Die Selektionen für das SAC Swiss Climbing Team 2024 sind abgeschlossen | Schweizer Alpen-Club SAC
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Die Selektionen für das SAC Swiss Climbing Team 2024 sind abgeschlossen Sechs Athletinnen und Athleten aus dem Elite-Kader treten zurück

SAC Swiss Climbing hat die Selektionen für die Elite- und Nachwuchs-Nationalmannschaft 2024 abgeschlossen. Kommende Saison zählt das Elite-Team sieben Damen und acht Herren. Im Nachwuchs vertreten künftig 24 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren die Schweiz. Insgesamt treten sechs Athletinnen und Athleten aus dem Elite-Kader zurück.

Für die Schweizer Athletinnen und Athleten zählte die diesjährige Heim-WM in Bern zu den Highlights ihrer Karriere und galt für einige als letztes grosses Ziel. Sechs Athletinnen und Athleten haben Ende Saison ihren Rücktritt von der Elite-Nationalmannschaft bekannt gegeben. Einige von ihnen waren über viele Jahre das Gesicht des Swiss Climbing Teams und prägten die Mannschaft nachhaltig.

Natalie Bärtschi – eine lange Karriere mit fast 150 Wettkampfteilnahmen

Nach 19 Jahren im Wettkampfzirkus und 16 Jahren im Nationalkader verlässt Natalie Bärtschi das Swiss Climbing Team. Mehr als ihr halbes Leben verbrachte die heute 29-jährige Wahl-Bündnerin – ursprünglich kommt sie aus dem Kanton St. Gallen – mit Trainings und internationalen Wettkämpfen. Fast 80 nationale und über 60 internationale Wettkämpfe stehen in Natalie’s Palmares. Mit «Auf-dem-Podest-Stehen» hatte Natalie grosse Routine: 49-mal, davon 18-mal zuoberst und 8-mal als Schweizermeisterin stand sie auf einem nationalen Podest. Die amtierende Boulder-Schweizermeisterin gewann auch international zweimal eine Medaille: 2009 siegte sie in der Disziplin Speed am European Youth Cup in München (GER). 2011 holte sie eine Bronzemedaille ebenfalls im Speed in Friedrichshafen (AUT). Später spezialisierte sie sich aufs Bouldern. Neben der umfangreichen und bemerkenswerten Karriere im Leistungssport studierte Natalie Medizin und Chiropraktik. Heute arbeitet sie als Chiropraktikerin und gelegentlich Routenbauerin.

Anne-Sophie Koller – perfekter Abschluss mit Lead-Schweizermeistertitel

Die Bielerin Anne-Sophie Koller prägte die Sportkletter-Nationalmannschaft 14 Jahre lang. Sie begann 2008 mit nationalen Wettkämpfen und blieb dem Leistungssport seither treu. Über 60 nationale und fast 100 internationale Wettkampfteilnahmen kann Anne-Sophie in ihrem Palmares verbuchen.
Die neunfache Schweizermeisterin stand insgesamt 35-mal auf dem nationalen Treppchen. Unvergessliches internationales Highlight war der Lead-Weltcup in Arco (ITA) 2017, wo sie sensationell die Silbermedaille gewann. An der Weltmeisterschaft in Paris 2016 kletterte Anne-Sophie als 20-Jährige in den WM-Halbfinal und wurde starke 13. Als Juniorin holte sie sich am European Youth Cup in Dornbirn (AUT) 2015 einen 2. Platz. An der Junioren-Weltmeisterschaft in Neu-Kaledonien 2014 verpasste sie das Podest hinter Athletinnen wie Jessica Pilz, Aia Onoe und Julia Chanourdie um einen Rang. Überhaupt kletterte sie achtmal in die Top Ten an Europa- und Weltmeisterschaften der Jugend und Elite. Die 27-Jährige studiert neben dem Leistungssport Medizin.

