Präsidentenkonferenz 2005. Hüttenreglement und Fortbildung Tourenleiter
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Präsidentenkonferenz 2005. Hüttenreglement und Fortbildung Tourenleiter

Präsidentenkonferenz 2005

Zur Präsidentenkonferenz 2005 in Bern versammelten sich am Samstag, 12. November, 98 Sektionspräsidenten und -präsidentinnen im Haus des Sports in Bern. Sie diskutierten das Budget und die Jahresplanung 2006, aber auch das neue Hüttenreglement und die Aus- und Fortbildungspflicht für Tourenleiter.

Zentralpräsident Frank Urs Müller eröffnete die Tagung mit einem Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse, die die ersten fünf Monate seiner Präsidentschaft prägten: das Klettersteigforum Engelberg, die Gründung der Stiftung Alpine Rettung Schweiz und die Diskussion rund um KWO plus. Als Sprecher der Geschäftsprüfungskommission nahm Werner Frick zum « sorgfältig geplanten » Budget des SAC Stellung. Er erläuterte die geringen, durchaus gerechtfertigten Abweichungen von der Mehrjahresplanung. Dem Zentralvorstand bleibe die Aufgabe, sich in den nächsten Monaten mit der Höhe der Reserven des Clubs zu beschäftigen. Im Übrigen begrüsste Werner Frick die für 2006 geplante Fusion von Ausbildungs-, Touren- und Jugendkommission zu einer einzigen Bergsportkommission, was die Effizienz in diesem Bereich verbessern werde.

Budget und Jahresplanung 2006

Sowohl die Jahresplanung als auch das Budget 2006 gaben Anlass zu Diskussionen. Auf Verständnis stiessen der Wunsch des ZV, den Skialpinismus mit den für die Weiterentwicklung nötigen Mitteln zu versehen und die Integration in eine von der Swiss Olympic unterstützten Sportkategorien zu beantragen. Dies traf auch für die Aufstockung des ZV-Bud-gets als Folge der massiv höheren Versicherungsprämien zu. Die vier Hütten-ausbau- und -sanierungsprojektecabane des Vignettes, Sewen-, Almageller- und Medelserhütte – wurden fast einstimmig angenommen. Zugestimmt wurde auch dem weiteren Vorgehen beim Neubauprojekt Monte-Rosa-Hütte: Die Bauarbeiten werden erst aufgenommen, wenn die Finanzierung der Hälfte der Kosten vonseiten der ETH Zürich gesichert ist. Für eine engagierte Diskussion sorgte dann das Budget des Ressorts Umwelt. Die Sektion Mythen verlangte im Namen der Innerschweizer Sektionen, das Budget 2006 auf der Höhe von 2005 zu belassen. Der Antrag wurde schliesslich mit 51:33 Stimmen bei 8 Enthaltungen abgelehnt. Christian Gysi, ZV-Ressortleiter Umwelt, hatte vorgängig die Bedeutung einer Fachstelle « Natursport-Natur-schutz » erläutert. Als in Fragen von freiem Zugang kompetente Organisation beteilige sich der SAC an zahlreichen grossen Projekten, die die nachhaltige Entwicklung von Bergsportarten ermöglichen sollen, was den SAC-Mitgliedern wichtig sei.

Aus- und Fortbildungspflicht für Tourenleiter

Ausführlich diskutiert wurde auch die Aus- und Fortbildungspflicht für die Tourenleiter. Die von Brigitte HoldereggerMüller präsentierte Vorlage bezweckt eine Verbesserung der Sicherheit auf Touren, die Positionierung des SAC als verantwortungsvollen und risikobe-wussten Verband sowie die Vertiefung der Kenntnisse der Tourenleiter. Die Intensive Diskussionen belebten die PK 2005. Zustimmung erhielten u.a. die fünf vorgelegten Hüttenumbau-, -ausbau- und -neubaupro-jekte.

Am 12. November 2005 versammelten sich die Präsidentinnen und Präsidenten von 98 SAC-Sektionen im Haus des Sports in Bern zu ihrer alljährlichen Konferenz.

