Gipfelglück statt Handysucht
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Gipfelglück statt Handysucht

«Ou, i mag nid ga tschumplen, das ischt lengwiilig!» Solche und ähnliche Sätze gehörten zu meinem Standardrepertoire, wenn meine Eltern beabsichtigten, mich ich als kleinen Buben auf eine Wander- oder Bergtour mitzunehmen. Damals bevorzugte ich oft ein gemütliches Wochenende zu Hause, statt die Freizeit in den Bergen zu verbringen.

Nun mit drei Jahrzehnten Distanz kann ich sagen, dass meine damaligen Aktivitäten in den Bergen zu den schönsten Kindheitserinnerungen gehören. Seien es Wanderungen mit der ganzen Familie, Klettertouren mit dem Vater, Touren mit der JO oder die Kinderbergsteigerlager, die ich trotz anfänglich grossem Heimweh geniessen konnte. Nun trauere ich den verpassten Möglichkeiten nach: Es gibt letztendlich nichts Schöneres und Abwechslungsreicheres, als die Freizeit draussen in der Natur zu verbringen.

Auch wenn die Verlockungen der digitalen Welt den Kindern und Jugendlichen manchmal den Kopf verdrehen, ab und zu eine Pause von Handy und Tablet schadet nicht – im Gegenteil. In den Bergen werden andere Sinne aktiviert. Man lernt Trittsicherheit, spürt den rauen Felsen oder hat einfach Spass beim Stauen eines Bergbaches. Es ist nicht immer einfach, Kinder von den Vorzügen einer Alpinlandschaft zu überzeugen. Bei mir jedenfalls war aber die anfängliche Skepsis auf einer Tour oder in einem Kletterlager jeweils schnell verflogen, und ich kehrte hellbegeistert zurück.

Darum meine Bitte an Eltern: Motiviert eure Kinder zum Bergsteigen! Nehmt sie auf eure Bergtouren mit, schickt sie in ein Kinderbergsteigerlager, oder lasst sie an einem der zahlreichen Angebote des SAC teilnehmen. Lasst euch nicht entmutigen, falls die Kinder nicht von Anfang an vom Bergsport begeistert sind. Manchmal muss man ihnen zu ihrem Glück verhelfen. Sie werden es euch später danken, denn an ein schönes Gipfelerlebnis erinnert man sich im Gegensatz zu einem Tag vor dem Computer ein Leben lang.

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