Ehren, feiern und debattieren
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Ehren, feiern und debattieren Die Präsidentenkonferenz bewilligte Budget und Jahresziele des Zentralverbands

Das Budget und die Jahresziele des SAC gaben an der Präsidentenkonferenz wenig zu reden. Mehr Fragen hatten die Sektionspräsidentinnen und -präsidenten zum Konzept der Regionalzentren, die den Nachwuchs trainieren.

« Ausdauer, Kraft, Technik und Kreativität sind nötig zum Klettern » – mit diesen Worten hatte Amanda Rohner von der Sektion Rätia die Präsidentinnen und Präsidenten von 93 Sektionen von der Leinwand herab willkommen geheissen. Es war genau die Vorlage, die der Zentralpräsident Frank-Urs Müller brauchte, um die Anwesenden gebührend zu begrüssen. Diese Eigenschaften hätten auch Sektionspräsidenten. Der Finanzchef Philippe Choffat konnte die Jahresplanung und das Budget 2011 mit einem Einnahmenüberschuss von 185 000 Franken präsentieren. Es wurde diskussionslos genehmigt, wie auch der Beitrag von 193 400 Franken aus dem zentralen Hüttenfonds an den Ausbau der Silvrettahütte. Daniel Suter, Ressortleiter Hütten im Zentralverband, erläuterte die geplanten Arbeiten. Die nahe Klosters gelegene Hütte soll an die heutigen Anforderungen angepasst werden. Auf der Südseite wird ein dreistöckiger Anbau erstellt, der die Technikräume, die Küche und die Räume der Hüttenwarte und des Teams enthalten wird. An der Fassade werden Sonnenkollektoren und eine Fotovoltaikanlage montiert. Da die Silvrettahütte auch von vielen Tagesgästen besucht wird, ist eine Terrasse nötig. Insgesamt erachte die Hüttenkommission die geplanten Ausbauten im Umfang von rund einer Million Franken « als sachlich gerechtfertigt ». Äusserst erfreulich sei, dass die Sektion St. Gallen den Spendenanteil auf 126 000 Franken erhöht habe.

Sorgenfalten zeigten sich auf Suters Stirn dagegen beim Blick in die Zukunft. Da vier der fünf an der PK 2009 vorgestellten Projekte verzögert oder unterbrochen worden seien, häuften sich in den nächsten Jahren die Bauvorhaben, entsprechend werde auch der zentrale Hüttenfonds belastet. Es gelte nun, die Situation zu analysieren und die Erkenntnisse in der neuen Hüttenstrategie zu berücksichtigen. Aber auch der steigende Standard beim Ausbau und bei der Haustechnik werde die Kosten in die Höhe treiben. Je teurer die Hütte, desto kostspieliger der Unterhalt, so Suter.

Seit 1998 sind die Regionalzentren Teil des Nachwuchsförderungskonzepts im Sportklettern des SAC. Mittlerweile gibt es neun solcher Zentren, wo – wie die Erfolge der Juniorinnen Manuela Sigrist, Katherine Choong und Rebekka Stotz zeigen – auch hervorragende Arbeit geleistet wird. Der SAC habe sich vorgenommen, die Regionalzentren besser in den Verband einzubinden, erläuterte Leo Condrau, im Zentralvorstand zuständig für den Leistungssport. Die Regionalzentren sollen in den Statuten verankert und als Zweckverbände ohne Stimmrecht in den SAC aufgenommen werden. « Die wichtigste Frage ist, wie die Sektionen an den Regionalzentren beteiligt sind. » Ziel sei, dass die Sektionen ihre JO-Aktivitäten ausbauen können und Aktivitäten, die sie nicht selber anbieten, von den Regionalzentren übernommen werden, damit letztlich jede Sektion ein volles Trainingsprogramm anbieten kann. Dazu müssten die bestehenden Leistungsaufträge besser auf die Sektionen abgestimmt werden. Neben dem Basisbeitrag von 5000 Franken sollen die Zentren künftig leistungsbezogen bezahlt werden. Finanziert würde dies mittels eines neuen « Nachwuchsfrankens ». Wichtig sei, dass die Jugendlichen in die Nachwuchspyramide integriert werden, so Condrau.

