Gleiches Recht für alle?
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Gleiches Recht für alle?

Am Donnerstag, 4. Mai 2000, wollten wir- eine Gruppe von Skitourenfahrern - in Begleitung eines Bergführers von Zermatt zum Klein Matterhorn gelangen. An der Kasse der Talstation mussten wir vernehmen, dass der Betrieb Trockener Steg-Klein Matterhorn wegen dringender Reparaturarbeiten an der Bergstation eingestellt sei, obschon im offiziellen Kursbuch die Revision erst ab 25. Mai vorgemerkt war. Die Kassierin machte uns auf eine Transportmöglichkeit per Ratrac aufmerksam, die wir dann - gegen Bezahlung von Fr. 25. pro Person ab Trockener Steg - auch wahrnehmen wollten. Als wir die Billette gelöst und bezahlt hatten, hiess es dann plötzlich, die Fahrgelegenheit dürften nur Gäste in Begleitung einheimischer Führer benutzen! Wir gaben die bereits gebuchten Billette zurück und fuhren mit neu gelösten Karten bis Trockener Steg. Nach einer kurzen - dafür 10 Franken teuren - Skiliftfahrt standen wir auf knapp 3200 m, montierten die Felle und stiegen zu Fuss der Piste entlang zum Breithornplateau auf, während die Zermatter Führer per Pistenfahrzeug in kurzer Zeit diese Höhe mühelos erreichten. Die Konsequenz der verlorenen zwei Stunden für uns: Der warmen Witterung wegen mussten wir auf den geplanten Gipfel verzichten, legten die Abfahrt vom Schwarztor im 40 cm tiefen Nassschnee zurück und stiegen in der heissen Nachmittagssonne zur Monte-Rosa-Hütte auf, wo die andern Tourenfahrer schon längst beim gemütlichen Bier sassen und erst noch eine Gipfelbesteigung hinter sich hatten. Frustriert mussten wir feststellen, dass es offenbar verschiedene Gästekatego-rien gibt und dass selbst Schweizer Bergführer diskriminiert werden, falls sie nicht die Gunst haben, Einheimische zu sein.

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