Richtiges Verhalten bei Gefahrenstellen. Wichtig zu wissen
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Richtiges Verhalten bei Gefahrenstellen. Wichtig zu wissen

Richtiges Verhalten bei Gefahrenstellen

Bergwanderer sehen sich immer wieder mit spezifischen Gefahrenstellen konfrontiert. Wer aufmerksam beobachtet, gut informiert ist und sich entsprechend verhält, kann das Unfallrisiko beträchtlich mindern. Hier einige Tipps.

Bergbäche

Müssen sie weg- und steglos überquert werden, können Bergbäche gefährliche Fallen sein. Frühmorgens führen Bergbäche oft noch wenig Wasser, schwellen dann aber im Laufe des Tages ( mit der Schnee- und Gletscherschmelze ) an. Rasch fliessendes Wasser erzeugt einen grossen Druck und darf nicht unterschätzt werden! Besondere Vorsicht ist beim Betreten von glitschigen oder losen Fotos: Rober t Bösch Bergbäche, die weg- und steglos überquert werden müssen, können gefährliche Fallen sein. Besondere Vorsicht ist bei glitschigen oder losen Steinen geboten. Bergbäche mit Schneebrücken sind mit grosser Vorsicht zu überqueren. Bricht eine unterspülte Stelle ein, besteht die Gefahr, zwischen der eisigen Decke und dem Wasser eingeklemmt zu werden.

Steinen geboten. Einmal umgerissen, wird man von der Strömung erfasst und kann mit dem Kopf gegen Steine oder über eine Steilstufe gespült werden. Besonders tückisch können Bäche sein, wenn sie im Vorsommer noch unter einer Schneedecke liegen. Bricht man an einer unterspülten Stelle ein und wird unter die Schneebrücke gedrückt, besteht auch bei kleineren Wasserläufen akute Ertrinkungsgefahr. Solche Schneebrücken sind deshalb mit besonderer Vorsicht und mit entsprechenden Ab- städen zu überqueren. Alte Spuren geben noch keine Sicherheit, dass die Brücke trägt.

Mit Altschnee gefüllte Couloirs

Die Firn- oder Schneeoberfläche solcher Geländeeinschnitte kann sehr hart sein, und es besteht Absturzgefahr. Dabei wird die Gefahr noch weniger realisiert, wenn die schneebedeckte Zone nur wenige Meter breit und manchmal noch von alten, hangwärts abgeschmolzenen Fussspuren gequert wird. Nach einem Ausrutschen auf dem vor allem früh-morgendlich bisweilen steinharten Schnee gibt es ohne geeignete Hilfsmittel – und entsprechende Erfahrung – kein Halten mehr. Vor allem im Vorsommer kann deshalb auf solchen Touren ein Pickel nützliche Dienste leisten.

Steile Grashänge

Hier ist vor allem bei Nässe oder Neuschnee Vorsicht am Platz.. " " .B.is ein paar Wochen nach Verschwinden der Schneedecke kann der Graswuchs des Vorjahres noch hangabwärts gepresst sein. Selbst harte Schuhe greifen hier schlecht, und es besteht Absturzgefahr. An solchen Stellen muss man unbedingt auf dem Weg bleiben.

Steile Geröllhalden

Vor allem bei grosser Trockenheit kann ein solches Terrain pickelhart sein. Gleich wie bei steilen Grashängen bieten in diesem Gelände die heute weit verbreiteten Treckingschuhe zu wenig Halt. Wer solche Touren unternimmt, ist mit festen Bergschuhen wesentlich besser ausgerüstet. Zudem sollte man immer wieder kurz einhalten und hangabwärts schauen, um sich zu vergewissern, ob ein Rückzug möglich ist.

Geröllcouloirs

Steile Geröllcouloirs bilden sowohl Sammelbecken mit Trichterfunktion für den « natürlichen » Steinschlag aus nicht ein-sehbaren Zonen als auch Sturzbahnen für Steine, die innerhalb einer Begeher-gruppe ausgelöst werden. Solche Couloirs sollten möglichst gemieden bzw. zügig durchstiegen werden – auch bei einem Aufstieg, und gerade an solchen Stellen sollte möglichst ein Helm aufgesetzt werden. Ist man in einer Gruppe unterwegs, sollte man sich eng aufgeschlossen fortbewegen. Dadurch sind losgetretene Steine für die anderen Gruppenmitglieder weitaus weniger gefährlich.

Verlust des Weges

Besser eine Rückkehr auf dem bekannten Weg, als sich in unbekanntem Gelände durchschlagen zu wollen. Auch wenn damit ein neuerlicher mühsamer Aufstieg verbunden ist. Besonders gefährlich ist der Abstieg in von oben nicht vollständig einsehbare Couloirs. Diese können in immer steileres Gelände führen und in Felsstufen enden, aus denen ein Rückzug höchst problematisch werden kann.

Marschhalte

Marschhalte sind immer auch unter dem Gesichtspunkt von Steinschlag- und Absturzgefahr auszuwählen. Bevor man sich an seinem Picknick gütlich tut, sollte sich jeder die Frage stellen: Was geschieht, wenn ...Wenn sich z.B. in der Felswand oberhalb des Rastplatzes ein Stein löstWenn sich eines der mit-wandernden Kinder hinter die nahe gelegene Krete begibtDie Liste dieser « Wenn » muss je nach Situation verlängert werden. a Ueli Mosimann, Bergführer, Utzigen Die Gefahr bei mit Altschnee gefüllten Couloirs wird oft unterschätzt, besonders wenn noch alte Fussspuren locken. In Schneecouloirs gibt es ohne entsprechende Ausrüstung und Erfahrung nach einem Ausrutschen oft kein Halten mehr.

Bei steilen Grashängen besteht immer Absturzgefahr!

Foto: Ueli Mosimann Foto: Rober t Bösch Foto: Rober t Bösch Wer in den Bergen wandert...

... sollte sich gut vorbereiten. – Route auf LK 1:25 000 nachgehen – Höhenmeter berechnen – mögliche Gefahrenstellen bestimmen – Wetterprognosen einholenZeit des Aufbruchs und Etappenziele klar festlegenMaterial vorbereiten inkl. Rucksack-Checkliste: Kleider, Sonnenschutz, Alpinmaterial, Orientierungshilfen, Essen und Trinken... sollte bei Gefahrenstellen vorsichtig sein. – Überqueren eines BachesÜberqueren von mit Altschnee gefüll- ten Couloirs – steile Grashänge und Geröllhalden – Verlust des Weges – Abstieg in Couloirs... sollte auch in der Gruppe selbstständig sein.sich selber nach LK 1:25 000 vorberei- ten und der Route nachgehenden persönlichen Gefahrenbereich feststellenGruppendruck nicht unterschätzen, also persönliche Grenzen und ihre Signale wahrnehmen und entsprechend handeln Hat man den Weg verloren, so sollte man zurück und nicht versuchen, sich über unbekanntes Gelände « durchzuschlagen ». Marschhalte sind stets unter der Berücksichtigung « Was geschieht, wenn... ?» auszuwählen. Das gilt besonders, wenn Kinder dabei sind.

In steilen Geröllhalden bieten Trekkingschuhe, wie sie hier zu sehen sind, nicht genügend Halt. Steile Geröllcouloirs bilden Sammelbecken mit Trichter-funktion. Je nach Art des Couloirs sind entsprechende Vorsichtsmassnahmen zu treffen.

Foto: François Bonnet Foto: Rober t Bösch Foto: Rober t Bösch Foto: Robert Bösch

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