Kartographie im Umbruch
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Kartographie im Umbruch

Internationaler Kartographie-Kongress vom 13. bis 15. Mai 1996 in Interlaken Zum zweitenmal nach 1978findet 1996 in Interlaken ein internationaler Kongress für Kartographie in der Schweiz statt. Unter dem Motto « Kartographie im Umbruch: Neue Herausforderungen, neue Technologien » diskutieren Fachleute, namhafte Wissenschaftler, Wirtschaftsexperten und Politiker über die Zukunft des Mediums Karte. Parallel zum Kongress bietet eine technische Ausstellung Einblicke in die neuesten Entwicklungen. Ergänzt wird die Veranstaltung mit einer breit angelegten Kartenausstellung. Bundesrat Kaspar Villiger hält die Festansprache. Der Kongress ist öffentlich.

Karten - mehr als nur Datenspeicher Für Alpinisten sind genaue und zuverlässige Karten nach wie vor eine unabdingbare Voraussetzung für die Planung einer Tour und für die Orientierung unterwegs. Es ist klar, dass an der heutigen Qualität keine Abstriche gemacht werden sollten. Neue Methoden bei der Herstellung und Geräte für die Positionsbestimmung erweitern aber die Anwendungsmöglichkeiten enorm.

Karten - nicht nur auf Papier Schon vor einigen Jahren hat sich die Kartographie auf den Weg in die digitale Zukunft gemacht. Bereits haben sich in der Schweiz viele Karto-graphie-Betriebe, Ämter, Ingenieurbüros sowie Betreiber von Geographischen Informationssystemen auf die neuen Technologien eingestellt und arbeiten an Lösungen für die Zukunft. So ist das Medium Karte längst nicht mehr nur als ein Stück Papier zu verstehen, topographische Daten auf CD-ROM oder Navigations-systeme für den täglichen Gebrauch sind keine Utopie mehr.

Beim Ausmessen der Luftbilder wird die Geometrie der neuen Elemente fest-gelegt,t; Swiss Quality auf dem Prüfstand Noch gibt es ihn, den Kartographen, der sein Handwerk mit Ziehfe-der und Gravurring erlernt hat. Der weltweit anerkannte Ruf der Schweizer Karten wurde durch diese Fachleute geschaffen. Behörden und private Betriebe sind bestrebt, die Qualität zu erhalten. Die Umbruchphase, in der die Kartographie sich zur Zeit befindet, kann man auch als Prüfstand für die Qualität bezeichnen. In Interlaken wird man sicher viele neue Erkenntnisse gewinnen, und der Weg in die Zukunft wird mit klareren Konturen ausgestattet.

Der Kongress Mehrere hundert Kartographen und Kartenfreunde treffen sich zwischen dem 13. und 15. Mai im Casino Kursaal in Interlaken. Im Vortragsprogramm werden die verschiedenen Aspekte der heutigen und künftigen Kartographie beleuchtet. Neben über dreissig Referaten befassen sich die vier Hauptvorträge denn auch mit der zukünftigen Verantwortung und Aufgabenstellung. Es sind dies:

Bei schlechter Sicht können die Karte und die Instrumente für einen Skitourenfahrer lebenswichtig werden.

- Geographische und/oder kartographische Informationssysteme?

-Anspruch und Stellung der Kartographie in der GIS-Welt - Kartographische Modellierung -Integrierte Herstellung und Nutzung von Kartensystemen - Attraktive Karten - ein Plädoyer für gute Kartengraphik.

Auf Exkursionen am 16. und 17. Mai haben die Teilnehmer Gelegenheit, Betriebe und Landschaften zu besichtigen.

In einem späteren Artikel sollen die für Alpinisten wesentlichen Ergebnisse des Kongresses zusammengefasst werden.

Informationen Interessenten erhalten weitere Auskünfte vom Sekretariat Kartographiekongress 1996, c/o Nagra, Hardstrasse 73, CH-5430 Wettingen, Telefon: 056/437 1111, Fax: 056/437 13 44.

Martin Gurtner, Wabern ( Be )

lus dem Clubleben

f'tta del club

santes Bulletin für einen Lawinenkurs! Ein wirklicher Glücksfall für den CC-Lawinenkurs vom 12. bis 14. Januar auf dem Simplon.

Ein interessanter und ausgezeichnet organisierter Kurs Bereits am Freitag abend haben sich die 37 Kursteilnehmer im Simplon Hospiz eingefunden. Auf das Abendessen folgte eine Theoriestunde über die medizinischen Probleme der Hypothermie und der Erfrierungen: Wie soll man sich verhalten und was macht man mit Menschen, die eine derartige Verletzung erlitten haben? Dr. Wiget aus Vissoie hat diesen Unterricht mit viel Enthusiasmus und Humor erteilt.

