Der Klimawandel in den Alpen
Alpine Regionen sind stark vom Klimawandel betroffen. Aktuelle Prognosen gehen bis Ende Jahrtausend von mindestens plus drei Grad aus. Neueste Forschungsresultate zeigen erstmals konkret die Folgen.

Der Klimawandel ist Tatsache. Wer wüsste dies besser als jene, die oft in den Bergen sind? Die Gletscher schmelzen schneller und schneller, Routen können nicht mehr begangen werden und Hüttenzustiege müssen neu angelegt werden, weil Moränen instabil werden.
Alle sind betroffen
Der Bundesrat schreibt in seiner Strategie «Anpassung an den Klimawandel», die er letzten März von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet publiziert hat: «Die Temperaturen werden (…) in allen Landesteilen und zu allen Jahreszeiten steigen.» Und er listet die Folgen auf: grössere Hitze in Agglomerationen, mehr Trockenheit, steigendes Hochwasserrisiko, abnehmende Hangstabilität und als Folge häufigere Murgänge und mehr Steinschlag. Steigende Schneefallgrenze, Beeinträchtigung der Wasser-, Boden- und Luftqualität, Veränderungen von Lebensräumen, der Artenzusammensetzung, der Landschaft insgesamt und schliesslich Ausbreitung von Schadorganismen, Krankheiten und gebietsfremden Arten. Es wird keinen Bereich geben, der von den Klimafolgen verschont bleibt.
Erstmals detaillierte Zahlen für den Alpenraum
Bevor Ende dieses Monats die Rio20+, die Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung, beginnt, zeigen «Die Alpen», was der Klimawandel bis Ende des Jahrhunderts in den Schweizer Alpen wahrscheinlich bewirken wird. Die Beiträge, die Forscherinnen und Forscher freundlicherweise für uns verfasst haben, sind zwar in der Sprache zurückhaltend, in der Sache aber deutlich