Die Herbstsaison 1997 an den Bergen Nepals
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Die Herbstsaison 1997 an den Bergen Nepals

Im Gegensatz zum Karakorum, wo das Wetter in der Hochsaison 1997 deutlich besser war als im Vorjahr, Messen die meteorologischen Bedingungen an den hohen Bergen Nepals im Herbst des vergangenen Jahrs nur wenige Besteigungen zu. Unter den Neutouren verdient die Erstbegehung der Westwand des Nuptse besondere Erwähnung.

Schlechtes Wetter Das Wetter war im letzten Herbst an den hohen Bergen des nepalesischen Himalaya oft schlecht. Die Schönwetterperiode, die normalerweise nach dem Monsun Ende September und vor den stürmischen Winden Mitte Oktober eintrifft, gab es 1997 nicht. Deshalb konnten weder die Pioniere, die Neutouren zu eröffnen versuchten, noch die Acht-tausender-Sammler, geschweige denn die kommerziellen Gruppen viele Erfolge verbuchen.

Ein besonders fein gemeis-seiter Mani-Stein bei Gap unterhalb des Achttausenders Manaslu ( 8163 m ) schen zwölf solche Gipfel « auf seinem Konto ». Die ItalienerSergio Martini und Fausto De Stefani gelangten am Lhotse knapp unter den Gipfel; zuvor hatten sie ebenfalls bereits je zwölf Achttausender bestiegen.

Kuriosa...

Nicht gerade von Erfolg gekrönt waren dagegen die Pläne des Briten Alan Hinkes, der seiner 8000-Meter-Liste 1997 verschiedene Gipfel hinzufügen wollte: Im Juli war er am Nanga Parbat in Pakistan unterwegs. Als er im Basislager ein Chapati ass, geriet ihm das Mehl, das das Fladenbrot bedeckte, in die Nase. Er musste so stark niesen, dass ihm ein Hexenschuss den Rücken blockierte... Mit grossen Schmerzen und nicht mehr fähig, sich zu bewegen, wurde Hinkes per Helikopter ausgeflogen und in Grossbritannien in ein Spital gebracht! In Nepal, wo er für den Herbst grosse Ziele hatte, tauchte er gar nicht erst auf... Fazit: Als grosser Bergsteiger hüte man sich vor Mehl!

Eine Gruppe, die den Everest über die nepalesische Normalroute zum Ziel hatte, gelangte nur ins Basislager: Die vierköpfige Kleinexpedition « Summit for Peace - Everest 1997 » unter der Leitung der Mexikanerin Ana Mendez hatte die Absicht, auf dem Gipfel der Welt für den Frieden und gegen die Armut in der Welt zu beten. Mendez sagte im voraus, 50 Millionen Menschen rund um die Welt würden zusammen mit ihrem Team beten, wenn es auf dem höchsten Punkt eine kurze Zeremonie abhalten werde. Allerdings gab sie zu, dass niemand in ihrer Gruppe grosse bergsteigerische Erfahrung hatte. Wie auch immer- die Gruppe erhielt keine Bewilligung für den Berg und wanderte nur zum Basislager. Dennoch fielen die Aktivitäten der Team-Mitglieder auf: Sie erklärten, ihr Ziel sei es, den Teufel vom Gipfel des Everest zu verjagen, damit Gott nach Nepal kommen und die mehrheitlich hinduistische und buddhistische Bevölkerung bekehrt werden könne! Auf dem Weg zum Camp fanden sie ein grosses Loch, das sie als Tor zur Hölle bezeichneten; sie flehten Gott an, er möge es schliessen -was jedoch nicht eintraf.

Kein Erfolg am Everest Im Herbst 1997 gelangte kein einziger Mensch auf den Gipfel des Everest; dies ist nach 1987 die erste Herbstsaison ohne eine erfolgreiche Everest-Besteigung. Zu den vergebli- Der formschöne Himlung ( 7126 m ), der sich hier über dem Zeltplatz einer Trekkinggruppe erhebt, ist nur selten ein Ziel von Expeditionen.

Gurung-Häuser bei Arughat-Bazar ( Manaslu-Gebiet ) chen Versuchen gehörte auch jener des bekannten Schweizers Jean Troillet, der zwar höher als alle andern ( 8700 m ), aber auch nicht bis zum Gipfel kam. Er verwirklichte aber sein Vorhaben, mit einem Snowboard über die Aufstiegsroute abzufahren und zog auf 8700 m, nur 150 Höhenmeter unter dem Gipfel, die ersten Kurven!

Christine Kopp, Bürglen1 1 Der Beitrag basiert auf einem ausführlichen Bericht von Elizabeth Hawley, Kathmandu.

Ein gewaltiger Berg, der Ngadi Chuli, der wegen seiner Höhe von « nur » 7871 Metern als Gipfelziel nicht begehrt ist wie sein berühmter Nachbar Manaslu Alpen-Nachrichten c « a Latok I, 7145 m ( links ), und Latok II, 6946 m Im Vordergrund der Suma-yar ( 5598 m ), im Hintergrund v.l.n.r: Lupghur Sar ( 7200 m ), Momhil Sar ( 7342 m ) und Trivor ( 7720 m ); das Bild wurde in der Nordwand des Diran aufgenommen.

Der Masherbrum ( 7821 m ) vom Hushe-Tal aus

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