Wie beeinflussen soziale Medien den Bergsport? | Schweizer Alpen-Club SAC
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Wie beeinflussen soziale Medien den Bergsport? Der SAC lanciert eine Sensibilisierungskampagne

Das fleissige Teilen von spektakulären Standorten auf Social Media Plattformen wie Instagram wird immer mehr zur Belastungsprobe für die Natur. Für unerfahrene Berggängerinnen und Berggänger bergen die meist ungefilterten und unvollständigen Informationen zudem ein Sicherheitsrisiko. Zusammen mit dem Club Arc Alpin, Dachverband der Bergsportverbände des Alpenraums, will der SAC für einen kritischen Umgang mit den sozialen Medien sensibilisieren.

Digitale Begleiter wie Apps oder soziale Medien sind fester Bestandteil des Bergsports geworden. Wir lassen uns bei der Tourenwahl von Instagram & Co inspirieren, planen die Tour immer öfters digital und publizieren nach der Auszeit in den Bergen gerne den einen oder anderen Schnappschuss.

Im November 2021 titelte die Neue Zürcher Zeitung «Der Social-Media-Alpinismus bringt Menschen an Orte, an die sie nicht gehören» und thematisierte eine Entwicklung im Bergsport, die auch der Club Arc Alpin (CAA) und der SAC kritisch betrachten. Immer mehr Menschen lassen sich von Fotos auf sozialen Plattformen wie Instagram inspirieren, so auch für Bergtouren. Die Tatsache, dass die zur Verfügung stehenden Informationen unvollständig sind und das Bild nur eine Momentaufnahme des Fotografen ist, wird oft ignoriert. Der Drang, dasselbe Foto zu schiessen oder zu beweisen, mindestens so fit zu sein, sind oft gross. Eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und ein (kritisches) Hinterfragen, wie die Aufnahme entstanden ist, rücken in den Hintergrund. Die Folge: Eine Tour wird ohne die nötige Vorbereitung und Planung in Angriff genommen. Und bisherige verborgene Perlen verwandeln sich zu Instagram-Hotspots.

In Zusammenarbeit mit dem CAA zeigt der SAC in einer dreiteiligen Kampagne auf, worauf im Umgang mit sozialen Medien und der Ausübung von Bergsport-Aktivitäten geachtet werden sollte. Dabei werden Bergsportlerinnen und Bergsportler für einen respektvollen Umgang mit der Natur und für ihre eigene Sicherheit sensibilisiert.  

#NoGeotag

Teilen ist gut. Aber nicht alles und nicht immer. Das gilt besonders für das Teilen von deinen Lieblingsorten auf Social Media. Verzichte beim Publizieren deiner Bergtourbilder auf die Angabe von geographischen Koordinaten. So bleiben deine Entdeckungen unberührt und die Natur und Mitmenschen werden es dir danken. Oder verschwende gar nicht erst Zeit, das «perfekte» Bild für dein Instagramprofil zu machen. Geniesse stattdessen die Natur.

#PlanYourTour

Ein Post auf Instagram ist eine Momentaufnahme und gibt selten die Realität vor Ort wieder. Überlege zuerst, ob deine Fähigkeiten und Erfahrungen für die Tour genügen. Überprüfe bei deiner Tourenvorbereitung die Angaben zur Route sowie zu den aktuellen Verhältnissen und vergleiche die Informationen aus den sozialen Medien immer mit verifizierten Quellen wie zum Beispiel dem SAC-Tourenportal.  Kläre auch ab, ob es eine Zugangsbeschränkung für die geplante Tour gibt oder ob andere Schutzbestimmungen gelten.

  • Was du für eine gute Tourenplanung beachten musst, haben wir auf unserer Website für dich zusammengefasst.

#StayOnTheTrail

Auch die offiziellen Wege ermöglichen grossartige Erlebnisse und coole Fotos. Bleibe auf dem Weg und fahre keine Abkürzungen. Damit reduzierst du die Erosion und schonst sensible Lebensräume für Pflanzen und Wildtiere. Gewähre den Zufussgehenden den Vortritt und fahre rücksichtsvoll und vorausschauend. Wandernde und Tiere werden es dir danken. 

Weiterführende Informationen: 

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