Die SAC-Geschäftsstelle, Teil 1: Ressort Natur/Infrastruktur
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Die SAC-Geschäftsstelle, Teil 1: Ressort Natur/Infrastruktur

Hinter dem Namen des Ressorts Na-tur/Infrastruktur verstecken sich drei ganz verschiedene Bereiche: hinter « Natur » der Schutz der Gebirgswelt, hinter « Infrastruktur » das Hüttenwesen und das Rettungswesen.

Schutz der Gebirgswelt Wer?

Jürg Meyer, Geologe und Bergführer, in 80%iger Anstellung seit 1.11.96 Warum?

Der SAC hat sich von jeher für den Schutz der Gebirgswelt eingesetzt. In seinen Statuten, Leitbildern und Reglementen verpflichtet sich der SAC, sich aktiv im Gebirgsschutz zu engagieren ( vgl. Bericht in diesem Heft, S.48/49 ). Als Markstein kann die engagierte Mitarbeit an der Inventarisierung der Landschaften von nationaler Bedeutung in den Jahren 1959— 1968 betrachtet werden, die in das BLN-Inventar1 mündete. Dank diesem Engagement ist der SAC heute offiziell anerkannte vernehmlassungsBLN = Bundesinventar der Landschaften von nationaler Bedeutung Eine der Aufgaben im Bereich Gebirgsschutz: Natur und Landschaft schützen, ohne den Menschen « hinauszuschützen »!

werk, auf das wir uns stützen können. Die Stellung der Beauftragten soll durch regelmässigere Information und durch vermehrte Einbindung in die Arbeit des Ressorts gestärkt werden. In den ALPEN wird künftig vermehrt über die beim Thema « Umwelt im Gebirge » anstehenden Probleme informiert.

Täglich eintreffende Baugesuche, Bewilligungen usw. für die verschiedensten Anlagen seitens der Kantone oder des Bundes erfordern je nach Sachlage Reaktionen. Dabei müssen wir uns aus Zeitgründen oft mehr oder weniger den Stellungnahmen anderer Natur- oder Landschafts-schutz-Organisationen anschliessen. Deswegen ist die Pflege von regelmässigen Kontakten zu diesen sehr wichtig. Längerfristige Fälle und Projekte werden meist in Zusammenarbeit mit verschiedensten Gruppierungen verfolgt und betreut. Beispiele sind « Grimsel West », « Espace Mont Blanc », « Heliskiing » sowie diverse Ski-lift- und Wasserkraftwerkprojekte. Weiter kann der SAC bei so grossen, grundlegenden und richtungweisenden Konzepten wie beispielsweise der Alpenkonvention nicht abseits stehen.

Die Koordination und Ausbildung im heutigen hochentwickelten Rettungswesen erfordert professionelle Strukturen.

V.l.n.r: Hans Jaggi, Administrator Rettungswesen, Nathalie Murmann, Sachbearbeiterin Rettungs- und Hüttenwesen, und Jürg Meyer, Beauftragter für den Schutz der Gebirgswelt Rettungswesen Wer?

Hans Jaggi, Kaufmann; Admini-stratorfür Bergrettung in 100%iger Anstellung seit 1.8.1996 Nathalie Murmann, kaufm. Angestellte und Hüttenwartin ( Bietschhornhütte ); Sachbarbeiterin Rettungsund Hüttenwesen in 100%iger Anstellung seit 1.6.1995 Warum?

Seit Anfang des 2O. Jahrhunderts hat sich der SAC zur Aufgabe gemacht, verunfallte Personen in den Bergen zu bergen. Zu Beginn beschränkten sich die Rettungsaktionen vornehmlich auf SAC-Mitglieder; mittlerweile beträgt der Anteil von SAC-Mitgliedern bei den geborgenen Berggängern jedoch nur noch rund 7%. In den Nachkriegsjahren baute der SAC in den Schweizer Alpen ca. 150 Rettungsstationen auf, die alle mit umfangreichem Rettungsmaterial und ausgebildeten Rettern ausgerüstet sind. Die Zahl der Einsätze beläuft sich im langjährigen Mittel auf 550 pro Jahr. Neue Trendsportarten, die andere Rettungstechniken erfordern, stellen das Rettungswesen vor neue Herausforderungen.

