Veränderungen im Schweizer Sport
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Veränderungen im Schweizer Sport

Grusswort des SOV-Präsidenten an der PK 1999 Als Präsident des Schweizerischen Olympischen Verbandes ( dem auch der SAC angehört ) wies René Burkhalter auf die grossen Veränderungen hin, die sich im Verlauf seiner siebenjährigen Amtszeit vollzogen haben. Dabei hob er den ständig wachsenden Einfluss der Medien, vor allem in Zusammenhang mit dem Spitzensport, hervor. Wie René Burkhalter feststellte, hat sich der SAC dieser Herausforderung in besonders eindrücklicher Weise gestellt.

Vom Ereignis zum Medien-Ereignis Neben der Politik ist der Sport am stärksten von der ständigen Bedeu-tungssteigerung der Medien betroffen. Die Wahrnehmung der Medien ist jedoch einseitig, da sich ihr Interesse kaum auf die breitensportliche Basis, sondern primär nur auf die Spitze ausrichtet. Aber selbst im Spit-zensportbereich konzentriert sich das Medieninteresse auf eine beschränkte Zahl besonders attraktiver Aktivitäten. Dafür werden sie und ihre Exponenten manchmal bis ins letzte Detail ausgeleuchtet. Die Medien treffen die Auswahl und präsentieren die Ereignisse entsprechend ihren Bedürfnissen. Für die Medienkonsu-menten ( die Mediengesellschaft ) wird damit plötzlich das Abbild, das in den Medien erscheint, zur Wirklichkeit, und nicht mehr das Original. Medien-«Wirklichkeit » sind deshalb nicht die Bergsteiger, die in der Nacht aufbrechen, um bei Sonnenaufgang den Gipfel zu erreichen, sondern der « Sport-Star », sein engeres Umfeld und insbesondere das Spektakel, der Weltrekord, der Sturz der Weltmeisterin, der Skandal in jeder Form. Die grosse ehrenamtliche Arbeit, die in Tausenden von Sportverbänden geleistet wird, kommt infolge dieser Ausrichtung der Medien auf einige wenige « Publikumssportar-ten » überhaupt nicht zum Ausdruck.

Wandel im Spitzensport Die auf den Spitzensport ausgerichtete Mediengesellschaft bietet den Sportverbänden gleichzeitig die grosse Chance, die Jungen, die in dieser neuen Welt aufwachsen, für sich zu gewinnen. Die Erfolgsskala bei den Spitzensportlern zeugt von der zunehmenden Bedeutung der Trendsportarten. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen wir Schweizer uns in unsern traditionellen Sportarten Turnen und Schiessen die grössten Medaillenchancen ausrechnen konnten. Der SAC hat insbesondere mit der Integration des Sportkletterns den Trend der Zeit erfasst und eindrücklich nachvollzogen. Die Eiger-live-Sendung liegt - im Bereich des klassischen Alpinismus - ebenfalls auf dieser Linie, und die an der PK gezeigte Bereitschaft zur Unterstützung der Skialpinismus-Wettkämpfe bezeugt.

René Burkhalter, Präsident des SOV, attestiert dem SAC, dass er den Trend der Zeit erfasst hat.

dass der SAC sich auf die Bedingungen der heutigen Mediengesellschaft eingestellt hat.

Ja zum Spitzensport Natürlich verursacht ein Spitzen-athlet viel höhere Kosten als ein Breitensportler. Aber dieses Geld ist gut eingesetzt. Denn in der schweizerischen Mediengesellschaft lässt sich der Bestand des Breitensports fast nur über den Spitzensport halten. Das Bekenntnis zum Spitzensport ist ein Bekenntnis zur Zukunft. Hiess es früher: Ohne Breitensport kein Spitzensport, so ist die Umkehrung des Satzes heute mindestens ebenso wahr: Ohne Spitzensport kein Breitensport.

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