Etzelzusammenkunft 2004. 100-Jahr-Jubiläum
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Etzelzusammenkunft 2004. 100-Jahr-Jubiläum

Etzelzusammenkunft 2004

Am 1. Dezembersonntag 2004 trafen sich 100 Jahre nach der ersten Zusammenkunft gut 180 SACler aus elf Sektionen auf dem Etzel oberhalb von Pfäffikon am Zürichsee. Das Vor-tragsthema « SAC-Hütten », ein Rückblick über die Geschichte des Etzels, die Anwesenheit von Zentralpräsident Franz Stämpfli und eine Geburts-tagstorte kennzeichneten das Jubiläum.

1904 lud die Sektion Hoher Rohn ihre zwei Nachbarsektionen Bachtel und Einsiedeln zu einer Winterwanderung auf ihren 1098 m hohen Hausberg, den Etzel, ein. Dort genossen die insgesamt 73 SACler bei ausgelassener Stimmung sowohl die währschafte Mahlzeit als auch das gemütliche Beisammensein. Caspar Sträuli, Präsident der Sektion Hoher Rohn, Gastgeberin seit 100 Jahren, konnte ein volles Jahrhundert später am gleichen Ort rund 180 SAC-Mitglieder aus elf Nachbarsektionen vom Zürichseegebiet und der Zentralschweiz begrüssen. Sie alle hatten der Einladung – verbunden mit einer kleineren oder grösseren Winterwanderung – Folge geleistet.

Die Etzelgenossenschaft

Traditionellerweise treffen sich die SACler der Sektionen aus der näheren und ferneren Umgebung am ersten Dezembersonntag auf dem Etzel. Ein Referat zu einem aktuellen Thema bildet jeweils den Höhepunkt. Aus Anlass des Jubiläums erzählte Walter Keller, Präsident der Genossenschaft Hochetzel, vorgängig einiges aus der Geschichte des Etzels, der sich zu einem beliebten Aus-flugsort und Aussichtspunkt am Oberen Zürichsee entwickelt hat. Der Name Etzel stammt vom mittelhochdeutschen Atzel, das in seiner Verkleinerungsform zu Etzelin wurde und soviel wie Elster bedeutet. Dieser « Elsterberg » gelangte 1962 in den Besitz der Etzelgenossen-schaft, die ihn dank grossem Engagement und der Solidarität vieler SACler als wichtiges Naherholungsgebiet erhalten hat. Heute ist die Etzelgenossenschaft Besitzerin des Kulm-Gasthauses, das Zum Anschneiden fast zu schön: die von der Genossenschaft Hoch-Etzel offerierte Geburts-tagstorte zum 100-Jahr-Jubi-läum der Etzelzusammenkunft Der festlich geschmückte Saal im Gasthaus auf dem Etzel, wohin die Sektion Hoher Rohn ihre Nachbarsektionen einlädt Fotos: Viviane Burkhalter gleichzeitig auch als Treffpunkt der Etzelzusammenkunft dient.

SAC-Hütten – gestern, heute und morgen

Die Veränderungen der letzten 100 Jahre haben auch vor den SAC-Hütten nicht Halt gemacht. Pius Fähndrich, Bergführer und Hüttenwart der Lidernenhütte SAC, brachte den Gästen auf dem Etzel mit seinem Referat « SAC Hütten – gestern, heute und morgen » das Leben in einer SAC-Hütte auf eindrückliche Weise näher. In den Anfängen des SAC wurden die meist nur einen höchst notdürftigen Wetterschutz bietenden Biwaks allmählich durch einfache Hütten ersetzt. Sie boten damit den Bergsteigern in dieser Phase der alpinistischen Entwicklung eine sichere Unterkunft und halfen zugleich, die Schweizer Alpen zu erschliessen. Damals dachte allerdings noch niemand an hohe Besucherfrequenzen oder Übernachtungszahlen. Wurde eine Hütte schon bewartet, blieb für jenen, der diese Aufgabe übernahm, meist nur die Küche als Rückzugsmöglichkeit. Doch diese war oft gleichzeitig Gemeinschaftsraum aller Benutzer. Kein Wunder, dass unter den Hüttenwarten zahlreiche verschrobene bis kauzige Gesellen anzutreffen waren, deren mürrischer Kasernenton für einige Hütten geradezu legendär wurde. Pius Fähndrich liess ein paar solcher Persönlichkeiten wieder aufleben und weckte damit auch in manchem Zuhörer schon fast wieder lieb gewordene Erinnerungen. Die zunehmende Gästezahl brachte es dann aber mit sich, dass für Organisation, Sauberkeit und Ordnung in der Hütte die Verantwortlichkeiten bestimmt und klar zugewiesen werden mussten. Dies war der Beginn der Entwicklung des modernen Hüttenwartberufes. Viele Hütten sind in der Zwischenzeit umgebaut und erweitert worden. Einige werden als Familienbetrieb geführt, oft noch mithilfe zusätzlicher Angestellter. Nur so lassen sich die kontinuierlich steigende Zahl der Tages- und Übernachtungsgäste und deren Ansprüche heute noch bewältigen. Für Pius Fähndrich wird sich der Trend zu professionellen Betrieben mit gutem Qualitätsstandard weiter fortsetzen.

Eine Torte zum Geburtstag

Die Grussbotschaft des SAC-Zentralver-bandes überbrachte Zentralpräsident Franz Stämpfli. In seiner Standortbestimmung hob er drei wesentliche Themen hervor, denen im SAC künftig verstärkte Aufmerksamkeit geschenkt werden soll. So müssen die Hütten auf ein gutes, modernes und finanziell sicheres Fundament gestellt werden. Der Alpinismus soll im Rahmen des Breitensportes, wozu auch der Bergsport gehört, vermehrt gefördert werden. Und last but not least soll die Stellung der Frauen im SAC gestärkt werden, denn ihr Anteil beträgt immer noch weniger als 30%.

Beim gemeinsamen Mittagessen, der traditionellen Bernerplatte, drehten sich dann die Gespräche um die Ereignisse des vergangenen Jahres, das Wiedersehen mit Kameraden aus den benachbarten Sektionen und um gemeinsame Pläne für die kommende Bergsaison. Die von der Genossenschaft Hoch-Etzel offerierte Jubiläumstorte mit dem SAC-Logo war fast zu schön zum Anschneiden, mundete dann aber allen vorzüglich. Begleitet wurde die Jubiläumsfeier genau wie vor 100 Jahren von einer Einsiedler Musikan-tengruppe, die mit ihren lüpfigen Weisen für die musikalische Einstimmung und Unterhaltung sorgte. a Viviane Burkhalter, Bern Walter Keller brachte mit seinem Vortrag auf witzige Art und Weise den Anwesenden die Geschichte des Etzels etwas näher.

Einen Schwerpunkt der Jubiläumsveranstaltung bildete das Referat von Pius Fähndrich zum Thema « SAC Hütten – gestern, heute und morgen ».

Lidernenhütte SAC im Winter: Ihr Hüttenwart, Pius Fähndrich, erzählte anschaulich über das Leben auf SAC-Hütten.

Die Grussbotschaft des SAC-Zentralvorstandes wurde von Zentralpräsident Franz Stämpfli überbracht. Er benutzte die Gelegenheit, um eine Standortbestimmung vorzunehmen.

Foto: Archiv Pius Fähndrich

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