LVS-Geräte im Test
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LVS-Geräte im Test

Wie bereits in den Vorjahren hat die Sicherheitsforschung des Deutschen Alpenvereins alle aktuellen ­Lawinen-verschüttetensuchgeräte einem Standardtest unterzogen.

Die Sicherheitsforschung des Deutschen Alpenvereins (DAV) hat 14 Lawinenenverschüttetensuchgeräte von fünf verschiedenen Herstellern getestet. Unabhängig von den verschiedenen technischen Ansätzen der Geräte wurde das Verhalten in allen Suchphasen (Signalsuche, Grobsuche, Feinsuche) untersucht. Ausgeklammert wurde die Punktortung, da hier normalerweise die Lawinensonde und nicht das LVS zum Einsatz kommt.

Das Expertenteam um Bergführer Florian Hellberg und Physikerin Sophia Steinmüller nahm dabei teure Topgeräte ebenso unter die Lupe wie die von vielen Herstellern angebotenen abgespeckten Varianten im mittleren Preissegment. Dabei schnitten die erschwinglicheren Modelle in vielen Kategorien ähnlich gut ab wie die technisch ausgefeilteren Geräte.

 

Abgespeckte Variante besser

Einen Unterschied konnten die Tester vor allem in Situationen feststellen, in denen es zu einer Signalüberlagerung kommt. Die Spezialfunktionen der Topgeräte könnten nur von sehr geübten Anwendern ausgespielt werden, kommen die Tester zum Schluss. Für normale Wintersportler seien auch Modelle mit weniger Spezialfunktionen gut geeignet, da sie übersichtlicher und in der Bedienung weniger komplex seien.

Dies zeigt sich etwa bei den beiden neuen Modellen von Arva: Sowohl in der Grobsuche als auch in der Mehrpersonenverschüttung schnitt hier die abgespeckte Variante «Neo» besser ab als das Topgerät «ProW».

Fast alle der getesteten Modelle verfügen über drei Antennen. Diese Technologie habe sich heute durchgesetzt, so die Tester. Das «Freeride» von Pieps sei das einzige Gerät mit Einantennentechnologie – diese beurteilen die Experten als veraltet.

Es wird empfohlen, Geräte, die schon länger auf dem Markt sind, mit Software-Updates auf den neuesten Stand zu bringen. So hat Mammut für das «Pulse» mit der Version 4.0 ein Update her­ausgegeben. Die wesentliche Neuerung ist eine geführte Feinsuche: Mit einer Pfeilführung wird der Sucher über die beiden Feinsuchachsen geleitet und das Signalmaximum für die Puls­ortung ermittelt.

 

Vorsicht bei Suchstreifenbreite

Auch Ortovox bietet für die Modelle «S1+» und «3+» Updates, für das «Zoom+» wurde eine neue Software herausgebracht. Damit werde die Feinsuche leicht verbessert, so das Urteil der Experten.

Positiv bewerten sie die neuen Modelle «DSP Pro» und «DSP Sport» von Pieps. Die Geräte funktionierten bei der Signal- und Grobsuche eindeutig und zuverlässig, Schwächen gebe es allerdings bei der Mehrpersonenverschüttung. Nicht getestet wurde das «Vektor», das wegen Funktionsstörungen in der Praxis vom Hersteller vom Markt genommen wurde.

Zur Vorsicht mahnt das DAV-Team bei der vom Hersteller angegebenen Suchstreifenbreite. In ungünstigen Lagen sei diese oft unrealistisch hoch. Wer sein Gerät nicht sehr gut kenne, solle weiterhin in Streifen von 20 Metern Breite suchen, so der Rat der Experten.

Bei allem technischen Fortschritt sei zu bedenken, dass ein gutes LVS allein noch keine Sicherheit biete, so der Bericht: «Jedes Gerät ist nur so gut wie sein Benutzer.»

Geräte im Detail

Ein detaillierter Bericht zu Test-methoden und allen untersuchten Geräten findet sich online auf der Website des DAV: www.alpenverein.de/bergsporticherheit

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