«Schneeschuhwandern» mit eigener Spur
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«Schneeschuhwandern» mit eigener Spur

Ich erlebe auf der Seite der Schneeschuhtourer, dass mögliche Konflikte nicht einseitig von Skifahrern erlebt werden: Beim Aufsteigen, vor allem bei engen Schrägstellen ohne Ausweichmöglichkeit, finden wir Schneeschuhtourer wegen gestufter Skispuren den Weg wesentlich schwerer. Und kommen wir beim Runterlaufen auf einen verschneiten Hang, wo Skifahrer vorher ihren Spass hatten, ist unser Vergnügen bedeutend geringer. Trotzdem zwei Tipps für Schneeschuhtourer: Wenn du eine Skispur umfunktionieren willst, setze nur eine Platte in die Spur, die andere auf der Seite – und zwar den tieferen Fuss in die bestehende Spur. Das macht nicht nur die Fortbewegung einfacher, sondern lässt eine immer noch brauchbare Skispur hinter dir. Wenn man zu dritt oder mehr unterwegs ist, sollte man nicht genau die Fussspuren des Vordermannes benutzen, sondern versetzt auftreten – ausser bei einem steilen Aufstieg, wo in der Regel Skispuren kein Thema sind. So entsteht ein Pfad, für den beide Sorten von Winterberggängern dankbar sind.

Iain Campbell, Olten

Als Schneeschuhtourenleiter und als gelegentlicher Skitourenfahrer kenne ich die Problematik der gemeinsamen Spur von beiden Seiten. Für mich ist es klar, dass ich als Schneeschuhläufer bei geeignetem, unkritischem Gelände immer ausserhalb der Skispuren laufe. Allerdings kommt es doch häufig vor, dass an kritischen Schlüsselstellen nur noch eine sinnvolle Spuranlage möglich ist, dann ist eine gemeinsame Spur unvermeidlich; hier ist die gegenseitige Toleranz von Schneeschuh- und Skitourenläufern gefragt. Im Übrigen nützen viele Skitourenfahrer die manchmal gut gestampften Schneeschuhspuren für ihren Aufstieg – für uns Schneeschuhläufer kein Problem.

Marco Curti, Dietikon

Mit Verwunderung stelle ich jeweils fest, dass sich in verschiedenen Bergsport-magazinen immer wieder Tourenskifahrer darüber beklagen, dass Schneeschuhwanderer und insbesondere Snowboarder mit Schneeschuhen ihnen ihre Aufstiegsspur zerstören würden. In den Bergen bin ich hingegen noch nie einem Skitourenfahrer begegnet, der sich darüber beklagt hätte, ich würde seine Spur zerstören. Vielmehr zeigt sich aus meiner persönlichen Tourenerfahrung, gesammelt grossenteils in aus Ski- und Snow-boardfahrern gemischten Gruppen, dass eine gemeinsame Nutzung derselben Spur kein Problem darstellt.

Da die Spur von Schneeschuhtouren-gehern breiter und kompakter ist, werden die zwei einzelnen Spurrinnen der Ski zu einer grossen verfestigt. Kleine Gruppen von Schneeschuhwanderern hinterlassen dabei häufig treppenartige Absätze in der Spur, die mit Gruppen von über fünf Personen auf Grund der unterschiedlichen Schrittkadenz ausgeebnet werden. Zurück bleibt eine 40 cm breite Spur, die keinem Skitourenfahrer Probleme bieten dürfte. Nach ein, zwei Skitourenfahrern bilden sich auch wieder die zwei einzelnen Spurrinnen heraus, nun auf einem festeren Untergrund, sodass die Spur auch nach Schneefall noch sichtbar und brauchbar bleibt.

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