Der schlanke Berg
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Der schlanke Berg

Die regionale SAC-Jugend stellte sich im Rahmen eines am 23. Juni 1996 von ihr organisierten Anlasses mit einer schwindelerregenden Abseilübung am 250 m hohen Basler Chrischonaturm erfolgreich der Öffentlichkeit vor.

Vom Urberg zum Turm Geben wir einem Kind einen Bleistift in die Hand und ein Blatt Papier mit der Bitte, einen « Berg » zu zeichnen, so wird mit grosser Wahrscheinlichkeit ein schlankes, spitzes Gebilde entstehen, eine Art Urberg oder Matterhorn. Eine weitere Stilisierung des schlanken Berges führt dann logischerweise zur Form eines Turms, jener Art Erhebung also, die meist von Menschen erschaffen wird.

Früher benötigte man Türme, um in die Ferne sehen zu können, heute braucht sie das Fernsehen. Der höchste solche Turm der Schweiz steht auf dem St.. " " .Chrischona-Hügel bei Basel. Er ragt stolze 250 Meter in den Himmel, 152 Meter davon sind aus Beton, 98 Meter lang der abschliessende Stahlmast. Dieser Turm enthält hoch-komprimierte Hightech zur Übermittlung in den Bereichen Radio, Fernsehen und Telefonie. Bei starkem Wind ( um 160 Stundenkilometer ) lenkt der Betonturm etwa 30 Zentimeter aus. Am Ende des Stahlmasts beträgt die Auslenkung sogar um zweieinhalb Meter. 10000 Kubikme- ter Beton und 1300 Tonnen Armie-rungsstahl verleihen dem Chrischonaturm die notwendige Stabilität und -zusammen mit den Untergeschossen und dem Fundament - das stattliche Gewicht von ca.23000 Tonnen.

Der Turm als Ersatzberg An einem kalten Sommertag im Jahr der SAC-Jugend seilten die JOIer der Sektionen Angenstein, Basel, Baselland und Hohe Winde unter der kundigen technischen Leitung von Remo Michel ( Jugendkommission SAC und Organisator ) und Jürg Meyer ( Bergführer und neu Beauftragter für den Schutz der Gebirgswelt im SAC ) von zwei verschiedenen Terrassen des unten dreibeinig abgestützten Turms ins schier Bodenlose ab. Die enorme Höhe wurde durch die Nebel, die beharrlich um den Turm schlichen, noch verstärkt. Das diffuse Licht hinderte die vielen anwesenden Eltern und Zuschauer jedoch nicht, ihre Schützlinge zu beobachten, während diese mit sichtlichem Spass Meter um Meter den riesigen Turm entlang in die Tiefe glitten.

Währenddessen übten sich die Kleineren an der Kletterwand. Es war ein sehr schöner Anlass, und mancher einer und manch eine haben zum « schlanken Chrischona-Berg » dadurch ein ganz anderes, neues Verhältnis entwickelt.

Bernhard Rudolf Banzhaf, Saas FeeEindrückliche Abseilübung am Chrischonaturm: Freischwebendes Hinuntergleiten über Distanzen, wie man sie in den Bergen sonst kaum antrifft

us dem Clubleben

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