Herbert Tichy. Das Leben als Reise Begegnungen mit dem Aben-teurer, Bergsteiger und Reiseschriftsteller
Am 19. Oktober 1954 glückte dem Österreicher Herbert Tichy (1912–1987) die Erstbesteigung des Cho Oyu (8153 m) im Tibet. Ohne Sauerstoff, mit kleinstem Budget und trotz schweren Erfrierungen an den Händen. Welche Ironie: Tichy sah sich gar nie als Bergsteiger, sondern als Journalist, Reiseschriftsteller und Abenteurer. 1933 brach der 21-Jährige zusammen mit einem Landsmann auf einer Puch von Wien nach Bombay auf. Ein tollkühnes Unterfangen, wie viele seiner Vorhaben. So umrundete er 1935, als tibetischer Pilger verkleidet, den heiligen Berg Kailash. Die Neugier führte den promovierten Geologen von Alaska über Kenia auch auf die Philippinen. Aber immer wieder zog es den Rastlosen nach Indien und China. Die reich bebilderte Biografie ist mit wohltuender Distanz geschrieben. Sie gibt ein facettenreiches Porträt von Tichy, dem Bergsteiger «wider Willen».