Krakauer, Jon: In eisige Höhen. Das Drama am Mount Everest
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Krakauer, Jon: In eisige Höhen. Das Drama am Mount Everest

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schuld und schrieb, um ihr zu entkommen, das Geschehen nieder.

Into Thin Air hatte Erfolg, werden doch demnächst in Nordamerika eine Million Exemplare abgesetzt sein. Li-zenznehmer Malik bringt nun 50 000 Stück der deutschen Ausgabe auf den Markt.

Ich denke, auch hier wird Krakauers In eisige Höhen - so der flache Verkaufstitel des von Stephan Stee-ger gut übersetzten Reports - als eine Art « Outing mit Superkick » gelobt werden. Denn es gibt schon was her, wenn im Everest-Basislager « ausser-eheliche Zusammenkünfte » stattfinden, oder der Bergführer Rob Hall, halb erfroren am Südgipfel liegend -er wird dort zugrunde gehen - seiner in Neuseeland lauschenden schwangeren Frau per Satellitenfunk Trost spendet: « I love you. Please don't worry too much. » Grenzbereich hautnah? Nein, Jon Krakauer treibt kein spekulatives Spiel mit Gefühlen. « Ich wollte », erklärt er, « dass mein Bericht eine rohe, unnachsichtige Ehrlichkeit ausstrahlt. » Dies ist ihm gelungen.

Krakauer, dessen Alaskawerk Into the Wild vor zwei Jahren aufhorchen liess, war vom Magazin OUTSIDE nach Nepal geschickt worden, um die Vermarktung des Mount Everest zu beobachten. 65 000 Dollars kostete jeder Platz in Bob Halls Unternehmen « Adventure Consultants », das mit der Firma « Mountain Madness » eines gewissen Scott Fisher konkurrierte. Beide scheiterten im Orkan. Ein Teil ihrer Klientele fiel Temperaturen von minus 40 Grad und dem durch extrem dünne Luft beschleunigten Kräftezerfall zum Opfer.

Hall, Andy Harris, Fisher, Doug Hansen, die Japanerin Yasuko Namba, zwei Sherpas sowie fünf weitere Männer wurden vom Everest innerhalb weniger Tage regelrecht kaltge-macht. Ging ihr Tod nur aufs Konto objektiv messbarer Faktoren wie Sauerstoffarmut und Sturm?

Weshalb wurde Sandy Hill Pitt-man, exzentrische Millionärin und Kletterdame der US-Schickeria wider jede Vernunft zur Spitze gezerrt? Warum hatte Namba offenbar kaum Erfahrung mit Steigeisen, durfte aber dennoch den Khumbugletscher und die Lhotsef lanke queren? Woran lag es, dass zwischen Süd- und Hauptgipfel keine Seile fixiert waren oder sich am HillarystepSteilstufe vor dem Gipfel ) Staus bildeten? Gab Rob Hall individuellem Druck nach, um vom kompletten Triumph seiner Crew geschäftlich zu profitieren und « vergass » die Umkehrzeit?

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