Die Ehrenamtlichen haben das Wort
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Die Ehrenamtlichen haben das Wort

Das Internationale Jahr der Freiwilligen

Die Ehrenamtlichen haben das Wort

Während das Internationale Jahr der Freiwilligen langsam zu Ende geht, öffnen DIE ALPEN ihre Spalten den Mitgliedern, die einen Teil ihrer Freizeit ehrenamtlich der Arbeit für den SAC widmen. Sektionspräsidentinnen, JO-Verantwortliche, Tourenleiter oder Mitgliederverwalter sprechen von ihrer Motivation, ihren Erwartungen und ihrer Befriedigung, die sie aus ihrem Einsatz ziehen und für den sie bis zu 20 Stunden pro Monat aufwenden.

Antoine Bailly, Sektion Genf, Mitglied der Kulturkommission « Mein Engagement für den SAC ist in erster Linie ein Engagement für die Berge, für deren Wertschätzung, deren Schutz und für die Verbreitung der alpinen Kultur. Es ist zudem ein Engagement in einer Vereinigung mit Bezug zu historischen Werten, die neben den sportlichen Betätigungen in den Alpen auch den Respekt für das Erbe der Natur und der Menschheit integriert. Meine freiwillige Arbeit, für die ich monatlich etwa einen halben Tag aufwende, gibt mir die Befriedigung, dass ich zur Wertschätzung der Lebensformen und der Gesellschaften in den Bergen beitragen und an einem Vereinsleben teilnehmen kann, das sich in einem schwierigen, aber spannenden Umfeld abspielt. » Martin Bischoff, Sektion Niesen, JO-Chef « Die Arbeit mit den Jugendlichen, das Weitergeben von Erfahrung und Wissen, das Zusammentreffen mit Gleichgesinnten, die Kameradschaft und die Erlebnisse in der Gruppe sind Gründe für meinen ehrenamtlichen Einsatz. Ich hoffe, dass ich dadurch einen Beitrag leisten kann, um die Jugend für die Berge zu begeistern, sie für den Umgang mit der Natur zu sensibilisieren, und sie auch das richtige Verhalten in den Bergen lehren kann. Für das ehrenamtliche SAC-Engagement setze ich wöchentlich so um die 10 Stunden ein. » Lys Aeschlimann, Sektion Moléson, Präsidentin « Nachdem ich meine Aktivitäten in den Bergen in Folge verschiedener Unfälle beenden musste, erlaubt mir mein ehrenamtlicher Einsatz, über andere Menschen mit den Bergen in Kontakt zu bleiben. Damit eine Vereinigung gedeihen kann, braucht es Leute, die sich engagieren und einen Teil ihrer Freizeit zur Verfügung stellen. Da ich über diese Zeit verfüge, fand ich es normal, mich in dieser Funktion zu engagieren, die mir grosse

Die Familie rückt zunehmend ins Zentrum der SAC-Aktivitäten. Gerade hier ist viel ehrenamtliche Arbeit angesagt – auch seitens der Eltern.

Foto: Archiv SAC Sich freiwillig für eine Sache einzusetzen, bringt viele Kontakte und die Befriedigung, gemeinsam etwas vollbracht zu haben. Während einer Work&Climb-Woche auf der Bergseehütte wird starke Teamarbeit geleistet.

Ehrenamtlicher Einsatz heisst nicht, « Alleingänger » zu sein, sondern – gerade bei gemeinsamen Bergtouren – Verpflichtungen anderen gegenüber einzugehen.

