Messner, Reinhold: Die Grenzen der Seele wirst du nie finden. Michael Albus im Gespräch mit einem modernen Abenteurer
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Messner, Reinhold: Die Grenzen der Seele wirst du nie finden. Michael Albus im Gespräch mit einem modernen Abenteurer

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Messner, Reinhold: Die Grenzen der Seele wirst du nie finden. Michael Albus im Gespräch mit einem modernen Abenteurer

Herder Verlag, Freiburg 1996. Fr. 16.80 Dieses Buch über ( und mit ) Reinhold Messner war überfällig. Klein und bescheiden kommt es daher, im Gegensatz zu vielen eigenen Werken Messners, die oft viel mehr versprechen, als sie halten. In diesem Taschenbuch der Reihe « Herder-Spek-trum » befragt der ZDF-Journalist Michael Albus den « Abenteurer » ( Untertitel ) und « Grenzgänger » ( Eigenurteil ) Reinhold Messner. Das Gespräch schlägt den Bogen von Messners Heimat im Villnösstal, seinem sozialen Umfeld, seiner Familie, seiner schulischen und beruflichen Laufbahn über Themen wie Treue, Partnerschaft, Gott, Rollenbilder bis hin zum Selbstbild Messners.

Messner zeigt sich im Gespräch mit Albus - die beiden kennen sich gut -offen und feinfühlig. Es hat sich gelohnt, diese Gespräche niederzuschreiben, die angesprochenen Themen werden facettenreich dargestellt. Kein slogandreschender Show-man zeigt sich hier, sondern der differenziert argumentierende und reflektierende Mensch Messner. Seine Charakterisierung der eigenen Heimat und der Familie klärt vieles im Persön-lichkeitsbild Messners. Aber auch seine Beurteilung der heutigen gesellschaftlichen Situation in Südtirol sowie die Kritik daran nimmt man Messner in dieser Form sofort ab. Da spricht der Zeitgenosse, der zwar kein Blatt vor den Mund nimmt, aber auch nicht aus einer übertriebenen persönlichen Betroffenheit heraus um sich schlägt.

Klärend wirkt manchmal auch, was unklar bleibt. Messners - beinahe uneingeschränkte - Bewunderung für den Bauernstand beispielsweise reicht so weit, dass in seinem Pass heute « Bergbauer » steht. Weshalb, bleibt unklar. Seine Beschäftigung mit diesem Themenkreis bleibt diffus, was treibt ihn dazu, ständig Geld in den schlosseigenen Hof « hineinzubut-tern », um dessen Verluste zu decken?

Wie auch immer, der Klappentext des Buches verheisst « ein faszinierendes Porträt eines Grenzgängers ». Das ist fast zu bescheiden. Es ist eine Fundgrube, nicht nur für Messner-Fans.

Peter Donatsch, Maienfeld

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