«Waldsterben». Stellungnahme der WSL
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«Waldsterben». Stellungnahme der WSL

Stellungnahme der WSL

Die Aussagen im vorangehenden Artikel sind für die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft ( WSL ) nicht neu. Die WSL hat in den vergangenen Jahren mehrmals offen über den Waldzustand und die möglichen Ursachen informiert. Sie hat dabei wiederholt auf die beschränkte Aussagekraft der Sanasilva-Inventur hingewiesen: Kronenverlichtung und Waldzustand sind nicht gleichzusetzen. Bis heute gibt es jedoch keine anderen Indikatoren, die den Waldzustand besser beschreiben. Immerhin ist nachgewiesen, dass Bäume umso langsamer wachsen und umso eher absterben, je stärker sie verlichtet sind. Zudem liefert die Inventur die relevante Information, wie viele Bäume jedes Jahr absterben. Ohne Sana-silva-Inventur wüssten wir das alles nicht. Der Wald erfüllt vielfältige Funktionen, die für die Bevölkerung wichtig sind. Daher hält es die WSL für wichtig, den Zustand des Ökosystems Wald kontinuierlich zu überwachen und die Ursachen von Veränderungen zu verstehen. Um die Zusammenhänge zwischen Waldzustand und Umweltbelastungen sowie Klimaänderung zu erforschen, werden in ganz Europa über 870 Wald-flächen, davon in der Schweiz 17, intensiv beobachtet. Diese Forschung ist europaweit koordiniert. Daraus lassen sich aber keine repräsentativen Aussagen ableiten, weder für Europa noch für die Schweiz. Eine intensive Beobachtung einiger Flächen kann also die repräsentative Sanasilva-Inventur nicht ersetzen. Der Waldzustand ist zu wichtig, als dass wir auf seine Überwachung verzichten könnten. a

Peter Brang und Norber t Kräuchi, WSL Birmensdorf Ältere Bäume mit unterschiedlicher Kronenverlichtung im Alpthal. Dies ist in der Regel kein Krankheitszeichen, sondern zeigt, dass sich der Baum seinem natürlichen Lebensende nähert. Gegen den Einfluss von Luftschadstoffen spricht auch der dichte Wald am gegenüberliegenden Hang.

Wildverbissschäden an einer Tanne bei Angone, Alp Monte Angone bei Anzonico in der Leventina. Solche Schäden gehören – gemeinsam mit dem Borkenkäfer – heute zu den wichtigsten Forstschutzprob-lemen.

Abgestorbene Fichten oberhalb von Fidaz. Kein Grund zur Panik – unter den alten Bäumen wachsen bereits wieder junge nach. Üppige Naturverjüngung von Fichten Fo to :N ino Ku hn Fo to :WSL Fo to :WSL DIE ALPEN 11/2002

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