Fo to :A rno Wa lti /A rc hi v SA C DIE ALPEN 12/2001

Befriedigung und viele neue Freundschaften bringt. Zudem entdeckte ich Unbekanntes. Von meiner Tätigkeit erwarte ich, dass sich die Sektion Moléson gut entwickelt und die Mitglieder zufrieden sind. Für die Korrespondenz, die monatlichen Zusammenkünfte, die Präsenz an unserem Stand jeweils am Freitagabend, die Teilnahme an den offiziellen SAC-Treffen und an den Sitzungen der Sportvereine des Kantons Freiburg – immer im Rahmen des SAC – wende ich mehr als 20 Stunden pro Monat auf. »

Margrit Gurtner, Sektion Bern, Mitglied Tourenkommission « Der SAC ermöglichte mir den Einstieg ins Bergsteigen. Meine Erfahrungen und Kenntnisse gebe ich nun gerne weiter, ob als J+S-Leiterin, als Tourenleiterin und jetzt in der Tourenkommission. Das gute Gefühl nach einer gelungenen Tour oder einem J+S-Lager sowie die vielen interessanten Kontakte und daraus entstehenden Freundschaften sind diesen Einsatz wert. Ich erwarte aber auch, dass meine Arbeit, die sich auf 4 bis 10 Stunden pro Woche beläuft ( als Tourenche-fin meiner grossen Sektion waren es saisonal oft mehrere Tage ), geschätzt wird. » Jean-Bernard Gay, Sektion Les Diablerets, Beauftragter Schutz der Gebirgswelt « Es gibt zwei Gründe für mein freiwilliges Engagement: Da ich viel vom SAC profitiert habe ( Spass auf Touren, Geselligkeit, Freundschaften ), finde ich es normal, dass ich einen Teil meiner Zeit dieser Vereinigung widme. Zudem ist mir die Aufgabe der Kommission für den Schutz der Bergwelt ein Herzensanliegen. Ich erachte sie als äusserst wichtig, auch wenn sie nicht die erste Aufgabe des SAC ist. Die Tätigkeit unserer Kommission muss auf eine Veränderung der Mentalitäten hinarbeiten, was ein langer, aber notwendiger Prozess ist. Es geht nicht darum, sich wie Ayatollahs zu gebärden, sondern darum zu zeigen, dass mit einfachen Aktionen unsere Umwelt geschützt und dadurch eine höhere Lebensqualität für nachkommende Generationen gesichert werden kann. Trotz gewisser Anfeindungen – das Thema ist nicht populär – bringt mir dieses Engagement, für das ich zwischen einem und anderthalb Tagen monatlich aufwende, Unterstützung und Freundschaft. »

Richard Huber, Sektion St. Gallen, Redaktor Club-Nachrichten « Aus Interesse am SAC und aus Freude an der journalistischen Tätigkeit arbeite ich ehrenamtlich mit. Dieser Einsatz, der schwierig einschätzbar ist, wohl aber um die 20 Stunden pro Monat beansprucht, bringt mir persönliche Befriedigung. Und vielleicht ist er auch ein kleines Sprungbrett zu vermehrter ähnlicher Tätigkeit im Pensionsalter. »

Ehrenamtliche Arbeit im SAC bringt einen Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit, bietet Herausforderungen und erlaubt, die eigenen bergsteigerischen Kenntnisse zu erweitern.

Das Kinderbergsteigen hat im SAC ständig an Bedeutung zugenommen. Dies war nur möglich dank grossem ehrenamtlichem Einsatz in den Sektionen.

Foto: Kurt Sterchi Foto: Arno Walti/Archiv SAC DIE ALPEN 12/2001

Yves Diacon, Sektion Prévôtoise, JO-Leiter « Mitglied eines Clubs zu sein heisst einerseits, Vorteile daraus zu ziehen, aber auch Pflichten zu übernehmen. Ich engagiere mich freiwillig im SAC aus Pflicht-bewusstsein, aber auch per Zufall. Die Entwicklung des Kinderbergsteigens Anfang der Neunzigerjahre gab mir die Gelegenheit, meine Leidenschaft für die Berge mit meinem Beruf als Lehrer zu verbinden, indem ich mich zuerst in meiner Sektion, dann innerhalb der Jugendkommission des SAC dafür engagierte. Der Alpinismus ist mehr als ein Sport, er ist eine Lebensschule. Kinder auf einen gesunden Weg führen zu können, sie bei den Anstrengungen und im Erfolg glücklich zu sehen, gibt mir Befriedigung und ermöglicht mir, Kräfte zu tanken für die Tiefpunkte meines Berufslebens. Deshalb ziehe ich die Tätigkeit im Feld den administrativen Arbeiten vor.