Ein entsprechendes Basiskonzept solle an der nächsten Abgeordnetenversammlung ( AV ) vorliegen. Der SAC müsse künftig zur « bekannten Anlaufstelle für Talente » werden, und « der SAC muss in den Kletterhallen besser sichtbar werden », so Condrau. Er musste Befürchtungen aus dem Plenum entgegentreten, wonach die trainierenden Juniorinnen und Junioren nur noch in dem Zentrum trainieren könnten, dem die Sektion zugeordnet sei. Die Wahlfreiheit sei weiterhin gegeben, sagte Condrau. Deutlich wurde, dass die Nachwuchsarbeit im SAC von einer gewissen Leistungsstufe an mit ehrenamtlichen Trainern an Grenzen stösst. Es sei zwingend, dass die Nachwuchsförderung von professionellen Trainern geleistet werde.

Der SAC ist einer der ältesten Verbände der Schweiz, 2013 wird er 150 Jahre alt. Es ist keine Frage, dass dies gefeiert werden soll – ja muss. Weniger einfach ist dagegen die Antwort auf die Frage: wie? Im Zentralverband habe man sich schon einige Zeit intensiv mit diesem « Wie » auseinandergesetzt, erklärte Geschäftsführer Peter Mäder. Unter dem Motto « Mehr als Bergsport » soll die Beziehung zu Mitgliedern und Partnern gefestigt werden. Es gehe aber auch darum, den SAC bekannter zu machen. Startschuss wäre am 19. April 2013 im Bahnhofbuffet in Olten, wo der SAC 1863 von acht Sektionen gegründet worden war. Natürlich soll ein grosses Jubiläumsfest veranstaltet und eine Jubiläumsschrift veröffentlicht werden. Es gebe auch eine Reihe weiterer Ideen, so Peter Mäder. Es gebe aber auch Fragen. Die Frage etwa, wann und in welchem Zeitraum die Feier durchzuführen sei, beantworteten die Präsidenten mittels eines Fragebogens. Die Mehrheit plädierte dafür, das Jubiläumsfest zusammen mit der Abgeordnetenversammlung durchzuführen. Eigene Feiern der Sektionen sollen dagegen während vier Monaten stattfinden und nicht an einem bestimmten Wochenende.

Fest steht auch der Termin für das nächste grosse Fest des SAC. Michael Caflisch von der Sektion Davos oblag es, die Präsidentinnen und Präsidenten mit Begleitung ans Zentralfest 2011 auf ein verlängertes Wochenende nach Graubünden einzuladen. « Wir feiern das 125-Jahr-Jubiläum der Sektion und 100 Jahre Elahütte », sagte er.

Es galt aber nicht nur, Feiern zu planen und anzukündigen, sondern auch, Spitzenleistungen zu würdigen. Schliesslich sind die Athletinnen und Athleten des SAC – dessen Hauptaufgabe der Bergsport sei, wie der Präsident der Geschäftsprüfungskommission Franz-Xaver Dettling gesagt hatte – immer wieder an der Spitze anzutreffen. Etwa jüngst an der Klettereuropameisterschaft in Imst ( A ), wo Cédric Lachat von der Sektion Jura Boulder-Europameister wurde. Bei den Damen sind es Manuela Sigrist ( Blümlisalp ), die Vizeweltmeisterin bei den Juniorinnen, und Alexandra Eyer ( Uto ), die an der EM Bronze in der Kombination holte. Aber auch bei den Skitourenrennen gehört das SAC-Swiss-Team zu den regelmässigen Anwärtern auf Spitzenplätze. Namentlich Florent Troillet ( Monte Rosa ), der mehrfache Welt-, Europa- und Schweizer Meister, wurde gebührend geehrt. Dies umso mehr, als er nach 15 Jahren seinen Rücktritt vom Spitzensport bekannt gegeben hat.

Wichtige Daten

Abgeordnetenversammlung und Zentralfest 2011: 18.–19. Juni 2011, Davos Präsidentenkonferenz 2011: 4. November 2011, Ittigen

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