Der Alpiniski, ein legendäres Rennen
Der Alpiniski findet Ende Januar in Les Marécottes statt. Zum dritten Mal in seiner Geschichte gilt das Rennen auch als Weltcupprüfung. Eine gute Gelegenheit, um die Festivitäten zum 150-Jahr-Jubiläum des SAC zu lancieren.
«Der Alpiniski gehört zu den legendä-ren Skitourenrennen mit Tradition und ist überaus interessant», sagt Yannick Ecoeur, der Sieger 2011. «Die Strecke ist technisch sehr anspruchsvoll, mit langen Portagen und schwierigen Abfahrten. Das Rennen findet ausserhalb eines Skigebiets statt, was immer seltener vorkommt, es ist ein Rennen in den Bergen.» Ecoeur, Mitglied der Nationalmannschaft, bestreitet dieses Jahr zwei Weltcuprennen in Les Marécottes, das Einzelrennen und den Sprint. Er erwartet mit Ungeduld den Sprint vom Freitag, denn in dieser Disziplin ist seine Mannschaft spitze.
Auch Séverine Pont-Combe, ebenfalls Siegerin im letzten Jahr, singt Lobeshymnen auf das Rennen: «Die Kulisse ist ausserordentlich, die Strecke sehr anspruchsvoll, alpin und technisch.» Die Athletin aus Mollens (VS) findet es gut, dass das Weltcuprennen im Rahmen eines Volkslaufs stattfindet: «Die Amateure wetteifern Seite an Seite mit der Weltelite, und die aktuell besten Athleten kommen in den Genuss eines grossen Skialpinismusfestes.»
Ein Pionierrennen
Diese Aussagen machen klar: Der Alpiniski ist ein Rennen der Sonderklasse, wie etwa die Trophées du Muveran oder die Patrouille des Glaciers. Es gehört zu den Schweizer Pionierveranstaltungen und hat sich seit der ersten Austragung 1995 verändert. Als «Alpiniski des Dents du Midi» aus der Taufe gehoben, führte es «über den Col de Comba Mornay nach Champéry», sagt Anne Bochatay, die Verantwortliche für das Ressort Technik. «Heute verläuft die Strecke auf der Seite von Les Marécottes und Salanfe, auf der anderen Strecke waren die Verhältnisse zu wechselhaft.» Das Spektakel ist dennoch enorm. Die Route führt rund um den Luisin, über den Col de la Golette, die Pointes Perrons und den Col d’Emaney. Der klassische Kurs umfasst vier Portagen, bei der Weltcuproute sind es nur zwei.
Das Rennen findet alle zwei Jahre statt, im Wechsel mit der Patrouille. «Das ist ein Vor-, aber auch ein Nachteil», sagt Anne Bochatay. «Einerseits können wir nicht profitieren, indem Teams, die sich für die PDG vorbereiten, bei uns mitmachen, aber andererseits haben wir unser eigenes Publikum.» Dieses Jahr werden 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet, davon kämpfen rund 100 um den Weltcup.
Erweitertes Komitee
2011 wurde das OK des Alpiniski als beste Organisation im Schweizer Cup ausgezeichnet, und deshalb drängte es sich auf, ein Weltcuprennen zu organisieren. Die Idee lag zwar schon einige Zeit in der Luft, das 150-Jahr-Jubiläum des SAC war dann aber die einmalige Gelegenheit, eine Veranstaltung dieser Grösse auf die Beine zu stellen. Das Organisationskomitee unter der Leitung von Pierre-Angel Piasenta wurde dazu von sechs auf zwölf Mitglieder erweitert. «Die Anforderungen sind höher, und obschon wir die Aufgaben jeweils gut bewältigt haben, gibt es mehr zu tun, wenn man sich auf Weltcupniveau bewegt. Die Zeitnahme muss exakten Kriterien entsprechen, ebenso die Massnahmen gegen Doping oder das Preisgeld», sagt Anne Bochatay. Total 150 Freiwillige engagieren sich, damit alles klappt und die Sicherheit gewährleistet ist. Dennoch bleiben Unsicherheitsfaktoren: «Wir mussten noch nie ein Rennen absagen. Aber die Frage, ob die Wetter- und Schneeverhältnisse stimmen, ist bis zum letzten Augenblick ein Stress. Zum Team gehört ein Bergführer, der hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn es so weit ist.» Bochatay hofft, dass die Beteiligung bei den Volksrennen hoch ist: «Die Volksläufer sind das Herz dieser Veranstaltung, trotz Weltcup.»