Fotos: Dieter Spinnler kleinen Sektionen sind aufgerufen, sich für Fortbildungskurse mit anderen Sektionen zusammenzuschliessen. Da die definitive Einführung für das Jahr 2010 geplant ist, verbleibt den Sektionen ausreichend Zeit für die Umstellung. Die Vernehmlassung des neuen Reglements bei den Sektionen dauert bis zum 31. Januar 2006. Die Abgeordnetenversammlung 2006 wird dann über die Einführung dieser Fortbildungspflicht befinden.

Das neue Hüttenreglement

Nach der Präsentation des neuen Stan-dardwerks aus dem SAC-Verlag Wintersport – Technik, Taktik, Sicherheit ging die Diskussion mit dem Thema Hüttenreglement weiter. Das Ziel dieses Reglements ist: den Unterhalt der 153 SAC-Hütten sichern, Subventionen mit einer Bedarfsanalyse und einem Anreizsystem verknüpfen, den Hüttenfonds auf der Basis einer Prozentabgabe äufnen, flexible Preise einführen und schliesslich die Administration vereinfachen. Die Flexi-bilisierung der Preise scheint bei den Sektionspräsidenten und -präsidentin-nen auf guten Boden zu fallen, solange diese transparent bleibt, nicht zum Wildwuchs führt und die Rabatte für die ganze Schweiz vereinheitlicht werden. Bezüglich des Modellpachtvertrags sind hingegen Bedenken geäussert worden, weil sich dadurch insbesondere die zwischen den Hütten bestehenden Unterschiede zu wenig berücksichtigen lassen.

Tour d' horizon der Ressorts

Der Tag ging mit einem Tour d' horizon durch die verschiedenen Ressorts zu Ende. Catherine Borel, ZV-Vizepräsiden-tin, stellte das mittelfristige Projekt des ZV « Mehr Frauen in den SAC » vor. Ziel ist, die Geschlechtervertretung des SAC – heute 29% Frauen und 71% Männer – besser den gesellschaftlichen Gegebenheiten – Schweizer Bevölkerung mit 51% Frauen und 49% Männern – anzupassen. Erster Schritt ist die Bildung einer Arbeitsgruppe, bestehend aus zwei Mitgliedern des ZV, zwei Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle und sechs Mitgliedern aus den Sektionen. Interessierte Personen können sich unter frauen(at)sac-cas.ch melden. Die Sektionen sind auch aufgerufen, unter dieser E-Mail-Adresse bereits bestehende Angebote, Vorschläge und Bedürfnisse speziell für weibliche Mitglieder zu melden.

Neu soll ab Sommer 2006 der Mitgliederausweis mit einer Kreditkarte kombinierbar sein. Die Stiftung Alpine Rettung Schweiz nimmt mit dem Geschäftsführer Andreas Bardill ihre Tätigkeit am 1. Januar 2006 auf. Schliesslich haben die Westschweizer Sektionen beantragt, es sei zu prüfen, ob der SAC die J+S-Orga-nisation auf politischer Ebene unterstützen könne, um weitere Sparübungen zu verhindern, die die Qualität des Betreu-ungspersonals und der Ausbildung der jungen Sportler reduzieren. Die nächste Abgeordnetenversammlung findet am Samstag, den 1O. Juni 2006, in Bern statt, die Präsidentenkonferenz am 11. November 2006, ebenfalls in Bern. a Karine Begey ( ü ) Frank Urs Müller begrüsste erstmals in seiner Funktion als SAC-Zentralpräsident die Sektionspräsidentinnen und -präsidenten.

Die Vizepräsidentin des ZV, Catherine Borel, stellt das Projekt des ZV « Mehr Frauen in den SAC » vor. Einer der ersten Schritte ist die Bildung einer Arbeitsgruppe. Willisauer Ringli und die neu geschaffene E-Mail-Adresse frauen(at)sac-cas.ch für das Projekt « Mehr Frauen in den SAC ». Ihre Gemeinsamkeiten: Was anfänglich hart erscheint, wird mit intensiver Beschäftigung weich und süss!

Fotos: Dieter Spinnler

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