Engagement erfordert Zeit und Energie, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Eines meiner wichtigsten Ziele ist, dass Leiter und Kinder beim gemeinsamen Klettern Spass haben. Wird dies erreicht, erleben die Jugendlichen eine alpine Kultur, die ihnen ein Leben lang lieb und teuer sein wird. Ich freue mich, wenn ich in den Bergen ehemalige Teilnehmer von Kinderbergsteigen- und JO-Aktivitäten treffe, die heute leistungsfähig und autonom sind. Wer einer Leidenschaft frönt, rechnet nicht. Deshalb kann ich meinen Zeitaufwand nicht angeben, da dieser, abhängig von Aktivitäten und Administrationsaufwand innerhalb des SAC, je nach Saison und Jahr stark schwankt. » Bea Trächslin, Sektion Basel, Präsidium/Tourenleiterin Sommer « Der Einsatz für den SAC, der mir seit meiner Kindheit nahe steht, bringt mir einen Ausgleich zu meiner beruflichen Tätigkeit, bietet Herausforderungen und ermöglicht mir auch, Ideen in die Sek-tionsarbeit einzubringen. Als Tourenleiterin kann ich – neben tollen Erlebnissen in einer guten Gemeinschaft – auch dank der Weiterbildung meine bergsteigerischen Kenntnisse erweitern. Die Arbeit für den Club ( Umgang mit Menschen, Verbesserung der Kommunikations-fähigkeiten, Stärkung des Selbstbewusst-seins usw. ) fliesst dann auch wieder in den Berufsalltag ein. Ich erwarte motiviert mitarbeitende Vorstandsmitglieder ebenso wie tolerante Clubmitglieder und auch gelegentliche Anerkennung für die Arbeit, die sich monatlich wohl auf 30 Stunden fürs Präsidium und an die 8 bis 10 Stunden für TL summiert. » Gisèle Ecuyer, Sektion La Dôle, Mitgliederverwalterin « Ich arbeite aus Sympathie für meine Clubkameraden freiwillig für den SAC. Als Pensionierte stellen die acht Stunden pro Monat eine schöne kleine Beschäftigung mit Bezug zu meinem früheren Beruf dar. Ich erwarte nicht, dass mir daraus Ehre erwächst. »

Romain Ducret, Sektion La Gruyère, Mitglied der Kommission Ski-alpinismus/Verantwortlicher für Nachwuchsförderung « Die Chance, einen Beitrag an Sportarten zu leisten, die noch gesund sind, hat mich dazu veranlasst, mich um den Nachwuchs im Skialpinismus zu kümmern. Die acht bis zehn Stunden pro Monat, die ich für diese Aktivität aufwende, bringen mir die Freude, Jugendliche zu coachen und zu sehen, wie sie sich in einem natürlichen Sport entwickeln. Ich erwarte von diesem Engagement nichts Besonderes. »

Ehrenamtliche Tätigkeit im SAC heisst oft nicht nur, den administrativen Teil zu erledigen, sondern auch eine hohe Verantwortung zu übernehmen. Unterwegs im Wintertourenleiterkurs Tiefenbach ( Furka ).

Ein wichtiger Teil der ehrenamtlichen Tätigkeit im SAC findet in den Bergen statt. Dazu braucht es Tourenleiter, die sich in ihrer Freizeit ausbilden lassen. Touren-leiter/innen im Winterkurs in Tiefenbach ( Furka ).

