Maobadi-Aktivitäten in Nepal. Unsicherheit hält an
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Maobadi-Aktivitäten in Nepal. Unsicherheit hält an

Maobadi-Aktivitäten in Nepal. 1

Unsicherheit hält an

Nach ergebnislos verlaufenden Verhandlungen zwischen Regierung und Maobadi besetzten die Rebellen weitere Distrikte in Ostnepal und in unmittelbarer Nähe von Pokhara. Die Lage in den betroffenen Gebieten ist als unsicher zu beurteilen.

Die Bevölkerung Nepals hatte viel Hoffnung in die Verhandlungen zwischen der Regierung und den Maobadi gesetzt. Nachdem die vierte Gesprächsrunde im November 2001 aber platzte, besetzten die Rebellen sofort die für den Tourismus wichtigen Distrikte Solukhumbu ( Everestgebiet ), Bhojpur und Sankhuwasabha ( Makalu ) in Ostnepal. Weitere Aktivitäten wurden auch aus den Distrikten Syanja und Tanahu in unmittelbarer Nähe von Pokhara bekannt.

Widersprüchliche Meldungen In den Medien wurden Schreckensmel-dungen verbreitet, wonach die Armee im Solukhumbu-Distrikt über 200 Maoisten getötet hätte. Zuverlässige Informanten aus den betroffenen Regionen, die in die Hauptstadt geflüchtet sind, bezweifeln dies: Die Maoisten greifen niemals in so grosser Zahl an, ihre Akti-vistenzellen umfassen in der Regel zwischen fünf und fünfzehn Mitglieder, die aber ausserordentlich schlagkräftig und effektiv arbeiten. Man muss jedoch wissen, dass die Armee keinen Unterschied macht zwischen Maoisten und der Lokal-bevölkerung, die diese – meist unfreiwillig – beherbergt. Unter den Opfern befinden sich deshalb viele völlig Unbeteiligte und Unschuldige. Die Maoisten behaupten sich offenbar trotz Armee-einsatz in den neu eroberten Distrikten. Von tätlichen Übergriffen auf Touristen ist bislang nichts bekannt, manchmal werden jedoch von Gruppen hohe « Schutzgelder » verlangt. Vorsicht geboten Der Sankhuwasabha-Distrikt ( Aruntal, Weg zum Makalu ) und der südliche Teil des Solukhumbu ( Lamjura, Salleri, Phaphlu, Tragsindo ) sind in den Händen der Rebellen, der nördliche, touristisch interessantere Teil gehört derzeit noch zu den Zonen, die von der Regierung kontrolliert werden. So kann der Trek 1 Vgl. die Alpen 9/2001

NEPAL

Von den Maoisten beherrschte Gebiete ( Stand Januar 2002 )

Von der Regierung kontrollierte Gebiete Kathmandu

Pokhara Bardiya Mustang

Biratnagar

Chitwan Annapurna Makalu Kangchenjunga Langtang Manaslu Helambu

Nepalganj

Dolpo Jumla Saipal Humla Dhaulagiri Dang Solu Namche Fo to :B er nh ar d Ru dolf Ba nz ha f Foto: Bernhard Rudolf Banzhaf DIE ALPEN 2/2002

von Luglha nach Namche und weiter zum Everest-Basislager derzeit noch begangen werden. Die Situation kann sich jedoch relativ schnell ändern. Bei der Planung von Expeditionen und Wanderungen in den betroffenen Distrikten ist deshalb generell Vorsicht geboten. Der Rest der touristisch stärker frequentierten Regionen ist nach wie vor unter Kontrolle der Regierung. a

Bernhard Rudolf Banzhaf, Saas Fee

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