Der Schweizerische Bergführerverband erhält eine Geschäftsstelle
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Der Schweizerische Bergführerverband erhält eine Geschäftsstelle

Beitrag zur Stärkung der Position der Bergführer Ab sofort verfügt der Schweizerische Bergführerverband ( SBV ) über eine permanente Geschäfts-stelle.1 Sie befindet sich in Zürich und wird von Wolfgang Wörnhard, Projektmanager, betreut. Geschaffen wurde die Geschäftsstelle vom jetzigen Vorstand des SBV, der aus Mitgliedern der Sektion Saanenland des Berner Bergführerverbandes besteht.

Professionelle Anlaufstelle nötig In den letzten Jahren sahen sich die Bergführer vermehrt mit Fragen und Aufgaben konfrontiert, die in ihrem Umfang und ihrer Tragweite nicht mehr vom ehrenamtlich wirkenden Vorstand des Verbandes zu bewältigen sind. Gerade in der wirtschaftlich schwierigeren Zeit brauchen die Bergführer eine feste Anlaufstelle, die sie gegenüber der Öffentlichkeit vertritt und die zudem mit administrativen und organisatorischen Aufgaben betraut werden kann.

" Dieses Kapitel gibt die persönliche Meinung des Verfassers wieder.

5 Der Verfasser ist in der SAC-Sportkletterkom-mission zuständig für die Koordination der Sanierungen von Sportkletterrouten.

Abb. 11:

Erstbegeher einer Route sehen sich mit vielerlei Spielregeln und Wertvorstellungen zur Frage eines sauberen Begehungsstils konfrontiert. Bei der Sanierung sind die Vorstellungen des Erstbegehers zu respektieren. Robert Rehnelt in « La florasion » ( 7 c+ ) in dem zum Teil mit Klebehaken sanierten Klettergebiet Winteregg Die Anschrift der neu gegründeten Geschäftsstelle lautet: Geschäftsstelle des SBV, Wolfgang Wörnhard, Kanzleistr. 127, 8004 Zürich, Tel.01/291 49 33, Fax 01/291 49 78, e-mail wwoernhard(at)access.ch Aufgaben der Geschäftsstelle Einerseits ist der neugewählte Geschäftsführer des SBV für administrative Arbeiten verantwortlich: Er führt das Verbandssekretariat, bereitet Sitzungen vor und erledigt die Korrespondenz. Weiter ist er für die Koordination der Verbandsarbeit und die Beziehungen zu anderen Organisationen zuständig sowie für die Bereiche Sponsoring, Rechnungswesen, Beratung. Besonders wichtig ist aber die Öffentlichkeitsarbeit des SBV, die von der Geschäftsstelle übernommen wird. Laut den Worten von Armin Oehrli, dem Präsidenten des Schweiz.. " " .B.ergführerverbandes, ist gerade eine professionelle und kontinuierliche Öffentlichkeits- und Medienarbeit von zunehmender Bedeutung: Die Zeiten sind vorbei, in denen der Bergführer als Anbieter von geführten Freizeitaktivitäten beinahe konkurrenzlos war. Heute steht er von verschiedenen Seiten unter Druck: Andere Anbieter laufen ihm den Rang ab, und mit der anhaltenden Deregulierung wird es härter, sich als Bergführer im Outdoormarkt erfolgreich zu behaupten. Überdies muss die soziale Stellung der Bergführer und -führerinnen verbessert werden, indem Fragen wie die Regelung der Kinderzulagen oder der 2. Säule gelöst werden.

Der neugewählte Geschäftsführer Wolfgang Wörnhard verbindet eine tiefe persönliche Beziehung mit den Bergen und der Natur ganz allgemein. Weiter interessieren ihn die spezifischen Probleme von Kleinunternehmen - wie sie die meisten Bergführer verkörpern. Seines Erachtens braucht es dringend eine intensive Diskussion unter der Bergführerschaft, die dem Berufsstand hilft, ein klar definiertes Berufsbild und Image zu entwickeln und gegenüber der Öffentlichkeit zu vertreten. Dazu werden auch die Überprüfung der Ver-bands-Strukturen und möglicherweise die Erarbeitung eines Verbands-Leit-bilds beitragen. Mit der Schaffung einer professionellen Anlaufstelle hat der SBV einen ersten wichtigen Schritt getan, um für Kontinuität in der Verbandsarbeit und grössere Bekanntheit der Bergführer zu sorgen.

