Der SAC unter neuer Leitung
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Der SAC unter neuer Leitung

Editoriale litorial

Der SAC

unter neuer Leitung

Der neue Zentralpräsident, Franz Stampf li, zu seinem Amtsantritt Mit der Abgeordnetenversammlung vom 12. Juni 1999 endete die vierjährige Amtszeit des ZV Basel unter Zentralpräsident Hanspeter Schmid. Stets begleitet und geprägt von feinem Basler Humor ist unter seiner Führung enorm viel geleistet worden. Als neuer Zentralpräsident freue ich mich, hier mit einem ganz herzlichen Dank anknüpfen zu dürfen und damit Gelegenheit zu erhalten, mich in meinem neuen Aufgabenbereich weiterhin für die Ziele unseres SAC einzusetzen.

Ein neues Team Im jetzigen Zentralvorstand, der erstmals nicht mehr nach dem Vorortsprinzip zusammengestellt wurde, sind die verschiedenen Landesteile vertreten. Gleichzeitig konnten fachlich bestens ausgewiesene SACIerinnen und SACIer für diese interessante Aufgabe gewonnen werden.1 Der ZV Basel hat - z.T. auf Grund von Vorgaben des damals noch als Central Comitée ( CC ) bezeichneten ZV Jaman ( 1992 bis 1995einen tiefgreifenden Wandel im SAC eingeleitet und damit unserem Club zu einem zeitgemässen Erscheinungsbild und Auftreten verholfen. Der SAC ist nicht nur mitgliedermässig ein starker Verband, sondern geniesst auch im schweizerischen Umfeld ein hohes Ansehen. Auf diesen Stärken kann und will der neue ZV aufbauen und sie weiterentwickeln.

Auf dem Weg in die Zukunft

Festigung des Erreichten In den letzten Jahren hat im SAC ein nicht zu unterschätzender Struk-turwandel stattgefunden. Vieles wurde erneuert und verändert: Leitbild, Clubpolitik und neue Statuten wurden erarbeitet und verabschiedet, neue Organe mit neuen Kompetenzen geschaffen. Die Grundlagen-arbeit bezüglich der meisten Reorga-nisationsvorhaben ist abgeschlossen, die Umsetzung in die Praxis aber ist noch im Gang. In vielen Sachgebieten wurden auch neue Aufgaben in Angriff genommen, so zum Beispiel im Ausbildungsbereich. Das alles bringt notgedrungen eine gewisse Unruhe mit sich, was in einzelnen Bereichen sogar zu Überforderung führen kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass der SAC jetzt in eine Konsolidierungsphase eintritt.

.'Vom bisherigen ZV bleiben Bernhard R. Banzhaf ( Publikationen/Kultur ) und Thomas Tschopp ( Hütten/Natur ) für eine zweite Amtsperiode sowie Adriano Censi ( Rettung/Medi-zin ), der an der AV 1998 gewählt worden war. Dies gewährt in wichtigen Bereichen eine gewisse Konstanz. Neu hinzu kommen Elisabeth Zingg ( Alpinismus ), Bettina Geisseier ( Juristin ), Samuel Estoppey ( Leistungssport ), Michael Caflisch ( Logistik/Marketing ) und Yves Veya ( Finanzen ).

Franz Stämpfli, der neue SAC-Zentralpräsident Schutz der Umwelt, insbesondere der Gebirgsregionen « Free Access and Conservation » Hier stehen wir in einem Spannungsfeld, das sogar zur Zerreisspro-be werden kann. Wir wettern gegen touristische Helikopterflüge- lassen uns aber vom Helikopter retten oder uns den Rotwein in die Hütte fliegen. Wir wollen Bahnprojekte verhindern - lassen uns aber gemütlich zur Skitour hochhieven. Wir sind für Naturschutzgebiete - unsere schön gelegenen Juraklettergärten möchten wir uns jedoch erhalten oder im Lindental bei Bern bouldern gehen. Bei derart gegensätzlichen Forderungen -durch das englische Begriffspaar « Free Access and Conservation » treffend zum Ausdruck gebracht - besteht die Gefahr, dass sie sich zur Zerreissprobe auswachsen. Deshalb muss der SAC einen pragmatischen Weg suchen und finden, und das geht nur unter Absage an jegliche Art von Funda-mentalismus.

Editorial Ehrenamtlichkeit Wir leben in einer Zeit der Entsoli-darisierung. In Vereinen, aber auch im sozialen Umfeld und in der Politik wird es immer schwieriger, Leute für ehrenamtliche Aufgaben zu gewinnen. « Was bringt 's ?» ist meist die erste Frage. Der SAC jedoch ist eine Organisation, in der sehr viele mitarbeiten, ohne diese Frage zu stellen. Die Identifikation mit unserem Club, mit den Bergen und der Sache ist gross. Das kann gar nicht genug geschätzt werden. Gleichzeitig stimmt es mich zuversichtlich und ermutigt mich, unsere Aktivitäten weiterhin auf dieses persönliche Engagement abzustützen.

Vereinigung von Idealisten oder moderner Sportverband?

Noch ist 's nicht lange her, da wurden Bergsteigen und Alpinismus nicht als Sport, sondern als Passion, Philosophie und ganzheitliche Lebenshaltung gesehen - und für manche von uns ist dies bis heute so geblieben. Auf einmal haben dann in den Kreis des so verstandenen Alpinismus spit-zensportliche Formen Eingang gefunden: Höhenbergsteiger, Wettkampfkletterer und Skialpinismus-Wett-kämpfer sind zum festen Bestandteil des SAC geworden. Obschon wir seit den 60er Jahren Mitglied beim Schweizerischen Landesverband für Sport ( heute Olympischer Verband, SOV ) sind, hat man dies lange Zeit kaum wahrgenommen - eben weil im Bergsteigen ein entsprechender Wettkampfbereich fehlte. Das hat sich nun stark geändert. Heute wird deshalb gelegentlich die Frage aufgeworfen: Spitzensport versus Idealismus? Seien wir hier tolerant, begrüssen wir die Spitzensportler in unserem Kreis-Bergkameradinnen und -kameraden können und sollen wir weiterhin bleiben!

Leben im und für den SAC Ich habe vier heikle Themenbereiche angesprochen, zu denen es vielleicht manch andere Haltung gäbe. Ich bin aber überzeugt: Der SAC hat vieles überlebt und wird noch vieles überleben. Ich schliesse mit Albert Eggler, unserem leider verstorbenen alt CC-Präsidenten und Ehrenmitglied, der mir einmal sagte: « Weisst du, aus dem SAC tritt man nicht aus -man stirbt höchstens. » Franz Stämpfli, Zentralpräsident

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