Der Steinbock. Der grösste wild lebende Hornträger der Alpen
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Der Steinbock. Der grösste wild lebende Hornträger der Alpen

Der Steinbock

Steinböcke sind Hornträger wie unsere Ziegen, äusserst bewegliche Berggänger und ernähren sich von Pflanzen.

Der Steinbock ist der grösste bei uns wild lebende Hornträger. Auch Gämsen gehören in diese Familie. Bei den Nutztieren sind es Rinder, Schafe und Ziegen. Sie alle sind Wiederkäuer, spezialisiert für die Aufnahme von Gräsern und Kräutern. Steinböcke können bis zu 80 kg, Steingeissen bis zu 40 kg schwer werden. Sie leben fast immer in Herden, wobei die Geissrudel mit Kitzen und jüngeren Tieren von den Bockrudeln getrennt sind. Erst Ende November/Anfang Dezember kommen Böcke und Geissen für die Brunft zusammen, die dann im De-zember/Januar stattfindet. Die Geiss setzt in der Regel nach einer Tragzeit von knapp sechs Monaten ein Kitz auf die Welt, Zwillinge sind ganz selten.

« Markenzeichen » Hörner

Beeindruckend ist das « Markenzeichen » dieser Tiere, die Hörner. Das sind eigentlich gekrümmte Hüllen, in denen kno-chige Stirnzapfen – die Verlängerungen des Stirnknochens – eingelagert sind. Die Hörner werden nicht abgestossen, sondern wachsen ein Leben lang weiter. Bei alten Tieren können sie bis zu einem Meter lang und sechs Kilogramm schwer werden. Jene der Geissen sind weniger ausgeprägt und werden auch im hohen Alter nicht länger als 25 cm. 1 Das Steinwild, wie es der Jäger nennt, ist ganz besonders gut an das Leben im Hochgebirge angepasst. Die Hufe sind äusserst robust und gleichzeitig beweglich, was die Fortbewegung auch in extremem Gelände ermöglicht. Der Steinbock ist ein ausgesprochener Grasfresser, der auch die härtesten Pflanzenteile noch sehr gut verwerten kann. Während des Winters greift er auf Fettreserven zurück, die er sich im Sommer und Herbst angelegt hat. Den Winter verbringt er in so genannten Wintereinständen an steilen, vor allem nach Süden ausgerichteten sonnigen Hängen, an denen der Schnee schnell abrutscht und damit die karge Winternahrung freigibt. In dieser Zeit sind die Steinböcke darauf angewiesen, ihre Aktivitäten auf ein Minimum zu reduzieren, um Energie zu sparen, weshalb sie auf Störungen besonders anfällig sind. Die meisten Verluste in Steinbockkolonien treten denn auch im Verlauf der zweiten Winterhälfte auf. Eine weitere, recht häufige Todesursache sind Krankheiten, insbesondere die Gäms-blindheit. Diese gelangt durch erkrankte Schafe in die Lebensräume der Steinböcke und bewirkt grosse Verluste in einzelnen Kolonien. Heute leben über 13 000 Steinböcke in den Schweizer Alpen. a Dr. H. J. Blankenhorn, Säriswil 1 Vgl. auch Gilliéron Jacques, Morerod Claude: Tiere der Alpen – Die Wirbeltiere. SAC-Verlag Bern 2005 Das « Markenzeichen » der Steinböcke sind ihre Hörner. Steinbockkolonie am Lötschenpass vor dem Bietschhorn Fotos: Ernst Zbär en Steinböcke – von Jägern als Steinwild bezeichnet – sind besonders gut an das Leben im Hochgebirge angepasst.

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Perraudin François

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