Natur – Erlebnis und Konsumgut. Konflikte zwischen Naturschutz und -sport
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Natur – Erlebnis und Konsumgut. Konflikte zwischen Naturschutz und -sport

Montagne e ambiente

Montagnes et environnement

Konflikte zwischen Naturschutz und -sport

Natur – Erlebnis und Konsumgut

Etliche Outdoor-Sportarten zeigen eine Entwicklung hin zum Breitensport. Dies führt vermehrt zu Konflikten mit Naturschutzanliegen. Um zu verhindern, dass diese Konflikte sich weiter verschärfen oder gar zu Verboten führen, erarbeiteten Fachleute und Natursportverbände erste Handlungsgrundsätze.

Der SAC setzt sich schon seit langem für ein rücksichtsvolles Miteinander von Sport und Natur ein und bemüht sich, entsprechend auf seine Mitglieder einzuwirken. 1 Das reicht jedoch nicht aus. So zeigte gerade das boomende Schneeschuhwandern, dass es auch notwendig ist, über den SAC hinaus eine breite Öffentlichkeit zu erreichen. Einer solchen Erweiterung und einer breiteren Sensibilisierung von Natursportlern diente ein internationales Fachseminar vom November 2005 in Basel unter dem Titel Erlebnis – Konsumgut Natur, verehrt, verzehrt. Neue Wege der Sensibilisierung von Freizeitaktiven. 2

Gemeinsam mit Outdoor-Branche

Die wichtigsten Resultate der Tagung sind nun im aktuell erschienen Tagungs-band 3 zusammengefasst. Zentral war die Erkenntnis, dass eine Sensibilisierung der Sportler den Einbezug der gesamten Outdoor-Branche voraussetzt. Nur wenn Ausrüster und Anbieter mit den Sportverbänden und Naturschützern zusammenarbeiten, kann bei den Sportlern eine Einstellungs- und Verhaltens-änderung erreicht werden. Und diese ist, laut den Erkenntnissen der Tagung, zentral, um einer Verschärfung von Konflikten zwischen Sport und Naturschutz vorzubeugen.

Dialog und Erfahrungsaustausch

Zuerst gilt es aber noch, sich hartnäckig haltende Feindbilder bei Natursportlern und -schutzvertretern durch vertieften Dialog und Erfahrungsaustausch abzubauen. So wäre es zum Beispiel nötig, dass der Kletterer dem Naturschützer über die Schulter schaut und umgekehrt. In diesem Bereich geht der SAC schon seit Jahren aktiv mit gutem Beispiel voran. Er will das Engagement aber verstärken und andere Sportverbände mit einbeziehen.

Infos für umweltbewusste Sportler

An der Tagung wurde auch das neue Internetportal www.natursportinfo.ch vorgestellt, das laufend ausgebaut wird. Dieses Internetportal basiert auf der schon seit drei Jahren bestehenden deutschen Seite www.natursportinfo.de. Es bietet für sämtliche Natursportarten Informationen zur Sportart selbst, zu deren Naturraumnutzung, den Eigenheiten der benutzten Naturräume, ihrer Flora und Fauna sowie zu den möglichen negativen Folgen einer falschen natursport-lichen Nutzung. Ferner sind Lösungs-wege, Lenkungsinstrumente, Literaturhinweise sowie eine « Konfliktlösung-Toolbox » vorhanden. Das Aufschalten einer französischen Version ist geplant. a Jürg Meyer, Bereichsleiter Umwelt 1 Z.B. mit der Kampagne « Naturverträgliche Wintertouren » 2 Die Fachtagung wurde vom SAC in enger Zu- sammenarbeit mit dem deutschen Bundesamt für Naturschutz BFN durchgeführt. 3 Erlebnis – Konsumgut Natur, verehrt, verzehrt. Neue Wege der Sensibilisierung von Freizeitaktiven, Schriftenreihe des BFN 2006, Bezug über Geschäftsstelle des SAC, Monbijoustrasse 61, Postfach, 3000 Bern 23 Variantenfahren oder « Freeriden » findet unter Skifahrern und Snowbardern immer mehr Anhänger. Besonders unterhalb der Waldgrenze kann dies zu Konflikten führen. Lieber jetzt bei der Erschliessung und Benutzung von Natur-räumen rücksichtsvoll sein und Grenzen akzeptieren – als später mit Verboten konfrontiert sein.

Fotos: Archiv Jürg Meyer Gratwanderung zwischen Nutzen und Schützen: Der SAC ist für seine Verdienste ausgezeichnet worden. Hier am Schaligrat, links im Hintergrund das Matterhorn Ein warmes Jahrhundert: Der Feegletscher, aufgenommen in den Jahren 1919 ( l. ) und 2000

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