Dimitri Vogt – eine Liebe für die Wettkämpfe, das Klima und den Fels

Dimitri Vogt ist ein langjähriger Weggefährte von Anne-Sophie Koller. Der 26-Jährige aus Worben BE selektionierte sich 13 Jahre in Folge für die Nationalmannschaft. In dieser Zeit startete er über 80-mal an einem internationalen Event. Hinzu kommen über 70 nationale Wettkämpfe während 17 Jahren Leistungssport. Zehnmal war der Geologie-Student, der momentan an seinem Master-Abschluss schreibt, Schweizermeister und dies in allen drei Disziplinen. 34-mal stand der Seeländer auf dem nationalen Podest. Internationale Top Resultate erreichte er 2015 als Junioren-Vize-Europameister in Edinburgh (GBR) und mit einer Goldmedaille am European Youth Cup in Dornbirn. 2016 gewann er an der Junioren-Weltmeisterschaft in Guangzhou (CHN) die Bronzemedaille. Dimitri war federführend für das Klimastatement der Nationalmannschaft.

Zoé Egli – die Gesundheit geht vor

Zoé Egli aus Hünibach bei Thun sieht sich nach acht Jahren in der Nationalmannschaft gezwungen, einen Gang zurückzuschalten. Seit 2012 bestritt die elffache Schweizermeisterin Wettkämpfe. Schulter-Verletzungen, andauernde Muskelkrämpfe und Sehnenentzündungen haben die 21-Jährige mehrere Saisons davon abgehalten, leistungsorientiert trainieren zu können. Trotzdem war Zoé sehr erfolgreich und konnte ihr grosses Potential immer wieder aufblitzen lassen. In den letzten acht Jahren startete Zoé rund60-mal als Vertreterin der Schweiz international – eine beachtliche Zahl unter Berücksichtigung ihrer gesundheitlichen Einschränkungen. Dabei erreichte sie vier Podestplätze: Dreimal Silber – zweimal am Heim-European Youth Cup in Ostermundigen 2019 und 2021 – einmal in Imst (AUT) 2021 sowie einmal Bronze am European Youth Cup in Mitterdorf (AUT) 2017. Als Juniorin wurde sie 2021 Fünfte an der Europameisterschaft und Siebte an der Weltmeisterschaft in ihrer Paradedisziplin Lead. Zoé studiert Mathematik und Geographie an der Universität in Bern.

Baptiste Ometz – Boulder-Europameister und Vize-Weltmeister im Nachwuchs

Auch der 25-jährige Baptiste Ometz muss aufgrund von diversen Verletzungen das Wettkampfshirt nach zwölf Jahren an den Nagel hängen. Der Unterwalliser Student aus Fully bestritt nationale Kletterwettkämpfe von 2009 bis 2022. Er stand bei 36 Teilnahmen 23-mal auf dem Podest und wurde fünfmal Schweizermeister. Ab 2012 gehörte er dem Swiss Climbing Team an und bestritt fast 50 internationale Einsätze. Als U18 Athlet wurde er 2014 Boulder-Europameister und 2015 Vize-Europameister. 2016 erkletterte er sich den Junioren-Vize-Weltmeistertitel im Bouldern in Guangzhou (CHN). Im selben Jahr schaffte er auch bei der Elite mit dem 11. Rang am Weltcup in München ein Spitzenresultat. Weitere Highlights waren drei Siege im European Youth Cup zwischen 2013 und 2017. Leider wurde er durch diverse Verletzungen immer wieder ausgebremst. Sein letzter internationaler Einsatz für die Schweizer Nationalmannschaft bestritt er 2021.

Dario Jost – dreimal Top Ten bei internationalen Titelkämpfen

Der 20-jährige Dario Jost aus Fanas war sechs Jahre Mitglied der Nachwuchs-Nationalmannschaft und wechselte 2023 zur Elite. Nach sieben Jahren gab er nun seinen Rücktritt bekannt. 2013 bestritt Dario zum ersten Mal einen nationalen Wettkampf. Inzwischen sind es über 50 Events. Viermal siegte der Bündner und war zweimal Schweizermeister, zuletzt 2020 bei den U18 Herren in der Disziplin Lead. 21-mal stand er national auf dem Podest und sammelte dabei insgesamt 14 Medaillen an einer Schweizermeisterschaft. International startete er über 30-mal. 2021 erreichte er drei Top Ten Ränge an der Junioren-Weltmeisterschaft in Voronezh (RUS) im Combined und an der Junioren-Europameisterschaft in Perm (RUS) im Lead und Combined. Dario Jost absolviert eine Ausbildung zum Zeichner EFZ.

