SAC erschliesst Behinderten die Berge. Freie Sicht aufs Nebelmeer
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SAC erschliesst Behinderten die Berge. Freie Sicht aufs Nebelmeer

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Freie Sicht aufs Nebelmeer

SAC erschliesst Behinderten die Berge

Berge wirken magisch – auch auf muskelkranke Menschen. Ohne Hilfe von kräftigen und ausdauernden Trägern bleibt aber der unverbaute Berg für sie ein Wunschtraum, fehlt doch die Kraft, sich selber fortzubewegen. Dass der Berg, das unüberwindbare Hindernis, kleiner werden kann, hat die SAC-Sektion Rinsberg vorgemacht.

In der Schweiz leben über 10 000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einer meist erblich bedingten Muskelkrank-heit. Ihr Leben ist stark beeinträchtigt: Gehunfähigkeit, die Notwendigkeit, einen Rollstuhl zu benutzen, und eine zum Teil drastisch verkürzte Lebensdauer. Solche Voraussetzungen waren bis anhin nicht fürs Bergsteigen geschaffen. Oder doch? Träume wahr machen Von einer Bergwanderung, vom Sonnenaufgang frühmorgens auf dem Berg, gemeinsam mit andern Alpinisten, von stimmungsvollen Hüttenabenden träumte vor zwei Jahren auch die 26-jäh-rige muskelkranke Simone Leuenberger, die seit ihrer Kindheit auf einen Elektro-rollstuhl angewiesen ist. Auf einen Aufruf der SAC-Geschäftsstelle Bern meldete sich spontan die Sektion Rinsberg. Sie anerbot sich, Simone vom Simplonpass zur Monte-Leone-Hütte und wieder zurück zum Pass mitzunehmen. In einer vor Ort gefertigten Sänfte aus Dachlatten, mit zwei Wolldecken und zwei Kopfkissen, erlebte Simone all das, wovon sie vorher geträumt hatte: abwechslungsreicher Aufstieg, Hüttenplausch mit SAC-Mitgliedern, Sonnenschein, Wind und Regen. 1

Auch vergangenen Sommer wurden für einige Muskelkranke ihre Bergträume wahr: Urban Metry, seine drei Schwestern und eine Bekannte der Familie, alle muskelkrank, wünschten sich, « ihren Hausberg », das Torrenthorn ob Leukerbad, zu « besteigen ». Frühmorgens verliess die Gruppe mit den fünf Behinderten und 30 Begleiter/innen die Rinderhütte Richtung Gipfel. Trotz der grossen Anstrengung für die zum Teil noch jungen Träger/innen war die Freude über die gemeinsame Tour gross.

Gesucht: weitere Sektionen und Begleiter/innen Möchten auch Sie, Ihre Sektion, muskel-kranken Menschen eine unvergessliche Freude bereiten? Sie zu einem gemeinsamen Abend mit Übernachtung auf Ihre Hütte mitnehmen? Im nächsten Sommer soll das Angebot weiter ausgebaut werden, um Bergträume von muskel-kranken Menschen wahr zu machen. Melden Sie sich doch bei der Schweizerischen Gesellschaft für Muskelkranke SGMK, Tel. 01 245 80 30 oder via Internet www.sgmk.ch. Unter dieser Adresse finden Sie auch Informationen über Muskelkrankheiten. a

Fredi von Gunten, Geschäftsleiter SGMK 1 Der Bericht kann bei der SGMK in Zürich bestellt werden unter www.sgmk.ch Ein einmaliges Erlebnis für die Behinderten, die ohne fremde Hilfe nie eine Bergtour hätten geniessen können.

Fröhliche Gesichter rundum: Sowohl für die Kranken wie für die Begleitpersonen ist die Freude über die Aktion gross.

Aus Dachlatten und Wolldecken haben die Betreuer eine Sänfte hergestellt, mit der die zum Teil jugendlichen Träger die Muskel-kranken zum Gipfel tragen.

Fo to s: zv g

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