Was und wie?

Reorganisiert und professionalisiert Das Rettungswesen erfuhr in den letzten Monaten viele Änderungen und Anpassungen an zeitgerechte Modelle. Im Zuge der Restrukturie-rung des Gesamt-SAC wurden im Rettungswesen die Dienstwege vereinheitlicht und modernisiert.

Administrative Unterstützung der Rettungskommission Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, dass SAC-Mitglieder aus Idealismus einen grossen Teil ihrer Freizeit opfern, um in der Rettungsorganisation mitzuwirken. Damit die freiwilligen Helfer sich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren können, müssen sie administrativ optimal betreut werden. Dies ist die wichtigste Aufgabe unseres Büros: Wir bereiten Sitzungen vor, betreuen und besuchen die Rettungskurse, erledigen zentral die finanziellen Abrechnungen der Einsätze und führen die Budgetkontrolle.

Teilnahme an Sitzungen und Verhandlungen mit Partnerorganisationen Weiter unterhalten wir gute Beziehungen zu Partnerorganisationen wie REGA, IKAR, Armee, Kantone, Interverband für Rettungswesen IVR, bfu, Schweiz. Seilbahnenverband, Grenz- wachtkorps usw. Diese Verbindungen sind ausserordentlich wichtig, da sie ein koordiniertes Vorgehen und die Vereinheitlichung von Rettungsmethoden und -material ermöglichen.

Rettungsmaterial Neuerdings wird das Rettungsmaterial der Stationen ( Funkgeräte, LVS, Seile, Stahlseilgeräte, Transportmittel usw. ) auf der Geschäftsstelle in Bern verwaltet und gewartet. Im Rahmen des Budgets wird laufend altes Material ersetzt und werden neue Spezial-geräte angeschafft. In diesem Zusammenhang muss auch die aufwendige Umsetzung der neuen Funkfrequenzen im Rettungswesen ( REGACOM ) in diesem Frühjahr erwähnt werden.

Ausblick Damit das Rettungswesen des SAC mittel- bis langfristig effizient bleibt, muss es laufend an das sich verändernde Umfeld angepasst werden. Infolge der immer ausgefalleneren Freizeitaktivitäten werden die Anforderungen an die Rettungsorganisation ständig wachsen. Der Ausbildung und Ausrüstung der Retter muss auch in Zukunft das Hauptaugenmerk gelten, denn nur gut ausgebildete und gut ausgerüstete Bergretter können ihren Auftrag kompetent ausführen.

c 5 Hüttenwesen Wer?

Nathalie Murmann, kaufm. Angestellte und Hüttenwartin ( Bietschhornhütte ); Sachbearbeiterin Ret-tungs- und Hüttenwesen seit 1.6.1995 Warum, was und wie?

Die Hütten sind das bekannteste Symbol des SAC und bilden seine wichtigste Infrastruktur. Bis vor kurzem liefen praktisch die gesamten Geschäfte des Hüttenwesens in der Hüttenkommission ab. Seit kurzem kann Nathalie Murmann einen Teil ihrer Zeit für administrative Arbeit im Hüttenwesen einsetzen. Sie ist Ansprechpartnerin für alle Anfragen zu den Hütten und zum Hüttenwesen, sie hilft mit bei der Organisation und Durchführung der Kurse für Hüttenwartinnen und Hüttenwarte, betreut die Adresskartei, die jährliche Hüttenstatistik und die hüttenbezo-genen Réglemente und Weisungen.

Jürg Meyer, Hans Jaggi, Nathalie Murmann

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