Weitere Änderungen im Elite-Kader

Die bisherigen Nachwuchs-Athleten Francesca Walther, Lukas Zgraggen und Louis Guignard wurden für das Elite-Kader selektioniert.

Nachwuchs: Neun neue Gesichter

Die neun neuen Athletinnen und Athleten in der Nachwuchs-Nationalmannschaft sind:

  • Emilie Oberle aus Evilard BE, 2005, Sektion Biel, Regionalzentrum Mittelland-Jura
  • Maël Marcadé aus Ollon VD, 2005, Sektion Chaussy, Regionalzentrum Valais-Wallis
  • Larina Dettling aus Bäretswil ZH, 2009, Sektion Uto, Team Herkulis
  • Valentina Jenni aus Chur GR, 2009, Sektion Rätia, Regionalzentrum Graubünden
  • Valentina Sophia von Gunten aus Tschugg BE, 2010, Sektion Biel, Regionalzentrum Bern-Mittelland-Emmental
  • Jan Spilker aus Thun BE, 2009, Sektion Blümlisalp, Regionalzentrum Berner Oberland
  • Max Jakob aus Belpberg BE, 2009, Sektion Bern, Regionalzentrum Bern-Mittelland-Emmental
  • Olivier Huisman aus Zürich ZH, 2010, Sektion Uto, alexwydler.training
  • Yanik Chassain aus Bremgarten AG, 2010, Sektion Uto, Regionalzentrum Zürich


Im Nachwuchs zurückgetreten oder nicht mehr selektioniert wurden:

  • Lena Schenkel, Jahrgang 2004 aus Thonex GE (Sektion Carougeoise, Regionalzentrum Genèvescalade). Lena war 2021 bis 2023 in der Nationalmannschaft, wurde 2021 U18 Boulder-Schweizermeisterin und kletterte im selben Jahr am European Youth Cup in Bulgarien auf den 7. Rang.
  • Yan Jakob, Jahrgang 2004 aus Belpberg BE (Sektion Bern, Regionalzentrum Bern-Mittelland-Emmental). Yan war von 2020 bis 2023 in der Nationalmannschaft. Er krönte sich 2019 und 2020 zum Boulder-Schweizermeister und erreichte 2021 international einen Top 20 Platz am European Youth Cup in Graz (AUT).
  • Gianin Regli, Jahrgang 2006 aus Altdorf UR (Sektion Gotthard, Regionalzentrum Zentralschweiz). Gianin war von 2020 bis 2023 Mitglied der Nationalmannschaft. Er wurde 2018 U14 Lead-Schweizermeister und 2021 U16 Speed-Schweizermeister und stand 26-mal auf einem nationalen Podest. 2021 erreichte er einen Top 20 Platz mit dem 16. Rang am European Youth Cup in Soure (POR).
  • Isabel Müller, Jahrgang 2007 aus Richterswil ZH (Sektion Hoher Rohn, Regionalzentrum Zürich) war in der Saison 2023 in der Nationalmannschaft. Sie wurde zwischen 2020 und 2022 dreimal Vize-Schweizermeisterin in den Disziplinen Speed und Lead und darf den 26. Rang am European Youth Cup Ostermundigen 2022 als bestes von drei internationalen Ergebnissen in ihrem Palmares aufführen.
  • Julia Frutiger, Jahrgang 2007 aus Staufen AG (Sektion Aarau, Team alexwydler.training) war 2021 bis 2023 in der Nationalmannschaft. Julia stand 2022 als U16 Athletin auf dem Bronze-Treppchen an der Boulder- sowie Lead-Schweizermeisterschaft. Am European Youth Cup in Niederwangen erreichte Julia 2023 den 20. Platz.
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