Christine Kopp, Flüelenc O.

»icherheit, Medizin, lettungswesen

Sicurezza, medicina, soccorso in montagna

»écurité, médecine, sauvetage

Die Stärke der UV-Strahlung Diese ist von verschiedenen Faktoren abhängig:

vom Sonnenstand Im Tagesverlauf ist die UV-Strah-lung in den Mittagsstunden ( höchster Sonnenstand ) am intensivsten, und im jahreszeitlichen Verlauf ist sie im Sommer um ein vielfaches stärker als im Winter.

von der Höhe über Meer In der Regel nimmt die UV-B-Strah-lung pro 1000 m Höhe um rund 20% zu.

von der Reflexion Schnee und Eis können die UV-Intensität durch Reflexion beinah verdoppeln.

von der Bewölkung Wolken und Nebel sind für UV-Strahlung durchlässig, jedoch kann eine geschlossene Wolkendecke die UV-Strahlung um mehr als die Hälfte abschwächen.

von der Luftqualität Aerosole ( Russ, Staub ) streuen und reflektieren UV-Strahlen und reduzieren somit die Einstrahlung am Boden.

vom Ozongehalt der Atmosphäre Ozon ist ein hervorragener UV-B-Absorber.

Die Bedeutung der Ozonschicht Die Ozonschicht in der Stratosphäre ( 12-50 km über der Erdoberfläche ) entsteht durch stärkste Sonneneinstrahlung über den Tropen und verteilt sich von dort nord- und südwärts über die Hemisphären. Seit etwa Mitte der 1970er Jahre wird eine mittlere Abnahme des Gesamt-ozongehaltes um etwa 5% pro 10 Jahren festgestellt. Somit ist mit einer UV-B-Zunahme um etwa 5% pro 10 Jahren zu rechnen. Gemessen an den sehr viel grösseren natürlichen Schwankungen der UV-Strahlung ( Sonnenstand, Bewölkungsgrad, Variationen in der Ozonschicht ) hat diese Zunahme noch keine biologisch relevante Grösse erreicht.

Sonnenschutz ist ein in den Medien oft diskutiertes und in der Werbung oft aufgegriffenes Thema. Doch vielfach erst beim Kauf der nächsten Sonnenbrille oder nach einem Sonnenbrand beginnt man, sich genauere Fragen nach der UV-Strahlung und einem optimalen Sonnenschutz zu stellen.

Grundlagen1 Das UV-Licht ist eine unsichtbare Strahlung jenseits der violetten Farbe mit einer Wellenlänge zwischen 10 und 400 Nanometer ( 1 nm = 1 milli-ardstel Meter ). Das sichtbare Licht hat eine Wellenlänge von 400-800 nm, Wellenlängen grösser als 800 nm liegen im Infrarotbereich.

Drei Arten von UV-Strahlungen Aus dem UV-Bereich sind von Bedeutung:

die keimtötende UV-C-Strahlung ( 200-280 nm ), die durch die Atmosphäre vollständig absorbiert wird und die Erdoberfläche nicht erreicht,die UV-B-Strahlung ( 280-320 nm ), von der durch den Filtereffekt der atmosphärischen Ozonschicht lediglich 20% die Erdoberfläche erreichen. Sie bewirkt beim Menschen:

Sonnenbrand Hauterkrankungen ( u.a. bösartiger HautkrebsHornhaut- und Bindehautentzündung ( Schneeblindheit),die UV-A-Strahlung ( 320^100 nm ), die durch die atmosphärische Ozonschicht nicht abgehalten wird, so dass 70% dieser Strahlung auf die Erde treffen. Ihre Wirkungen sind:

frühzeitige Alterung der Haut fraglich: Trübung der Augenlinse ( Grauer Star ) Anpassung der Haut an die UV-Strahlung Unsere Haut kann sich durch folgende Mechanismen gegen die UV-Strahlung schützen:

1 Vgl. auch ALPEN 4/96, S. 11-13, « UV-Strah-lung » und « Intensität der UV-Strahlung » Die Stärke der UV-Strahlung ist abhängig vom Sonnenstand, von der Höhe ü.M., der Reflexion, der Bewölkung, der Luftqualität und dem Ozongehalt der Atmosphäre.

