Bergführerverband im Internet
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Bergführerverband im Internet

Auf der Internetseite www.bergtou-rismus.ch kann die Homepage des Schweizerischen Bergführerverbands ( SVB ) angeklickt werden. Diese enthält neben dem Leìt- und Berufsbild und wichtigen Adressen zum Schweizerischen Bergführerverband das vollständige Verzeichnis aller diplomierten Bergführer in der Schweiz.1 Ebenso umfassend ist die Auflistung der aktuellen Tarife. Gem. Mtlg. 1 Dieses Verzeichnis kann auch bei der Geschäftsstelle des Schweizerischen Bergführerverbands, Kanzleistrasse 127, 8004 Zürich, Tel. 01/291 49 33, Fax 01/291 49 78, E-Mail wwoernhard(at)access.ch, bezogen werden.

Alpinismus, Berg- u.a. Sportarten Alpinismo e altri sport di montagna Alpinisme et autres sports de montagne Text: Stefan Müller. Oberkirch iilder: Alexandre Luczy, Biel

^m Kurz nach dem Albulatunnel erhascht das Auge ei-46 nen ersten Blick auf die drei Nordostpfeiler des Piz Palü. Gemeinsam stützen sie ein gleissendes, weit in den Himmel reichendes Schneedach. Drei schlafenden Weisen gleich thronen sie, eingehüllt in dicke, weisse Fellmäntel. Sie dösen seit Urzeiten vor sich hin, wie es Alten gebührt, und ihre eingesunkenen, kahlen Häupter wachen still und einmütig über den Lauf der Zeit.

Auf der Diavolezza steht man ihnen Angesicht zu Angesicht gegenüber. Ihr stummes Verharren flösst mir Unbehagen ein, leise Angst ergreift mich. Sollte es sich etwa nicht um Weise, sondern um drei glatzköpfige, langschnäuzige Ungeheuer han-delnDie ganze Nacht hindurch arbeitet mein Kopf an diesem Rätsel. Entsprechend gerädert verlasse ich mein Gletscherbiwak.

Im Magen eines Monsters

Der Vollmond ist soeben hinter einem Bergrücken verschwunden, und ich bin gefangen im riesigen Magen eines schlafenden Monsters. Ich habe den von aufgestauten Neuschneelawinen gebildeten ringförmigen Wall überstiegen. Dahinter erstreckt sich ein von tiefen Rinnen durchfurchter Rücken, der beidseits von dunklen Pfeilerflanken begrenzt wird. Angefüllt ist diese immense Grube mit halb-verdauten Eisbrocken und zermahlenen Schneeresten. Verderben liegt in der Luft.

In der Fallirne jedes potentiellen Eisschlags stapfe ich höher. Meine grösste Sorge ist, dass das Ungeheuer erwachen könnte. Ein Augenzwinkern, und tonnenweise Eis würde durch den engen Schlund auf mich herunterstürzen - und mich quasi als Mit-ternachtsmahl verschlingen.

Ich denke an Jonas, den Walfischpropheten. Welcher unwahren Verkündung entziehe ich mich? Welche Belehrung wird mir zuteil werdenVor-sichtig steige ich über die gewellten Magenwände empor, stets bedacht, an keiner neuralgischen Stelle zu kitzeln. Ich überquere die zentrale Rinne, die Speiseröhre, und arbeite mich ihr entlang bis in die Kehle hoch.

Ein eisiges Gaumensegel versperrt den Weiterweg. Vor zehn Tagen war es noch möglich gewesen, nach links auszuweichen und über die untere, felsige Zahnreihe dem Schlund zu entsteigen. Doch mittlerweile gähnt ein tiefer Schrund unter den Felsen. Parodontose?

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