Der Wechsel zwischen Theorie und praktischen Übungen im Gelände erwies sich als positiv für den Kurs. Beispiele der im theoretischen Unterricht behandelten Themen: die besonderen Eigenschaften des Schnees und seine Veränderungen, die Interpretation des Lawinenbulletins, die sogenannte 3x3-Methode, das richtige Verhalten bei einem Lawinenniedergang. Die praktischen Übungen wur

fie du club

CC-Kurs 96104 vom 12. bis U. Januar 1996 Interessante Kursbedingungen Das Lawinenbulletin vom Freitag, dem 12. Januar 1996, meldete unter andern « erfreulichen » Dingen: Im Süden weiterhin grosse Schneebrettgefahr. Die Südabdachung der Alpen hat erneut 30 bis 70 cm Neuschnee erhalten. Die Neuschneemenge der letzten beiden Tage erreicht damit oberhalb von 1500 m 50 cm bis 100 cm. Die nur schwache Verfestigung der Schneedecke wird durch die hohen Temperaturen zusätzlich beeinträchtigt. Es ist mit dem Abgang zahlreicher spontaner Lawinen zu rechnen, vor allem in jenen südlichen Regionen mit reichlichem Schneefall. Simplon, Tessin, südliches Graubünden: grosse Schneebrettgefahr. Und so weiter. Wenn das Lawinenbulletin für ein Wochenende, an dem eine Tour im Simplongebiet geplant ist, so « ermutigend » klingt, würde jeder vernünftige Tourenleiter eine andere Route wählen oder zum Langlauf in den Jura gehen! Aber welch interes- Wind mittlerer Stärke genügt bereits, um den Schnee zu verfrachten und gefährliche Triebschnee- mengen anzuhäufen, die ein Schneebrett auslösen können.

den in Gruppen, jeweils in Begleitung eines Bergführers, ausgeführt. Wir haben Schneeprofile und Rutschkeile, Routenwahl und Orientierung im Nebel und mehrfach die Suche von Lawinenopfern mit dem Lawinensuchgerät geübt, ausserdem wurde sogar ein Unfall mit drei Verschütteten simuliert.

Mir persönlich hat das « Wumm », das den ganzen Samstag im Gelände zu hören war, starken Eindruck gemacht. ( « Wumm » ist das Geräusch der aus der Schneedecke bei der Belastung durch einen Skifahrer aufsteigenden Luft. Es bedeutet: Lebensgefahr !) Ich habe ausserdem feststellen müssen, dass es nicht einfach ist, bei Nebel eine Route zu wählen und eine gleichmässige Spur einzuhalten. Die Kursteilnehmer waren an dem von der Instruktoren-Gruppe erteilten Unterricht und deren Demonstrationen sehr interessiert.

Dieser Kurs ist für alle bestimmt, die sich ihrer Sektion für die Ausbildung der Mitglieder zur Verfügung stellen wollen. Er bietet jedem die Möglichkeit, vorhandene Kenntnisse Neuschneefälle bedeuten oft, dass die Lawinengefahr zunimmt. Beim Spuren kann man dann das charakteristische « Wumm » hören, das in ganz besonderem Masse auf eine bedrohliche Schneebrettgefahr hinweist.

über Schnee, Lawinen und das Gebirge aufzufrischen oder neue zu erwerben. Wir haben bei dem Kurs eine Gruppe von begeisterten und sehr kompetenten Instruktoren erlebt. Ihnen sei an dieser Stelle für die ausgezeichnete Organisation des Kurses, die Qualität ihres Unterrichts und ihren Einsatz für den SAC gedankt. Ausserdem ganz herzlichen Dank an Max Vogt, der während mehrerer Jahre diesen Kurs organisiert und jetzt seine Aufgabe an François Byrde weitergegeben hat. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr vom 1O. bis 12.. " " .Januar auf dem Simplon!

Pierre-Alain Cirardin, Sektion La Dole ( üund Sportlern erlauben, das Vergnügen einer Leistung in idyllischer Umgebung zu geniessen. Für 90 % der Teilnehmer, darunter einigen aus dem benachbarten Frankreich und auch aus Zürich, war es der Tag ihrer « Schneeschuh-Taufe ». Andere haben ihre Praxis als Orientierungsläufer damit begonnen, sich da und dort zu verirren, falschen Spuren zu folgen und damit die Laufstrecke zu verlängern oder ganz einfach das Stempeln am Posten zu vergessen. Aber wenn auch manche die Orientierung verloren haben, so hat doch niemand das Lachen und die gute Laune eingebüsst.

Eine andere und ökologisch vertretbare Sportart Eine in Frankreich von den Professionnels Associés de la Montagne ( PAM ) durchgeführte Umfrage zeigt, dass 75 % der Winter-Touristen sich nicht auf das Skifahren beschränken wollen und auch an andern Sportarten interessiert sind. Das Schneeschuhlaufen entspricht ihren Wünschen und zugleich einer ökologischen Zielrichtung; es ist gesund, gesellig und zugleich wenig kostspielig. Wer es ausüben will, muss jedoch aufmerksam darauf achten, mögliche Schäden - zum Beispiel an den jungen Trieben der Bäume - und auch Störungen - vor allem ein Aufschrek-ken des Wildes in dessen winterlichen Rückzugsgebieten - zu vermeiden. Dazu dürfen, auch wenn die Pulverschneehänge die Eingeweihten anziehen, das Lawinenrisiko und andere alpine Gefahren nicht ausser acht gelassen werden.

Ein Sport für jeden Geschmack Der Erfolg dieses ersten Orientie-rungslaufs in Les Paccots bestätigt das Interesse an diesem neuen Sport, des-

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