Blick vom Eiger gegen die Jungfrau ( BO ) Bräunung Sofortpigmentierung Durch die Einstrahlung von UV-A kommt es bereits während der Sonnenexposition zu einer graubraunen Sofortpigmentierung. Sie hält nur wenige Stunden an, kann aber durch wiederholte UV-A-Einwirkung in eine länger dauernde Spätpigmentierung übergehen.

Die Sofortpigmentierung kommt durch die Verschiebung des braunschwarzen Hautfarbstoffes ( Melanin ) innerhalb der Pigmentzellen der Oberhaut zustande. Melanin absorbiert Strahlung bis 400 nm und vermag so das darunterliegende Gewebe zu schützen.

Sonnenschutzmittel, Sonnenbrille und eine « Dächlikappe » bieten einen wirksamen Schutz vor UV-Strah-lung.

Am Ulrichshorn; im Hintergrund der Nadelgrat ( VS ) Spätpigmentierung Die kaffeebraune Spätpigmentierung beginnt 1 bis 3 Tage nach der UV-B-Exposition und beruht auf einer Mehrproduktion des Melanins. Diese eigentliche Sonnenbräune bleibt Tage bis Wochen bestehen.

Verdickung Wiederholte UV-Bestrahlung bewirkt eine Vermehrung der Ober-hautzellen und eine Verdickung der Hornschicht. Diese sog. Lichtschwiele bildet sich in der sonnenarmen Zeit wieder zurück.

Hautveränderung durch UV-Strahlung Akute Hautschäden durch UV Ein Sonnenbrand entsteht durch eine Überdosis UV-B, wobei das Ausmass des Sonnenbrandes von der Intensität und der Dauer der UV-B-Einstrahlung, aber auch von der Empfindlichkeit der betroffenen Person abhängt. Im Gegensatz zu Fensterglas ist Wasser für UV-B durchlässig.

Chronische Hautschäden durch UV Vorzeitige Alterung ( UV-A ) Die Haut trocknet aus, wird dünner und ärmer an elastischen Fasern.

Hautkrebs Obwohl das UV nur wenige Prozent der Sonnenstrahlung ausmacht, reicht seine Energie, um die Erbanlagen in den Zellkernen des Gewebes zu schädigen. Jahrelange UV-B-Ein-wirkung kann die Reparaturmecha-nismen überfordern und die Entstehung entarteter Zellen bewirken.

UV-B ist die krebserregende Komponente der Sonnenstrahlung. Personen, die ganzjährig einer mässigen Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind, haben erfahrungsgemäss ein kleineres Risiko, an einem Hautkrebs zu erkranken, als solche Personen, die kurzzeitig mit hohen Intensitäten belastet werden, auch wenn die Gesamtdosis gleich ist. Es gibt zudem Hinweise, dass kurze, aber intensive Sonnenexpositionen mit nachfolgendem Sonnenbrand in der Kindheit das Risiko eines späteren Hautkrebses erhöhen.

01 a Schutz vor UV-Strahlung Verhaltensregeln In Anlehnung an die Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheitswesen, Bern, sollte man sich wie folgt verhalten:

Jede von der Sonne bewirkte Rötung der Haut vermeidenKinder und Jugendliche vor Sonnenbrand schützenSich auf gelegentliche Sonnenbäder beschränkenDie Zeit von 11-15 Uhr im Schatten verbringenFreizeitaktivitäten draussen in die Morgen- und Abendstunden ver-legenIm Freien Sonnenhut, Sonnenbrille, entsprechende Bekleidung und Sonnenschutzmittel an-wendenSich ärztlich kontrollieren lassen, wenn sich ein dunkler Pigment-fleck von 5 oder mehr Millimetern Durchmesser in Farbe, Form, Oberfläche oder Grösse ändert.

Sonnenschutzmittel Um Schäden an der Haut vorzubeugen, sollte jede Hautrötung vermieden werden. Bei starker, den Selbstschutz der Haut überfordernder Sonnenexposition muss man zu Son-nenschutzmitteln greifen.

Das Mass für den UV-B-Schutz ist der Lichtschutzfaktor ( LSF ). Er gibt an, Sicherheit, Medizin, Rettungswesen um wievielmal länger ein Aufenthalt in der Sonne möglich ist, bis es zu S; einer eben noch sichtbaren Hautrö-~ tung kommt. Ein LSF zwischen 12 und c 15 bietet für alle Gegenden der Erde o. einen ausreichenden UV-B-Schutz.. " " .Herkömmliche Sonnenschutzmittel ö sollten bei starker Sonnenexposition i^ alle 2 bis 3 Stunden aufgetragen wer-54 den, mittlerweile sind aber auch sog. « All Day»-Produkte im Handel, die lediglich ein ein- bis zweimaliges Auftragen pro Tag erfordern.

