Filmfestival in Les Diablerets: Ziel erreicht. Neue Daten bringen mehr Zuschauer
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Filmfestival in Les Diablerets: Ziel erreicht. Neue Daten bringen mehr Zuschauer

Vieles hat der neue Festivaldirektor umgestellt – mit Erfolg. So verlegte Jean-Philippe Rapp die Preisverleihung ins Zentrum des Festivals, das heisst ins Kongresshaus. Teppichboden, Vorhang und Scheinwerferlicht trugen zur professionellen, aber dennoch emotionalen Zeremonie bei. Ein Paradigmenwechsel, hatte diese Zeremonie doch während Jahren im Rahmen der – zugegeben reizenden – Domaine des Sources am Rande des Dorfes stattgefunden.

Emotionen gab es am Ende vonseiten des Festivalpräsidenten, Charles-Pascal Ghiringhelli, der von Aigle heraufkam, um die Arbeit « seines » Komitees zu würdigen; Emotionen kamen auch vonseiten des Direktors Jean-Philippe Rapp, der glücklich war, dass er das quantitative Ziel der Veranstaltung erreicht hatte, nämlich die Besuchszahl zu verdoppeln. 4000 Eintritte bestärkten seine Strategie. « Die Verschiebung des Datums hat enorm geholfen; auch die Medien waren Grosser Preis für Paul Diffley Der Grosse Preis ( Preis des Westschweizer Fernsehens ) ging an den Film E11 des Schotten Paul Diffley. Der Diable d' Or der Kategorie Berge ( Preis des SAC ) wurde an El ultimo hielero del Chimborazo von Anne Farrer vergeben. Der Diable d' Or der Kategorie Dokumentarfilm Ex-ploits–Extremsport ( ebenfalls ein Preis des SAC ) ging an Jean-Marc Boivin, extrêmement vôtre von Gilles Chappaz. Den Diable d' Or der Kategorie Dokumentarfilm Umwelt holte sich Juste après la neige, ein Tierfilm von Anne und Erik Lapied. Der Publikumspreis und der Spezialpreis der Jury gingen an Asiemut, einen Bericht über die Weltumrundung per Velo der Kanadier Mélanie Carrier und Olivier Higgins.

präsent wie nie zuvor », erklärte der Direktor vor der Preisverleihung. Die Wahl eines Schwerpunktthemas – der Klimaerwärmung – und die Organisation von Diskussionen trugen ebenfalls zum guten Besuchsergebnis bei. Und nicht zuletzt stiess die Programmierung der « Rencontres de 17 h 00 », der « Begegnungen um 17 Uhr », mit Filmvorführungen und Diskussion auf grosses Interesse.

Flugstunden mit britischem Humor

Auch die Qualität stimmte. Der Selek-tionsausschuss hatte 95 Filme erhalten, von denen 24 zum Wettbewerb zugelassen wurden. Der Grosse Preis ( siehe Kasten ) ging an den Film E11, einen Dokumentarfilm über den schottischen Spitzenkletterer Dave McLeod. Er hatte sich vorgenommen, die ausgesetzte Route Rhapsody im traditionellen Stil zu begehen. Damit setzte er neue Massstäbe, denn die mit E11 bewertete Route gilt weltweit als schwerste Kletterei in diesem Stil. Der Film lässt an seinen über mehrere Jahre dauernden Versuchen ebenso teilhaben wie an seinem Privatleben, und das alles mit typisch britischem Humor.

Sichtbarer als früher war auch der SAC, insbesondere mit der Präsentation seiner zahlreichen Publikationen in der Bibliothek neben dem Vorführsaal. Pro-minent vertreten wurde er durch Catherine Borel, Vizepräsidentin des SAC, und Werner Schildknecht, Präsident der Kulturkommission. Bei der Übergabe des Diable d' Or der Kategorie Berge an Anne Farrer erinnerte Catherine Borel zu Recht daran, dass sich der SAC nicht allein mit Sport beschäftigt, sondern eben auch mit Kultur. Und dies ist auch die thematische Ausrichtung, die das Filmfestival von Les Diablerets einschlägt: Indem es nicht einfach besondere Leistungen präsentiert, sondern menschliche – und tierische – Abenteuer, die berühren und zum Denken anregen. a Corinne Feuz, Monthey Catherine Borel, Vizepräsidentin im SAC-Zentralvorstand, übergab den Diable d' Or der Kategorie Berge an Anne Farrer. Diese gewann den Preis mit dem Film « El ultimo hielero del Chimborazon ».

Der neue Leiter, der Genfer Jean-Michel Rapp, hat die Zuschauerzahl am Filmfestival Diablerets verdoppeln können.

Fotos: Corinne Feuz

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