiftung für die Adliswiler Jugend unterstützt worden, und aus dem Erlös der kleinen Eintrittspreise können die laufenden Kosten gedeckt werden.

Von 80 auf 300 m2 Im vergangenen Frühling mussten wir aus baulichen Gründen die Boulderwand demontieren. Die fehlende Trainingsmöglichkeit, vor allem aber das Wegfallen unseres Treffpunkts machten sich sofort bemerkbar: Die JOIer verloren den Kontakt untereinander und zu den Leitern, was sich in der Folge negativ auf die Teilnahme an den Wochenend-Touren auswirkte. Dies bestärkte uns in unserem Vorhaben, die Wand so rasch wie möglich wieder aufzubauen.

Wir stellten uns schon vorher die Frage nach einem Ausbau der Wand, da wir nur gerade ein Drittel des zur Verfügung stehenden Raums ( 310 m2 ) genutzt hatten. Die Boulderwand-freie Zeit ermöglichte uns, Fragen wie Grösse, Finanzen, Nachfrage intensiv zu diskutieren, denn 200 m2 mehr Boulderfläche zu erstellen und zu betreiben ist nicht ohne. Für den Eigenbau hiess das u.a., rund 12500 Löcher in die Platten zu bohren und mit Muttern zu versehen, damit die 2000 Griffe befestigt werden können. Gefragt war aber auch die Kreativität der Wandbauer, denn nur attraktive Wände, also Wände mit steilen Partien, faszinieren auf längere Sicht. Aufgrund der Platzverhältnisse entschlossen wir uns für zwei grosse Stufenüberhänge mit einer Länge von je 10 m und zwei Wände mit einer Steilheit von 45 bzw. 55 Grad und einer Länge von 6 bis 7 m. Um eine optimale Einheit zu erhalten, wurde die alte Wand an die neuen angepasst und weist nun eine Steilheit von 35 Grad auf. Damit kann insgesamt an fünf Wänden gebouldert werden.

Verein kümmert sich um die laufenden Geschäfte Einmal mehr bot die Finanzierung die grössten Schwierigkeiten. Trotz Eigenleistungen und Fronarbeit konnte dieses grosse Vorhaben nicht ohne Unterstützung von aussen bewältigt werden. Die Hälfte der Erstellungskosten wurde uns aus dem Sport-Toto-Fonds des Kantons Zürich zugesprochen. Gleichzeitig gründeten wir einen Verein, der sich um Unterhalt und Pflege der Boulderwand kümmert. Mitglieder sind vorerst die Mitglieder der SAC-Jugend, der Verein steht aber allen weiteren Interessenten offen. Vereinsmitglieder haben freien Zutritt zur Boulderwand -wahrlich ein Anreiz für alle Boulderfreaks in der weiteren Umgebung von Adliswil!

Mehr als nur ein Trainingsort Neben den verbesserten Trainingsmöglichkeiten ist die Boulderwand ein nicht mehr wegzudenkender Treffpunkt für die Jugendlichen unserer Sektion. Daneben dürfen wir im- Die Boulderwand nimmt langsam Gestalt an.

Der alte Teil der Boulderwand, den man im Zuge der Bauarbeiten demontie ren musste, wird wieder eingebaut; dabei ist Teamwork gefragt.

mer wieder neue Gesichter begrüssen, die durch Mund-zu-Mund-Propa-ganda von unserer Boulderwand und der guten Atmosphäre gehört haben. Fürs Bouldern werden zudem ausser Kletterschuhen keine zusätzlichen Ausrüstungsgegenstände benötigt. Und wer beim Bouldern auf den Geschmack gekommen ist, versucht schon bald, im richtigen Fels zu klettern. Die Befürchtungen, dass Jugendliche nur noch an künstlichen Wänden klettern wollen, hat sich bei uns nicht bestätigt. Im Gegenteil, das Interesse an Kletter- und Hochtouren wächst.

Gleichzeitig sind wir uns bewusst, dass in unserer Zeit der wechselnden Trends unsere Boulderwand ein momentanes Bedürfnis befriedigt. Veränderungen wahrzunehmen und uns ihnen zu stellen, gehört für uns dazu.

Alfred Langenegger und Matthias Eggenberger, Adliswil Schrauben, schrauben und nochmals schrauben: Hunderte von Arbeitsstunden investierten die Jugendlichen der Sektion Zimmerberg in den Bau der Boulderwand, bis diese ( wieder ) in Betrieb genommen werden konnte.

Die Axt im Haus... für solche Konstruktionen benötigt man einen Zimmermann; gut, wenn sich einer in der Sektion auftreiben lässt.

Die Boulderwand der JO Zimmerberg in der MSA Adliswil ist jeweils Montag und Donnerstag ab 19 Uhr geöffnet. Informationen bei Alfred Langenegger, Rütistrasse, 8134 Adliswil, Tel. 01/710 19 44, oder auf der Homepage der JO Zimmerberg www.climbing.ch. Die MSA ist ab Zürich mit der SZU in 20 Minuten erreichbar. Im Rahmen des Ostschweizer Cup wird am 14. November 1998 ein Boulderwettkampf durchgeführt.

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das die Farbe dürrer Blätter hat und die Henne äusserst gut tarnt.

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