Wer sich zusätzlich vor Sonnenal-lergie schützen muss, benötigt ein Sonnenschutzmittel, das ebenfalls gegen UV-A schützt. Dies ist nicht immer deklariert, jedoch enthalten viele Produkte ab LSF 8 auch UV-A-Filter.

Bei krankhafter Lichtempfindlichkeit helfen Decksubstanzen, sog. Sun-Blocker mit Schutzfaktor 20 und mehr ( z.. " " .B. Titan- oder Zinkoxidpasten ).

Sonnenbrillen Schutzwirkung Die UV-B-Strahlung wird von praktisch allen im Handel erhältlichen Sport-, Sonnen- und Schneebrillen zu 100% absorbiert. Die UV-A-Filterung ist bei den einzelnen Sonnenbrillen unterschiedlich, aber meist nahezu 100%. Einige Brillenhersteller liefern differenzierte Angaben über die Schutzwirkung gegen UV-B und UV-A, zudem haben viele Optiker Geräte, mit denen die Absorption gemessen werden kann.

Kunststoffmaterial ist hinsichtlich UV-Filterung besser geeignet als Glas. Zudem ist Gewicht und Bruchgefahr geringer. UV-Blocker oder Verspiege-lungen halten zusätzlich Strahlung ab. Mineralische Gläser dagegen zerkratzen weniger und verziehen sich nicht in einem Metallgestell.

Kinder und Jugendliche haben ihren UV- und Blaulichtschutz noch nicht voll ausgebildet. Darum ist gerade in jungen Jahren dringend auf einen optimalen Sonnenschutz zu achten.

Anforderungen bei bergsportlicher Tätigkeit Bei bergsportlicher Aktivität muss eine Brille stabil, leicht, korrosionsbe-ständig und fest im Sitz sein. Verschiedene Bügelkonstruktionen verhindern das Rutschen und damit einen unerwünschten Sonneneinfall. Wegen der reflexionsbedingten erhöhten UV-Belastung der Augen auf Glet- schern und Schnee sollte ein Seitenschutz getragen werden, wobei moderne Panoramascheiben aus Polycarbonat den Vorteil einer uneingeschränkten Rundsicht haben. Ein breitrandiger Hut oder eine « Dächlikappe » bietet ebenfalls einen wirksamen Schutz vor reflektiertem UV-Licht.

Korrektur von Fehlsichtigkeit Die spezifischen Anforderungen an eine Gebirgsbrille lassen sich -damit die Aussicht voll genossen werden kann - auch mit Korrekturgläsern verbinden. Panoramabrillen mit dahinterliegendem Korrektureinsatz erlauben es, die Trägerscheiben je nach Verwendungszweck auszuwechseln ( z.. " " .B. Nebelgläser oder Tönungen für Sommersport ). Nicht zu vergessen sind die Kontaktlinsen, die dank moderner und unkomplizierter Pfle-gesysteme bei Übernachtungen in der Hütte einfach gehandhabt werden können.

Schlussfolgerung Der Alpinist ist im Gebirge verschiede-nensten klimatischen Extremsituationen ausgesetzt. Wenn er die im vorliegenden Beitrag aufgeführten Punkte berücksichtigt und die entsprechenden Vorsichtsmassnahmen trifft, kann er sich wirksam gegen die hier bestehende erhöhte UV-Bela-stung schützen.

Frau Dr.med. K. Litscher, Chur ( SGGM, Schweizerische Gesellschaft für Gebirgsmedizin ) Literatur Züst, B., Oekoskop Nr.2/94, Informationsbulletin Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz Blumthaler, M., Ambach, W., UV-Belastung im Hochgebirge, UV-Schutz durch Sonnencremes, UV- Schutz durch Sonnenbrillen, Jahrbuch der Oesterreichischen Gesellschaft für Alpin- und Höhenmedizin 1995 ( Jenny, E., Schobersberger, W., Raas, E., Flora, G. ).

Künzli, Th., Eidg. dipi. Augenopti-ker-Meister, Embrach, Sonnenschutz in Höhenlagen, Artikel Januar 1996

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