Foto Marco Volken/Archiv SAC Fo to Ma rc o Volken /A rc hi v SA C DIE ALPEN 12/2001

Thomas Tschopp, Sektion Angenstein, ZV-Mitglied Ressort Hütten/Natur « Wegen der Hütten trat ich in den SAC ein: Ich war stolz, einem Verein angehören zu können, der ein umfassendes Netz von Gebirgsunterkünften zur Verfügung stellt. Als Ressortleiter Hütten/ Natur im Zentralvorstand arbeite ich für dieses Hüttenwesen und für einen pragmatischen Naturschutz aktiv in der Kommission « Schutz der Gebirgswelt ». Diese Arbeit bringt mir spannende Sitzungen, wenn beispielsweise die Interessen einer Sektion und jene des Gesamtverbands gegeneinander abzuwägen sind, oder fordert mich, wenn eine heikle Botschaft in einen Brief zu packen oder ein umstrittener Abschnitt in einem Reglement zu formulieren ist. Vor allem bringt sie mir immer wieder Begegnungen mit interessanten Menschen unter-schiedlichster Ansichten zu den Bergen, zum Leben, zur Welt. Meine unentgeltliche Mitarbeit im SAC erlaubt mir aber auch, meine ‹Schulden› gegenüber der Gesellschaft abzugelten, konnte ich doch ein Studium absolvieren, das den Staat, also die Gesellschaft, viel gekostet hat. Ich hoffe, dass dank meines Einsatzes die Hütten zweckmässig betrieben, langfristig unterhalten und z.T. baulich, be-trieblich und ökologisch verbessert werden können; dass es aber auch gelingt, die SAC-Mitglieder für die Fragen der Umwelt zu sensibilisieren. Obwohl mir die Arbeit Spass macht und ich darüber nicht Buch führe, bin ich manchmal froh, dass der Tag 24 Stunden hat. Ich hoffe, dass sich nächstens jemand findet, dem ich mein Amt mit gutem Gewissen weitergeben kann. »

Marie-Louise Dziri, Sektion Chaussy, Beauftragte Schutz der Gebirgswelt « Aktiv in einer Vereinigung oder einem Club mitzumachen, scheint mir eine Selbstverständlichkeit zu sein. Zudem mache ich mir Gedanken über die alpine Umwelt: Wir sind verpflichtet, sie zu respektieren. Das ist der Grund, warum ich ehrenamtlich für den SAC arbeite, was mir im Übrigen herzliche und freundschaftliche Begegnungen bringt. Ich hoffe, meine Klubkameraden überzeugen zu können, dass eine kontempla-tivere Haltung gegenüber den Bergen, die eher beobachtend vorgeht, gleich viel oder sogar mehr einbringt als eine sportliche, vom Wettbewerb geprägte Haltung. Ich weiss nicht, wie viel Zeit ich für diese Aktivität aufwende, vielleicht etwa zehn Stunden pro Monat. » Hans F. Schneider, Sektion Rätia, Beauftragter Schutz der Gebirgswelt « Das Thema Schutz der Gebirgswelt interessiert mich grundsätzlich. Wenn ich irgendwo mitarbeite, engagiere ich mich voll – so auch für die Aufgaben rund um den Schutz der Gebirgswelt, obwohl ich für meinen Einsatz, der monatlich an die 10 Stunden beträgt, öfter mal Ärger und dumme Sprüche ein-handle. Ich hoffe, mit meinem Beitrag das Umweltverhalten und die Akzeptanz im SAC beeinflussen zu können. »

John Ammann, Sektion Rossberg, Kulturbeauftragter/ Mitglied Kulturkommission « Ich halte den SAC für den grössten Schweizer Kulturclub, ist er doch aktiv in der Kulturpflege von Freundschaften, Naturkontakten, gesunder sportlicher Betätigung. Ich hoffe, mit meinem Einsatz mitzuhelfen, damit diese Kultur weiterhin Bestand hat, dass die dabei zu Grunde liegenden Ideale Nachachtung erfahren und der SAC weiterhin Gesell-schaftsschichten verbinden wird. Monatlich wende ich dafür etwa zwei Arbeitstage auf .» a

Fo to :K ur t S te rc hi Nur weil im Hintergrund ehrenamtliche Arbeit geleistet wird, können sich viele von uns im SAC ihre Bergträume erfüllen. Steghorn bei Adelboden

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